Museum Frieder Burda Baden-Baden zeigt „Die Maler Des Heiligen Herzens“

André Bauchant, Le triomphe de Neptune, 1929. Sammlung Zander ©, VG Bild-Kunst Bonn, 2022

Baden-Baden. Vom 16. Juli bis 20. November zeigt das Museum Frieda Burda, Baden-Baden die Ausstellung „Die Maler Des Heiligen Herzens“.

Seit Erfindung der Kunstakademie im 16. Jahrhundert trägt die akademische Ausbildung maßgeblich zur Kanonisierung der Kunstgeschichte bei. Bis heute werden die Entwicklungen im Kunstbetrieb, die sich fernab des Akademischen abspielen, oft erst mit Verzögerung wahrgenommen. So brachte die Moderne der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert nicht nur die bekannten großen Avantgarden hervor – sondern auch bedeutende Autodidakten. Allen voran  die  wichtigste Kunstnation dieser Zeit: Frankreich.

Abstrakte Blumenbilder

Die aktuelle Ausstellung in Baden-Baden folgt den Spuren der sogenannten „Maler des Heiligen Herzens“, Künstlerinnen und Künstler aus dem Umfeld des deutschen, in Paris lebenden Kunsthändlers und Kunsthistorikers Wilhelm Uhde (1874 – 1947). Henri Rousseau, auch bekannt als der „Zöllner“, gehört sicherlich zu den bekanntesten der von ihm geförderten Autodidakten, seine hybride Biografie – als virtuoser Maler, der bis zu seinem 35. Lebensjahr als Beamter der Pariser Steuerbehörde arbeitete – steht stellvertretend für die der anderen. Auch die Malerin Séraphine Louis konnte sich mit ihren fast abstrakten Blumenbildern, in deren suggestiver Kraft sie sich mit der Zeit zunehmend verlor, einen Namen machen. Ihnen gemeinsam ist die authentische, „unverbildete“ Zuwendung zur Kunst, die Betonung des unmittelbaren Gefühlserlebnisses.

Die Ausstellung präsentiert über 65 Werke (vorwiegend aus der Sammlung Zander). pk

Camille Bombois, Nu au collier, undatiert. Sammlung Zander ©, VG Bild-Kunst Bonn, 2022