Regional ist Trumpf

Pate stehen für die Genusswochen die beiden ostbelgischen Sterneköche Eric Pankert (Hotel „Zur Post“ in St. Vith) und Marie-Charlotte Portois („La Menuiserie“ in Waimes). Copyright: Frank Fäller

Genusswochen stützen die nachhaltige Qualitätsoffensive für hochwertige Lebensmittel. Stichwort: kurze Wege – langer Genuss, von der Eifel bis ins Herver Land.

An das scheinbar unerschöpfliche Lebensmittelangebot aus aller Herren Länder im Supermarkt haben wir uns längst gewöhnt. Dass wir auch mit regionalen Produkten und Dienstleistungen nicht auf Qualität und Genuss verzichten müssen, will die Deutschsprachige Gemeinschaft (DG) Belgiens mit einem neuen Label „Made in Ostbelgien“ im Bewusstsein der Verbraucher verankern. Gleichzeitig soll die Dachmarke Tourismus, Gastronomie und Produzenten von regionalen Produkten in einer Wertschöpfungskette zusammenschließen, um die Wirtschaft zu stärken, Arbeitsplätze in Ostbelgien zu sichern, die Identität zu stärken und die Kulturlandschaft für künftige Generationen zu erhalten.

„Wir wollen uns für eine naturverträgliche Produktion und eine nachhaltige Weiterverarbeitung engagieren und vorzugsweise Rohstoffe oder Produkte be- und verarbeiten, die vorwiegend aus der Region stammen“, hob Pascale Müllender vom Fachbereich Außenbeziehungen und Regionalentwicklung im Ministerium der DG hervor. Derzeit nehmen rund 20 regionale Erzeuger an dieser Initiative teil, Tendenz steigend. Schokolade, Kaffee, Bier, Backwaren, Fisch und Fleisch sind nur einige (ost)belgische Spezialitäten, die wir auch hierzulande schätzen.

Genusswochen sollen junge Menschen sensibilisieren

In der Brasserie de Belleveaux bei Malmedy präsentierten verschiedene Aktionsteilnehmer außerdem die „O-Genusswochen“, die vom 26. April bis 11. Mai stattfinden. Die Aktionswochen sind nicht nur Genussbringer auf den Speisekarten vieler Gastronomiebetriebe. Sie werben auch für Ernährungsberufe und sollen insbesondere junge Menschen für Geschmack sensibilisieren. Von der Eifel bis ins Herver Land, vom Sternerestaurant bis zur Schulküche beteiligen sich insgesamt 56 Betriebe und Organisationen in 33 ostbelgischen Gemeinden zahlreiche Betriebe an dem Projekt. Als Paten stehen zwei Sterne-Köche, Marie-Charlotte Portois und Eric Pankert, an der Spitze der Region mit ausgeprägter Genussfreudigkeit.

Ein praktisches Beispiel wie die regionale Wertschöpfung funktionieren kann, lieferten vor Ort in der Brasserie die Brauerin Clara Berghuis (preisgekröntes Bier) und der St. Vither Bäcker Eric Fonk: Beide arbeiten mit Getreide und Hefe. Das müsste für ein gemeinsames Produkt doch reichen, dachten sie sich. Gesagt, getan. Nachdem der Brauer den Zucker aus der Braugerste gezogen hat, bleibt der sogenannte Biertreber übrig, der nun frisch verarbeitet werden muss. Vermengt mit feingemahlenem Roggen (aus eigenem Anbau) stellt der Bäcker das schmackhafte und nahrhafte Treberbrot her. Lecker. Mehr zu diesem Thema steht im Internet unter www.madeinostbelgien.be

(Frank Fäller)

Schreibe einen Kommentar