„Vera Molnar. Unterbrechungen – Lücken“ im Leopold-Hoesch-Museum Venedig Biennale zeigt sie mit „The Milk of Dreams“

Vera Molnar, 9 carrés rouges, 1990 Kunststofffolie auf Kunststofffolie, 50 x 50 cm. Foto: Peter Hinschläger, © VG Bild-Kunst, Bonn

Düren/Venedig. Doppelausstellung für Vera Molnar: Neben dem Leopold-Hoesch-Museum „Vera Molnar. Unterbrechungen – Lücken“ (vom 2. Juli bis zum 6. November) ist Molnar auch auf der Venedig Biennale vertreten. Titel der dortigen Ausstellung: „The Milk of Dreams“ (Laufzeit: bis zum 27. November).

Großcomputer eingesetzt

Die 1924 in Budapest geborene Vera Molnar setzte als eine der ersten Künstlerinnen schon in den 1960er Jahren Großcomputer für ihre künstlerische Arbeit ein. Aufbauend auf einem Vokabular der Moderne und der Konkreten Kunst entwickelte sie Formen der abstrakten Malerei, die mathematische Ordnungssysteme durch das Spiel mit dem Zufall, mit Unterbrechungen und Verschiebungen infrage stellen. Ihre Collagen, Computerdrucke und Installationen können als konzeptuelle Erweiterungen abstrakter Malerei verstanden werden. Ihre Schau im Leopold-Hoesch-Museum konzentriert sich auf einzelne Werkgruppen und Motive: ihre frühen konstruktivistischen Gouachen, die Strukturen aus Quadraten und Vierecken, die Serie „U“ die „Interruptions“ (Unterbrechungen), Arbeiten, die sich mit Schrift auseinandersetzen, wie die „Hommage à Dürer“ oder die „Lettres de ma mère“. Sie bearbeitet diese Motive über Jahrzehnte mit variierenden Fragestellungen und Medien.

Bunter Kosmos

„Vera Molnar. Unterbrechungen – Lücken“ spiegelt diesen bunten Kosmos der Künstlerin durch frühe Gouachen, in denen sie bereits mittels Würfel per Zufall mit Farb- und Formvariationen arbeitet, Collagen aus farbigen Folien, Malerei, Computerdrucken, flirrenden Bildschirmbildern, einer Fadeninstallation und einer neuen Lichtinstallation in einem Schwarzlichtraum. Es werden auch drei Tapisserien zu sehen sein. Die Arbeit mit der Webmaschine, die als einer der ersten Apparate die menschliche Hand in der Herstellung ersetzte, entspricht Vera Molnars künstlerischem Interesse an dem Verhältnis von Mensch und Maschine. Ausgangspunkt der Ausstellung „Vera Molnar. Unterbrechungen – Lücken“ sind zwei Arbeiten der Künstlerin aus der Hubertus Schoeller Stiftung am Leopold-Hoesch-Museum. Ferner drei seltene, bis zu drei Meter lange Computerdrucke aus den 1980er Jahren. pk