Unkel. „First Friday“ nennt sich das Event, das, wie es der Name sagt, jeden ersten Freitag im Monat eine musikbegeisterte Gemeinde in die Location von Martine Seibert-Raken führt. „Authentic gipsy Music“ stand diesmal auf dem Programm.
Die Freude stand der Gastgeberin ins Gesicht geschrieben, als sie das Publikum auf einen unvergesslichen Abend einschwor. Sie sollte recht behalten, denn was Mike Reinhardt (Gitarre), Chistoph Kissel (Percussion) und Taylor Swing (Gitarre) boten, war Instrumentalmusik vom allerfeinsten.
Sie haben sie sicher in den Genen, denn anders ist wohl kaum zu erklären, dass die meisten Nachkommen des legendären Django Reinhardt so fantastische Musik machen können. Ihre Musik ist einfach mitreißend, authentisch. Das aus Koblenz stammende Trio Mike Reinhardt, Christoph Kissel und Taylor Swing zelebrierte Musik ganz im Stil des großen Django.
Bereits als Zehnjähriger wurde Mike Reinhardt als das „Gitarren-Wunderkind“ von Schnuckenack Reinhardt auf die Bühne zum Mitspielen gebeten. Mit Dick Heckstall-Smith (Saxophonist von Colosseum) hat er ebenfalls die Bühne geteilt. Später in den 70er Jahren gründete Mike seine eigene Band (feat. Lulo Reinhardt) und holte damit Auszeichnungen wie den deutschen Schallplatten-Preis.
Chistoph Kissel (Percussion) ist Musiker & Profimusiker seit 40 Jahren mit langjähriger, professioneller Ausbildung in Kuba. Darüber hinaus in Spanien, Deutschland und weiteren Ländern. Er arbeitete in den letzten Jahren mit sehr viel verschiedenen Bands mit den unterschiedlichsten Genres von Pop bis World zusammen.
Dirk Taylor (Gitarre) bringt Latin-Intermezzos, Flamenco-Einlagen und Gypsy Swing auf eine elegante Art auf hohem Niveau zusammen. Er stammt aus der Musiker- Familie Reinhardt aus Koblenz. Mit der Sinti Musik aufgewachsen, beginnt Taylor seine eigenen Stücke zu komponieren, gründet 2012 das „Gypsy Trio“ Koblenz und bringt 2018 seine CD „Taylor Swing“ heraus.
In Unkel zündeten Mike Reinhardt, Christoph Kissel und Taylor Swing ein mitreißendes Feuerwerk an Musik, das von der Improvisation, dem Rhythmus und der Spielfreude der Drei wie ein Feuer vom Wind angefacht wird. Es war eine Partie aus Virtuosität, musikalischer Leidenschaft, die zu einem über zweistündigen Hörgenuss mit dreimaliger Zugabe wurde und nicht nur bei Martine Seibert-Raken Begeisterungstürme entfachte.
Peter Köster