Hoher Preis für die Freiheit

Swetlana Tichanowskaja mit Dr. Jürgen Linden, Vorsitzender der Aachener Karlspreisgesellschaft, bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2022. © MSC/Simon

Die Ereignisse überschlagen sich, Russland bedroht freie Staaten. Eine kommende Preisverleihung setzt Zeichen. Im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) trafen sie sich am vergangenen Wochenende zum ersten Mal: Swetlana Tichanowskaja als eine der drei Karlspreisträgerinnen 2022.  Dr. Jürgen Linden, Vorsitzender der Karlspreisgesellschaft und Professor Dr. Thomas Prefi, Vorstandssprecher der Karlspreisstiftung sowie die Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen haben Weitsicht bewiesen. Siegt die Demokratie mit Streiterinnen des Trios? Opposition in Haft.

Das Vorprogramm, das bereits Ende April beginnen soll, wurde besprochen. Stationen in Berlin, Brüssel und Straßburg sind dazu vorgesehen sowie – soweit möglich – gemeinsame Auftritte der Preisträgerinnen in Aachen. Jürgen Linden dankte Swetlana Tichanowskaja für die Bereitschaft zur Annahme des Preises und übermittelte herzliche Wünsche an die beiden anderen Preisträgerinnen, Veronica Tsepkalo und Maria Kalesnikava. Swetlana Tichanowskaja sagte: „Der Preis ist jedoch nicht für mich oder ‚unser Trio‘ mit Veronika und Maria bestimmt. Dieser Preis gehört den Belarussen – den belarussischen Frauen, den Journalisten und den furchtlosen Freiwilligen. Dieser Preis bedeutet, dass Belarus zu Europa gehört und unsere Politik Teil der europäischen Politik ist. Die Belarussen haben in ihrem friedlichen, gewaltlosen Kampf für die Freiheit enorme Anstrengungen und Hingabe gezeigt. Sie haben gezeigt, was es heißt, Europäer zu sein. Und dafür haben sie einen hohen Preis bezahlt.“

Ideen für Belarus und Ukraine?

Swetlana Tichanowskaja betonte in der Diskussion, dass das belarussische Volk, wie auch das ukrainische, Unabhängigkeit, Souveränität und deshalb nachhaltige Unterstützung durch die westliche Politik benötigte. Sie mahnte von westlicher Seite mehr Mut und Engagement an, da man doch russische Politik und die dahintersteckende Aggression hinreichend kennen müsse. Und sie äußerte den Wunsch, dass der Karlspreis neben den aktuellen Problemen um die Ukraine das Schicksal des belarussischen Volkes ins öffentliche Bewusstsein rücken könne.

Preisverleihung am Himmelfahrtstag 2022

Die Preisverleihung an die belarussischen Bürgerrechtlerinnen Maria Kalesnikava, Swetlana Tichanowskaja und Veronica Tsepkalo in Würdigung ihres „mutigen und ermutigenden Einsatzes gegen die brutale staatliche Willkür, Folter, Unterdrückung und die Verletzung elementarer Menschenrechte durch ein autoritäres Regime, für Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit“ wird am Himmelfahrtstag, 26. Mai im Krönungssaal des Aachener Rathauses stattfinden. (red)