Museum Folkwang zeigt in der Reihe 6 ½ Wochen die iranische Künstlerin, und Filmemacherin Bahar Noorizadeh – Ihre erste Ausstellung in Europa

Iiranisch-kanadische Künstlerin Bahar Noorizadeh. © Bahar Nooizadeh, 2021.

Essen. Mit „The Red City of the Planet of Capitalism“ (bis 27. Juli) präsentiert das Museum Folkwang Essen die erste museale Einzelausstellung der iranisch-kanadischen Künstlerin Bahar Noorizadeh in Europa. Ihre neu für das Museum Folkwang produzierte Multimedia-Installation setzt sich mit alternativen Konzepten der Stadtplanung auseinander. Die Ausstellung ist Teil der Reihe „6 ½ Wochen“.

Bahar Noorizadehs langjähriges Forschungsinteresse an Geschichte und Entwicklung von Stadtplanung findet in der virtuellen Welt von „The Red City of the Planet of Capitalism“ seinen Ausdruck. In den beiden Videos der Multimedia-Installation stehen sich zwei fiktive Städte gegenüber: auf der einen Seite vereinzelte Gebäudekomplexe in karger Landschaft, auf der anderen eine übervölkerte Großstadt mit einem Meer aus Wolkenkratzern. Noorizadeh stellt die Forderungen nach einer Auflösung der Städte durch die Vertreter der russischen Architekturavantgarde der 1920er Jahre in einer spekulativen Annäherung auf den Prüfstand und skizziert experimentelle Auswege für Wohnraummangel in einem Hongkong der Zukunft. Ihre Methode – das Analysieren, Sezieren und Rekombinieren – umfasst dabei mehrere Bild- und Tonebenen. Die virtuelle Welt wird begleitet von eigenwilliger Musik, historischen und fiktionalen Erzählungen, deren Zitate in Bruchstücken und fetten Blockbuchstaben in der Landschaft stehen.

Bahar Noorizadeh (*1988) ist Filmemacherin, Autorin und Plattformdesignerin und verfolgt ihre künstlerische Forschung als Doktorandin an der Goldsmiths University, London. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Tate Modern „Artists’ Cinema Program“, der DIS Art Platform, dem „transmediale“-Festival, dem Berlinale „Forum Expanded“ und der Genfer „Biennale de l’Image en Mouvement“ gezeigt. Zu den aktuellen Engagements gehört die Teilnahme am Deutschen Pavillon der „Biennale Architettura“ in Venedig 2021.

„Das Ausstellungsformat „6 ½ Wochen“ basiert auf kurzfristiger Planung und bietet jungen Kunstschaffenden die Möglichkeit, ihre Werke im Museum Folkwang zu präsentieren. Das Format bietet Platz für künstlerische und kuratorische Experimente und ermöglicht, den Besucherinnen und Besuchern noch unbekannte Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Ländern zu entdecken“, heißt es dazu in der Museumsmitteilung. pk