Brühl. Das Max Ernst Museum Brühl blickt auf ein besucherstarkes Jahr 2024 zurück mit nahezu 90.200 Besuchen. Auf dem Programm standen Ausstellungen wie u.a. die in Kooperation mit der Foundation-Giacometti, Paris entstandene Ausstellung „Alberto Giacometti – Surrealistische Entdeckungen“.
2025 lädt das Brühler Haus wieder zu besonderen Schauen ein. Höhepunkt dürfte dabei sicherlich das 20-jährige Bestehen des Museums sein, das im September mit einem abwechslungsreichen Geburtstagswochenende gefeiert wird.
Gruppenausstellung
„Hypercreatures – Mythologien Der Zukunft“ ist die internationale Gruppenausstellung überschrieben, die vom 22. März bis 05. Oktober läuft. Max Ernst zerlegte für seine surrealistischen Collagen ab 1920 Abbilder menschlicher und nicht-menschlicher Körper mit der Schere. Die Fragmente aus Romanen, Lehrmittelkatalogen und Modebroschüren fügte er zu neuen Mischwesen zusammen. Im Dialog mit Werken von Max Ernst stellen 26 zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler und Kollektive aus 16 Ländern die Frage, wie angesichts globaler Krisen die Rolle des Menschen als Teil eines komplexen Netzwerkes von Lebewesen neu gedacht werden kann.
Gemeinsame Erzählungen
Die Schau zeigt, wie sich Mensch, Tier, Maschine oder Pflanze zu neuen hybriden Wesen verbinden und gibt damit Anstöße für die Entwicklung neuer gemeinsamer Erzählungen. Künstlerinnen und Künstler wie bzw. Marco Brambilla, Kévin Bray, Federico Cuatlacuatl, Nieves de la Fuente Gutiérrez, Libby Heaney, Anne Horel, Hyeseon Jeong und Seongmin Yuk, Suzanne Kite und Devin Ronneberg, Lu Yang, bevölkern das Museum mit Mischwesen und erschaffen ein spekulatives Biotop aus Videoinstallationen, Skulpturen, Collagen, Gaming und Virtual Reality.

Persische Miniaturmalerei
Vom 27. Juni bis 05. Oktober zeigt Farah Ossouli „New Perspectives“ im Leonora-Carrington-Saal. Die iranische Künstlerin Farah Ossouli (geb. 1953 in Zanjan, Iran, lebt und arbeitet in Teheran. Sie ist eine der ersten Künstlerinnen, die sich an der klassischen persischen Miniaturmalerei orientiert und dabei eigenständige, zeitgenössische Werke schafft, die auf die politische Situation im Iran verweisen. In ihren einzigartigen Malereien lassen sich multidisziplinäre Ansätze aus den Bereichen Fotografie, Film, Literatur und Theater entdecken: Sie verwebt klassische Motive aus der westlichen Kunstgeschichte mit aktuellen politischen Themen des Iran subtil miteinander, die ihr als Katalysator für feministische Themen und Unterdrückung durch das iranische Regime dienen. Für ihre Einzelausstellung gestaltet sie eine neue Werkserie mit direkten Bezügen zu Max Ernsts zeitkritischem Collageroman „Une semaine de bonté“.

Mitmach-Angebote
Anfang September (04. bis 07. September) wird unter dem Leitspruch „New Perspectives“ 20 Jahre Max Ernst Museum, der große Museumsgeburtstag gefeiert. Das Programm beinhaltet u.a. künstlerische Interventionen, wissenschaftliche Panels, Performances, Kooperationen und Veranstaltungen für Groß und Klein. (Kunstnacht, Mitmach-Angebote, Konzerte). Im November schließlich erhält die Künstlerin Alex Grein den „Luise-Straus-Preis“ des LVR, gleichbedeutend mit einer Ausstellung, die jahresübergreifend vom 08. November bis zum 28. Februar im Leonora-Carrington-Saal gezeigt wird.