Gemälde „Himmel“ von Gerhard Richter für das Folkwang Museum Essen

Gerhard Richter Himmel, 1978 Öl auf Leinwand, 325 x 250 cm © Gerhard Richter 2022 (14062022

Essen. Das Museum Folkwang und der Folkwang-Museumsverein erhalten eine spektakuläre Schenkung zum 100-jährigen Geburtstag: Ein Essener Sammlerehepaar stiftet dem Museum Gerhard Richters Gemälde Himmel (1978, WVZ 443-B). Erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde die großformatige Arbeit Richters im November 2020 im Rahmen der Reihe Meisterwerke zu Gast in der Sammlungspräsentation des Museum Folkwang.

Bevor das Gemälde im Jahr 2020 erstmalig öffentlich ausgestellt wurde, war Himmel knapp 40 Jahre lang im Privatbesitz des Sammlerehepaares aus Essen. Dieses hatte die Arbeit Anfang der 1980er Jahre direkt aus dem Atelier Richters erstanden.

Kunsthistorisch von Bedeutung

Das Gemälde „Himmel“ hat einen besonderen Stellenwert. „Die großzügige Geste des Essener Sammlerehepaars ist eine der bedeutendsten Schenkungen in der 100-jährigen Geschichte des Museum Folkwang. Seitdem wir das Gemälde zunächst als Leihgabe im Museum Folkwang präsentieren durften, zählt es zu den meist fotografierten Werken im Museum, was zeigt, dass es nicht nur kunsthistorisch von großer Bedeutung ist, sondern auch die Menschen unterschiedlichster Prägung bewegt und fasziniert“, so Museumsdirektor Peter Gorschlüter,

„Himmel“ misst 325 x 250 cm und gehört zu der Werkgruppe der Wolkenbilder, die Gerhard Richter zwischen 1968 und 1979 malte. Es ist eines der wenigen Hochformate der Serie. Wie auch bei anderen Werken Richters diente ihm eine selbst aufgenommene Fotografie als Vorlage für das Gemälde. Der besondere Ausschnitt, den der Künstler auswählte, legt den Fokus auf die Darstellung des gleißenden Sonnenlichts, wodurch Bildgegenstand und Abstraktion miteinander verschmelzen und die Grenze zwischen Wirklich- und Unwirklichkeit verschwimmt.

Gerhard Richters Gemälde ist zur Zeit im gleichbenannten Sammlungsraum „Himmel“ ausgestellt im Dialog mit Bildern von Caspar David Friedrich, Morris Louis und Zao Wou-Ki, denen jeweils ein eigenes Natur- und Bildverständnis zugrunde liegt, sowie Auguste Rodins Bronzefigur La femme accroupie (Die Kauernde). pk