Marina Abramović übernimmt erste Pina Bausch Professur in Essen

Performance-Künstlerin Marina Abramović (hier ein Archiv-Bild aus ihrer Bonner Ausstellung „The Cleaner“), übernimmt Professur an Folkwang-Uni Essen Foto: Peter Köster

Essen. Die international gefeierte Performance-Künstlerin Marina Abramović übernimmt zum Wintersemester 2022/23 die erste Pina Bausch Professur an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Die mit Mitteln der Landesregierung neu eingerichtete Professur ist benannt nach der 2009 gestorbenen Wuppertaler Tanzkünstlerin Pina Bausch. Sie hatte an der Folkwang Universität ihre Tanzausbildung erhalten.

Weltweite Performance

„Ich werde es immer bedauern, dass ich Pina Bausch nie persönlich getroffen habe. Sie verstand zutiefst, welche Emotionen die körperlichen Aktionen auslösen, die der Performance-Kunst so nahe stehen. Gefühle sind real, wenn Handlungen real sind“, so Marina Abramović zur Pina Bausch Professur. Die in Belgrad geborene 75-jährige Abramović gehört zu den international bedeutendsten und radikalsten Performance-Künstlerinnen. Sie studierte Malerei und tritt seit 1973 weltweit mit Performances auf, in denen sie immer wieder die eigenen psychischen und körperlichen Grenzen auslotet. Eines ihrer jüngsten Projekte, „7 Deaths of Maria Callas“, wurde gerade in München und Paris gefeiert. In dem Werk aus Musik, Gesang und Film inszeniert die Künstlerin an der Seite des US-Schauspielers Willem Dafoe ihren Tod. Unvergessen 2018 ihre  Ausstellung „The Cleaner“ in der Bundeskunsthalle, die mit 62.000 Besucherinnen und Besuchern zu einer der bestbesuchten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Bonn avancierte.    

In vier Arbeitsphasen 2022 und 2023 werde, wie die Essener Universität mitteilt, Marina Abramović mit 25 ausgewählten Studierenden aus allen Studienbereichen – Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft – arbeiten. Als Abschluss ist für den Sommer 2023 sei eine öffentliche Performance geplant. pk