Jörg van den Berg übernimmt Chefsessel des Museums Morsbroich

Jörg van den Berg (Foto: David Hecker/Worpsweder Museumsverbund)

Leverkusen. Das Museum Morsbroich erhält einen neuen Direktor. Sein Name: Jörg van den Berg. Der gebürtige Duisburger tritt seine Position zum 1. August an. Mit van den Berg endet eine dreijährige Vakanz an der Spitze dieses vielgeachteten Museums, das nach dem plötzlichen Weggang von Markus Heinzelmann, der das Haus insgesamt zwölf Jahre lang geleitet hatte, kommissarisch von Fritz Emsländer verantwortet wird.

„Ich freue mich, dass wir mit Herrn van den Berg einen profunden Kenner der modernen und zeitgenössischen Kunst gewinnen konnten. Er verfügt nicht nur über langjährige, thematisch weit gefächerte Erfahrungen als Kurator an Kunstinstitutionen, sondern besticht darüber hinaus durch eine weitreichende Expertise in den Bereichen Vermittlung, Lehre, Strategieentwicklung und Institutionsgründungen wie -führungen“, so Oberbürgermeister Uwe Richrath.
Mit Leverkusen als Ort verbinden den 56-jährigen van den Berg nicht nur der Fluss und regelmäßige Ausstellungs- und Stadionbesuche seit den 1980er Jahren, sondern auch die Veranstaltungsreihe „Arbeiter diskutieren moderne Kunst“, die für ihn als einen Schüler von Max Imdahl bis heute eine Benchmark in der Kunstvermittlung setzt: „Die kompromisslose Konsequenz in der Sache und die bedingungslose Hinwendung an ein Gegenüber, mit der Max Imdahl im Bayerwerk in den Seminaren Werke der gegenstandsfreien Kunst zur Diskussion stellte, wirkt für mich heute noch wie eine Blaupause für die Öffnung des oftmals hybriden Kultursektors gegenüber vermeintlich kunstfernen Gruppen“, so der Kunstwissenschaftler.

Stillgelegte Fabrikhallen

Schon mit seiner ersten Ausstellung „Artefact“ in Aarau ging Jörg van den Berg in zwei große stillgelegte Fabrikhallen und ermöglichte 18 ortsspezifische Realisationen zwischen Installation und Auftragskomposition. Über 20 Jahre begleitete er als Kurator die Anlage „im Tal”, eine Skulpturenlandschaft im nördlichen Westerwald, die wichtige Elemente aus der Geschichte der Gartenkunst mit der kleinteiligen Agrarlandschaft des Westerwaldes und mit mittlerweile über 50 ortsspezifischen Installationen internationaler Künstlerinnen und Künstler verschränkte. Gemeinsam mit dem Berliner Künstler Tilo Schulz kuratierte er mit „squatting. erinnern, vergessen, besetzen“ die Ausstellung in der Temporären Kunsthalle Berlin.
Gegenwärtig arbeitet Jörg van der Berg beim Museumsverbund Worpswede als Leiter der Großen Kunstschau. pk