Denkfabrik DZG begrüßt Koalitionsvertrag und fordert frühere Entlastungen für die Gastwelt

DZG-Vorstandssprecher Dr. Marcel Klinge | Bild: DZG.

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Mehrwertsteuerreduktion, Digitalisierung im Tourismus, moderne Infrastruktur und politische Sichtbarkeit | Die DZG sieht im Koalitionsvertrag wichtige Fortschritte – mahnt jedoch rasche Umsetzung und klare Zuständigkeiten an.

Koalitionsvertrag | Gute Weichenstellung – Entlastungen müssen schon im Sommer kommen! Denkfabrik: Reduktion der Mehrwertsteuer auf den 01. Juli 2025 vorziehen

Berlin, 10. April 2025 – Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) begrüßt den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung als wichtigen Schritt für eine zukunftsfähige Gastwelt und Tourismuswirtschaft. Der Vertrag enthält aus Sicht des Thinktanks zahlreiche positive Signale: die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen, die Flexibilisierung der Wochenarbeitszeit, Entlastungen bei Energie- und Bürokratiekosten sowie die Weiterentwicklung einer nationalen Tourismusstrategie. „Diese Koalition erkennt die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Gastwelt an – das ist ein gutes Signal für über sechs Millionen Beschäftigte in einem Schlüsselsektor des Landes“, erklärt Dr. Marcel Klinge, Vorstandsvorsitzender der DZG.

Klinge sieht im Vertrag einen echten Fortschritt. Der Koalitionsvertrag greife zentrale Herausforderungen der Gastwelt (Tourismus, Hospitality, Foodservice & Freizeit) auf – von der Wettbewerbsfähigkeit bis zur Lebensraumgestaltung in den Regionen. Positiv bewertet die Denkfabrik insbesondere die geplante Entlastung kleiner und mittlerer Unternehmen sowie die angekündigte Modernisierung von Infrastruktur und Digitalisierung im Tourismusbereich. Auch die Stärkung der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) sowie die angekündigte Reform des Reisesicherungsfonds seien aus Sicht der DZG wichtige Fortschritte.

Gleichzeitig mahnt die Denkfabrik aber eine raschere Umsetzung wichtiger Punkte an. So solle die Mehrwertsteuerreduktion laut Einigung der Koalitionäre erst zum 01. Januar 2026 wirksam werden. „Für viele Betriebe ist das möglicherweise zu spät. Wir plädieren dringend dafür, diesen Schritt bereits zum 01. Juli 2025 umzusetzen“, so Klinge. „Der wirtschaftliche Druck ist weiter sehr hoch – gute Entscheidungen müssen auch zum richtigen Zeitpunkt wirksam werden, um Existenzen zu sichern.“ Sorgen bereitet der DZG außerdem die geplante deutliche Anhebung des Mindestlohns. Für viele Gastwelt-Betriebe mit einfachen Tätigkeitsprofilen bedeute das eine erhebliche zusätzliche Belastung, die in Kombination mit immer noch hohen Energie- und Personalkosten kaum zu kompensieren sei.

Enttäuscht zeigt sich die Denkfabrik von der Vereinbarung, dass es zwar Staatsminister für Sport und Ehrenamt sowie für Bund-Länder-Zusammenarbeit geben soll, aber Gastwelt und Tourismus erneut nicht den Sprung in die politische Top-Ebene schaffen. Es sei jetzt unausweichlich, dass es mindestens einen Staatssekretär oder eine Staatssekretärin dezidiert für Tourismus und Gastwelt im Wirtschaftsministerium gibt. Klinge: „Gerade vor dem Hintergrund der positiven Weichenstellungen im Vertrage muss es jetzt auch eine politisch durchsetzungsfähige Position geben, die den guten Koalitionsvertrag für Gastwelt und Tourismus in Regierungshandeln übersetzen kann. Das ist vor allem auch im Interesse des Wirtschaftsstandortes Deutschland.“

Die Denkfabrik sieht im Koalitionsvertrag einen echten Fortschritt für die Branche, mahnt jedoch ein entschlossenes Regierungshandeln an. „Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit: Wir brauchen eine ambitionierte Umsetzung, stabile Finanzierung und politische Verlässlichkeit. Nur dann kann die Gastwelt ihre gesellschaftliche und wirtschaftliche Rolle auch künftig voll entfalten“, so Klinge.

Zur Denkfabrik: Die 2021 gegründete Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) vernetzt Politik, Verbände und hochkarätige Vertreter*innen aller Wertschöpfungssektoren der Tourismus-, Hospitality- und Foodservice-Industrie (wie z.B. Radeberger Gruppe, Deutsche Bahn, Unilever Food, Motel One, Transgourmet, Metro, Center Parcs, Dorint, Bioland, Dussmann, NordCap, Best Reisen, FlixBus, Rational, Gerolsteiner). Der interdisziplinäre Thinktank kümmert sich inhaltlich vor allem um strategische Zukunftsthemen – wie Mitarbeitergewinnung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Ernährungswende – und entwickelt praxisnahe Maßnahmen zur effektiveren Krisen-Bewältigung.

Die Mitgliedsunternehmen der Denkfabrik beschäftigen zusammen über 670.000 Mitarbeitende in allen Regionen Deutschlands. Zukunft Gastwelt