Spannende Aus- und Einsichten: „Architektur hat Bestand!“

70er Jahre Bungalow rundumerneuert: Ein für den Kölner Norden typischer Bungalow wurde modernisiert und durch einen „Holzriegel“ ergänzt - in Köln-Seeberg/Chorweiler, Riphahnstraße 22 a. © Stefanie Hanel

„Architektur hat Bestand!“ lautet das bundesweite Motto für den Tag der Architektur 2015, der damit die Aufmerksamkeit auf die Wertigkeit guter Architektur lenken will und die Notwendigkeit unterstreicht, den Gebäudebestand angemessen zu pflegen und zu entwickeln. Interessierte sind eingeladen, sich aktuelle Architekturen von Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern vorstellen zu lassen. „Wir wünschen uns viele Gespräche mit Architekturfans und Bauinteressierten vor Ort“, erläutert Ernst Uhing, der Präsident der Architektenkammer NRW. „Wer sich für Architektur begeistert oder auch ein eigenes Bauvorhaben plant, wird hier vielfältige Anregungen erhalten.“

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m Zuge der Gesamtsanierung der denkmalgeschützten Villa wurde der Dachraum in ein modernes Loft verwandelt. Zu sehen in Bonn-Gronau, Kaiser-Friedrich-Straße 19. © Gisela Tebrake

Beispiele finden sich zuhauf unter den 375 Bauten, die in NRW zu besichtigen sind: von der historischen Wasserburg Benkhausen, in die ein Weiterbildungszentrum eingezogen ist (Theißen-Architekten), über den Umbau einer denkmalgeschützten Kirche in Düsseldorf zu einer Kindertagesstätte (Pink Architektur) bis hin einem ehemaligen Postgebäude aus den 1920er Jahren in Bielefeld, in das Studenten eingezogen sind (Petersen + Hutchinson Architekten).

Architektur hautnah erleben

Die Architektenkammer NRW möchte allen Architekturfans am „Tag der Architektur“ in Nordrhein-Westfalen einen Einblick in die gesamte Palette aktueller Planungsleistungen bieten: Neue und erneuerte Bauwerke sowie Objekte der Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung sind vor Ort hautnah erlebbar. Für die Besucher liegt der besondere Reiz des Tags der Architektur darin, dass ihnen auch viele Gebäude offen stehen, die normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind – das gilt für private Wohnhäuser ebenso wie für viele Büro- und Wirtschaftsbauwerke. Im vergangenen Jahr nutzten rund 35.000 interessierte Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, am „Tag der Architektur“ in NRW spannende Privathäuser, aber auch neue Miet- und Eigentumswohnungen, Bauwerke für Büro und Verwaltung, Schule und Bildung, Senioren und Kinder, Handwerk und Gewerbe zu besichtigen.

Private Wohnhäuser erleben

Wie kann ich mit kleinen Umbaumaßnahmen große Raumwirkungen erzielen? Wie kann ich mein geerbtes Wohnhaus aus den 1970er-Jahren modernisieren? Wie aufwändig ist ein Dachausbau oder ein Anbau? Wie funktioniert eine Wärmepumpe, wie ein Passivhaus? Was kann ich aus meinem Reihenhausgarten machen? – Viele private Bauherren haben solche und ähnliche Fragen. Am Tag der Architektur bietet sich die Gelegenheit, ganz konkrete Fragen vor Ort mit Fachleuten zu besprechen und am konkreten Beispiel anschaulich zu erörtern.

Mehr Wohnqualität in Neubau und Bestand

Besondere Beachtung erfahren gegenwärtig (gerade im privaten Wohnbereich) Objekte, die sich mit den Herausforderungen des demografischen Wandels befassen: Wie kann man auch im Alter noch in den eigenen vier Wänden leben? Barrierefreiheit, gute Infrastruktur, dezentrale Pflegeangebote, lebendige Nachbarschaften lauten Stichworte, zu denen man am Tag der Architektur zahlreiche Beispiele besuchen kann. Auch die Frage der energetischen Optimierung bestehender Gebäude stellt sich angesichts steigender Energiekosten und zunehmender gesetzlicher Vorgaben für viele Eigentümer und Bauherren mit wachsender Dringlichkeit. Architektinnen und Architekten zeigen Beispiele, wie Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung von Gebäuden umgesetzt werden können.

Kitas, Bildungsbauten und Infrastrukturobjekte

Der Tag der Architektur spiegelt stets auch gesellschaftliche Trends und Aufgaben wider. In diesem Jahr sind auffallend viele Bildungsbauten zu besichtigen; beispielsweise der neue Campus der Hochschule Rhein-Waal mit seiner Außengestaltung (JKL – Junker + Kollegen Landschaftsarchitektur), der Neubau Campus Derendorf der Fachhochschule Düsseldorf (Nickl & Partner Architekten) oder die Betriebskindertagesstätte „EDEfanten“ in Wuppertal (ROCHO Architekten). Aber auch die teils futuristisch anmutende Architektur von neuen Infrastrukturobjekten wie beispielsweise des U-Bahnhofs Heumarkt in Köln (Coersmeier Tebroke) oder des neuen Omnibusbahnhofs in Beckum (Grüttner Architekten) können sich Besucher von Architekten und Bauherren erläutern lassen.


Vielseitiger Garten mit Blick auf den Aachener Dom. Das rd. 2.600 qm große Grundstück liegt an einem Hang oberhalb von Aachen und bietet einen großartigen Blick auf den Aachener Dom.  Landschaftsarchitektur, zu besichtigen am Salvatorberg 2 in Aachen. © Brigitte Röde

Kostenloser Katalog und Internet-Datenbank

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen stellt alle Bauten und Objekte zum „Tag der Architektur 2015“ in einer umfangreichen Broschüre vor, die jetzt vorliegt und kostenlos bezogen werden kann (Architektenkammer NRW, Zollhof 1, 40221 Düsseldorf, Tel.: (0211) 49 67-12, E-Mail: tda@aknw.de).  
Außerdem sind alle Objekte über eine Internet-Datenbank mit Fotos und Kurzbeschreibung sowie den Öffnungszeiten abrufbar unter www.aknw.de – einfach auf das Logo klicken.

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