Rote Liste bedrohter Arten | Weltnaturschutzunion baut Kooperation mit Zoos weiter aus | Kölner Zoo beteiligt

Goldgelbes Löwenäffchen | Foto: Kölner Zoo

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Meilenstein für Populationsforschung

Erstmals entsteht vollständiges Bild der Bestände von Arten in der Natur und in menschlicher Obhut

Köln, 30. September 2024. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) verstärkt die Kooperation mit Zoologischen Gärten und Aquarien. Sie hat jetzt die Populationsdaten von „Species360“, einer weltweit aktiven NGO für Technik- und Wissens-Management im Artenschutz, in die Datenbasis ihrer Roten Liste zu bedrohten Arten aufgenommen. Grundlage ist das Zoological Information Management System, kurz ZIMS, das die Daten von mehr als 1.300 Zoos, Aquarien, Wildtierauffangstationen und anderen Naturschutzeinrichtungen aus aller Welt enthält. ZIMS ist die größte Quelle für Daten über Wildtiere in menschlicher Obhut.

Durch die Integration dieses Wissens von „Species360“ in Erhebungen und Auswertungen zur Roten Liste entsteht nun erstmals ein vollständiges Bild der Populationszahlen von Arten in der freien Natur (in-situ) und in menschlicher Obhut (ex-situ).

Barometer der Erde

Die Rote Liste der IUCN wird auch als Barometer für den Zustand des Lebens und der Natur in der Welt bezeichnet. Sie ist die umfassendste Informationsquelle über den globalen Status von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten und der Indikator für den Zustand der biologischen Vielfalt. Parallel dazu ist die Liste von „Species360’s“ ZIMS die weltweit umfassendste Datenbank über Tiere in menschlicher Obhut mit Millionen von Datensätzen zu Tausenden von Arten.

Prof. Theo B. Pagel, Direktor Des Kölner Zoo
Prof. Theo B. Pagel, Direktor des Kölner Zoo | Quelle

Dieses Zusammenfügen ist ein bedeutender Fortschritt im Rahmen des ,One Plan Approach’ “. Dieser Plan sieht vor, dass alle Akteure – egal ob aus Politik oder Forschung, aus Zoos oder NGOs – sich zuarbeiten, gegenseitiges Wissen nutzen und Schutzmaßnahmen koordinieren“, so Prof. Theo B. Pagel, Direktor des Kölner Zoos. „Es ist allerhöchste Zeit, massiv gegen das Artensterben an zuarbeiten!“

Die Zoos, Aquarien, Wildtierauffangstationen und Naturschutzeinrichtungen, die als Mitglieder von „Species360“ Daten aufzeichnen und weitergeben, machen diesen Fortschritt in der Populationsforschung möglich. Jeden Tag erfassen die Beschäftigten dieser Einrichtungen Daten über die einzelnen Tiere in ihrer Obhut. So auch in Köln. Diese Daten, die in ZIMS weltweit zusammengeführt werden, liefern Erkenntnisse, die sonst nirgendwo verfügbar sind. Durch die Integration von In-situ- und Ex-situ-Daten entsteht ein umfassenderes und detaillierteres Bild des Zustands der weltweiten Arten, das die Grundlage für Erhaltungsmaßnahmen bildet.

Theo Pagel, der früher auch im Board von Species 360 aktiv war, ergänzt: „Wir als Kölner Zoo speisen nicht nur täglich Daten in ZIMS ein und vergrößern damit die Wissensdichte. Wir sind auch einer der Geldgeber für die Umsetzung dieser speziellen Datenergänzung.“

Kölner Zoo 2010
Kölner Zoo 2010 | Foto: Kölner Zoo

Positiv-Beispiele, die zeigen: Arterhalt kann funktionieren

Die Stellungnahme der IUCN Species Survival Commission (SSC) zur Rolle von Botanischen Gärten, Aquarien und Zoos beim Artenschutz erkennt die wichtige Rolle an, die Ex-situ-Organisationen beim Artenschutz spielen können.

So sagt der Vorsitzende der IUCN Species Survival Commission, Dr. Jon Paul Rodriguez: „Es gibt Dutzende, vielleicht Hunderte von Beispielen für Arten, die sich dank Populationen in menschlicher Obhut vom Rande des Aussterbens erholt haben. Um nur einige zu nennen: Die Säbelantilope wurde durch ein internationales Projekt unter der Leitung der Umweltagentur Abu Dhabi wieder ausgewildert, wobei Ex-situ-Populationen aus der ganzen Welt genutzt wurden. Die Ex-situ-Zucht von Phasmiden auf Lord Howe Island unter der Leitung des Zoos Victoria’s Melbourne Zoo war sehr erfolgreich, und es wird erwartet, dass diese Art, die einst als ausgestorben galt, bald wieder ausgewildert wird. Erica verticillata, eine südafrikanische Pflanze, die in der Natur ausgestorben war, überlebte 200 Jahre lang in Botanischen Gärten auf der ganzen Welt, bis sie wiedereingeführt wurde. “ Rodriguez weiter: „Obwohl die Verhinderung des Rückgangs und die Stärkung von Tier-, Pflanzen- und Pilzpopulationen in der Wildbahn weiterhin unsere oberste Priorität ist, stellt der One Plan Approach der IUCN sicher, dass alle Individuen einer Art, egal wo sie sich befinden, effektiv zu ihrem langfristigen Überleben beitragen.“

Jim Guenter, CEO von „Species360“, sagt: „Wir sind sehr stolz darauf, dass Ex-situ-Daten aus Zoos und Aquarien auf der ganzen Welt in der Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN aufgeführt sind. Angesichts von über einer Million vom Aussterben bedrohter Arten war der Bedarf an einem umfassenden Überblick über den Zustand der natürlichen Welt noch nie so groß wie heute. Zoos und Aquarien spielen eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt durch genetisch vielfältige Versicherungspopulationen, Programme zur Wiederansiedlung von Arten, Unterstützung und Finanzierung von Artenschutzprojekten und Aufklärung der Öffentlichkeit.“

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