Die Stadt Köln hat in den vergangenen Monaten drei neue Dauerzählstellen für den Radverkehr eingerichtet. Nach erfolgreicher Testphase sind die Werte der neuen Dauerzählstellen am Elisabeth-Schäfer-Weg (Höhe KVB Haltestelle „Buchheim Herler Str.“) in Buchheim, am Auenweg (Höhe Mülheimer Hafen) in Mülheim und am Hohenzollernring (Höhe Hausnummer 23) in der Innenstadt, jetzt auf dem Portal Eco-Counter öffentlich einsehbar. Die neuen Zählstellen liefern künftig wichtige Erkenntnisse für die zielgerichtete Fortentwicklung des Radverkehrs.
Dauerzählstellen Elisabeth-Schäfer-Weg und Auenweg
Bereits im November 2023 wurden die Dauerzählstellen am Elisabeth-Schäfer-Weg und am Auenweg in Mülheim in den Testbetrieb genommen. Der Tages-Durchschnittswert auf dem Elisabeth-Schäfer-Weg, einer wichtigen radialen Ost-West-Verbindung in Richtung Innenstadt, liegt bei 1.500 Radfahrer*innen. Auf dem Auenweg, einer Parallelverbindung zum Rhein, liegt dieser bei 2.200 Radfahrer*innen. Die Dauerzählstellen bewegen sich im Ranking der Kölner Rad-Dauerzählstellen damit auf Platz 18 beziehungsweise 10.
Dauerzählstelle Hohenzollernring
Die Dauerzählstelle auf dem Hohenzollernring ist seit April 2024 im Testbetrieb und erfasst sowohl den Rad- als auch den Kfz-Verkehr. Mit der im Rahmen des „RingFrei“-Projekts 2018 begonnenen sukzessiven Umwidmung von Kfz-Fahrspuren zugunsten von Radfahrstreifen wurde hier für Radfahrer*innen eine sichere und komfortable Infrastruktur geschaffen. Die aktuellen Zahlen belegen, dass die neuen Radfahrstreifen sehr gut angenommen werden: Der Hohenzollernring schiebt sich mit durchschnittlich 7.700 Radfahrer*innen am Tag an die Spitze der Kölner Radverkehr-Dauerzählstellen. Am 25. Juni 2024 wurden an dieser Dauerzählstelle 11.763 Radfahrer*innen am Tag erfasst und damit der höchste jemals an einer Dauerzählstelle gemessene Tageswert. Am gleichen Tag wurden 12.335 Kfz erfasst. Damit wurden an diesem Tag annähernd gleich viele Radfahrer*innen wie Kraftfahrzeuge an der Dauerzählstelle registriert.
Wetterbedingter Rückgang der Werte
Insgesamt hat der Radverkehr an den 18 Dauerzählstellen, die bereits in 2023 eingerichtet wurden, im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund acht Prozent abgenommen. Als Grund hierfür ist insbesondere das niederschlagsreiche Wetter im ersten Halbjahr 2024 zu vermuten (knapp 76 Prozent mehr Niederschlag im Vergleich zum Vorjahr). Diese Vermutung wird unterstrichen durch die Tatsache, dass an 12 der 18 Dauerzählstellen höhere Spitzenwerte als im ersten Halbjahr 2023 gemessen wurden. So wurden beispielsweise auf der Alfred-Schütte-Allee mit 7.147 Radfahrer*innen am 2. Juni 2024 im Vergleich zu 5.456 Radfahrer*innen am 28. Mai 2023 ein neuer Bestwert gemessen (Steigerung um 31 Prozent). Auch hier wurden auf der Fahrradstraße im ersten Quartal 2024 bauliche Verbesserungen für einen sichereren Radverkehr umgesetzt.
Baustellenbedingte Einschränkungen auf der Westseite der Universitätsstraße, der Alfred-Schütte-Allee und der „Hohe Pforte“, haben zudem dazu geführt, dass die Radfahrer*innen dort zeitweise nicht von den Dauerzählstellen erfasst wurden.
Hintergrund
Die zielgerichtete Förderung des Radverkehrs braucht eine gute und breite Datenbasis. Deshalb gibt es seit 2008 in Köln Dauerzählstellen für den Radverkehr, die über 24 Stunden Fahrräder zählen und Daten für den Radverkehr liefern. Die automatischen Zählanlagen erfassen Radfahrer*innen per Induktionsstreifen auf der Fahrbahn. Die Anlagen sind auf baulichen Radwegen, Fahrradschutzstreifen oder Radwegen innerhalb von Grünanlagen eingerichtet.
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