3. Wohnungsbautag NRW setzt Zeichen

Auf dem Foto sind v.l.n.r.: Dietrich Suhlrie (NRW.Bank), Ernst Uhing (Präsident Architektenkammer NRW), Lutz Pollmann (Sprecher Aktion Impulse für den Wohnungsbau NRW), Dr. Ronald Rast (Bundesaktion „Impulse“) und Michael von der Mühlen (Staatssekretär im Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW). © T. Saltmann/Architektenkammer NRW

Wichtig sei es, jetzt zeitnah preiswerten, aber qualitätsvollen Wohnraum zu schaffen, der dauerhaft eine Entspannung für den nordrhein-westfälischen Wohnungsmarkt bringen könne. Um die Baukosten nicht weiter wachsen zu lassen, müssten Verordnungen und Normen, die immer strengere Auflagen an Planer und Investoren richteten, auf den Prüfstand.

Das Bauen wird immer teurer und komplizierter. Die im Mai 2015 veröffentlichte Studie „Kostentreiber für den Wohnungsbau“ weist nach, dass auf Bundesebene die Baukosten für den Neubau von Mehrfamilienhäusern seit dem Jahr 2000 um nahezu 40 Prozent gestiegen sind. Die Gründe dafür liegen in staatlichen Regulierungen, gestiegenen Steuern und immer anspruchsvolleren Materialanforde- rungen.

Nach Überzeugung der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau NRW“ ist es jetzt dringend geboten, Auflagen beispielsweise zum energetisch optimierten Bauen oder Anforderungen an eine umfassende Barrierefreiheit kritisch zu hinterfragen. „Solche Vorgaben sollten im Einzelfall auf ihre Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit geprüft werden“, empfahl Lutz Pollmann für das Aktionsbündnis. „Wichtig ist, dass jetzt Anreize für Investoren geschaffen werden, in den Wohnungsbau zu investieren – auch und gera-de in den geförderten Wohnungsbau.“

Wohnungsbau kommt Schlüsselrolle zu

Angesichts der starken Zuwanderung kommt nach Überzeugung der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau NRW“ dem preisgebundenen Wohnungsbau sogar Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, funktionsfähige Wohnungsmärkte in NRW zu gewährleisten. „Wir benötigen einen fulminanten Neustart, ja eine echte Renaissance, des sozialen Wohnungsbaus in Deutschland“, unterstrich Lutz Pollmann.

Um das zu erreichen, forderte die Aktion „Impulse für den Wohnungsbau NRW“ auf ihrem dritten Wohnungsbautag in Düsseldorf die Bundesregierung auf, endlich eine sachgerechte Anhebung der linearen Abschreibung auf den Weg zu bringen. Ergänzt werden sollte diese durch eine auf Ballungsgebiete regional und temporär auf fünf Jahre begrenzte 1 % – Sonder-Afa für die Erstellung bezahlbaren Wohnraums.

Zudem müsse geprüft werden, inwiefern der Verzicht auf oder das temporäre Aussetzen von aktuellen Standards und Normen im Wohnungsbau zusätzliche Anstoßwirkungen für Investitionen entfalten kann. Dies gilt insbesondere für das geplante Inkrafttreten der EnEV 2016. Überdies bedarf es nach Ansicht der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau NRW“ auf Ebene des Bundes sowie der Länder eines langfristigen Programms zur Flächen- und Baulandaktivierung für den Wohnungsbau.

Info: Das Aktionsbündnis „Impulse für den Wohnungsbau NRW“ wird von einem breiten Bündnis nordrhein-westfälischer Verbände, Kammern und Institutionen getragen, das sich für die Sicherstellung der langfristigen Versorgung mit ausreichendem, bezahlbarem und an die Herausforderungen der Zukunft angepasstem Wohnraum in Nordrhein-Westfalen einsetzt.

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