Auf dem Gelände des einstigen Industriehafens in Deutz entsteht in den kommenden Jahren ein lebendiges und nachhaltiges Stadtquartier für circa 6.900 BewohnerInnen und mit rund 6.000 Arbeitsplätzen, Kitas, einer Grundschule, Gastronomie, Kultur- und Freizeitangeboten, Parks, mehreren Stadtplätzen, einer Promenade entlang des Hafenbeckens sowie Zugängen zum Wasser.
Zwei neue Brücken, die über das Hafenbecken führen werden, und ein ausgewogenes Verkehrskonzept ermöglichen fußgänger- und radfahrerfreundliche Mobilität. Die denkmalgeschützten Mühlengebäude werden umgebaut und bleiben dem Quartier als identitätsstiftendes architektonisches Wahrzeichen erhalten.
Wie bei jeder städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme üblich stellt die Verwaltung den zuständigen Gremien des Rates der Stadt Köln jährlich eine aktualisierte Kosten- und Finanzierungplanung (KuF) vor, um die erforderlichen Investitionen transparent darzustellen. Die aktuelle Kosten- und Finanzierungplanung zum Deutzer Hafen legt die Verwaltung am Donnerstag, 31. August 2023, dem Stadtentwicklungsausschuss sowie am Montag, 4. September 2023, dem Finanzausschuss vor. Grundlage hierfür sind Berechnungen, erstreckt auf rund 15 Jahre Projektlaufzeit und auf Basis von unterschiedlichen Risikoszenarien. Beim Szenario mit hohem Risiko – also einem ungünstigen Projektverlauf – ergibt sich ohne Fördermittel eine Aufwendung von 143,3 Millionen Euro für die Stadt für die städtebauliche Entwicklung des Deutzer Hafens. Sie sind etwa für den Bau von öffentlichen Straßen und Wegen, die Anlage von Parks und Sportstätten sowie für die Errichtung von sozialer Infrastruktur wie beispielsweise einer Grundschule notwendig.
Die Entwicklung der Baufelder erfolgt durch die städtische Entwicklungsgesellschaft „moderne stadt“ sowie durch private Akteure. Nach den Regeln einer „Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme“ (SEM) leisten „moderne stadt“ und private Investoren über Ausgleichsbeträge und Verkaufserlöse Beiträge zur Refinanzierung der öffentlichen Investitionen.
Die Kosten- und Finanzplanung wird durch die Stadtwerke Köln GmbH als treuhänderische Entwicklungsträgerin erstellt und jährlich unter Berücksichtigung des jeweiligen Standes der Planungen fortgeschrieben. Als zentrales Planungs- und Steuerungsinstrument erlaubt die KuF eine langfristige Finanzplanung und bei Bedarf ein frühzeitiges Nachsteuern der städtebaulichen Entwicklung.
Markus Greitemann, Beigeordneter für Planen und Bauen, unterstreicht: „Das Großprojekt Deutzer Hafen soll nicht nur aus städtebaulicher Sicht neue Maßstäbe setzen, sondern auch mit Blick auf eine transparente und seriöse Kosten- und Finanzplanung. Es ist grundlegend und selbstverständlich, größtmögliche Transparenz bei der Kosten- und Finanzplanung zu bieten, wenn man für ein Großprojekt viele Millionen Euro der BürgerInnen einsetzt. Bei der Entwicklung des Deutzer Hafens, die sich über rund 15 Jahre erstrecken wird, ist es noch wichtiger als bei kurzfristig zu realisierenden Vorhaben, Auswirkungen durch äußere Veränderungen wie Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt, eine Steigerung von Baukosten oder Zinsänderungen im Worst Case zu betrachten.“
Aktueller Stand der Kosten- und Finanzierungsübersicht
Die aktuelle KuF setzt sich aus verschiedenen risikobasierten Szenarien zusammen (siehe Anhang): Es wurden drei Risikovarianten entwickelt, die die jeweiligen Risiken der Entwicklung angemessen bewerten. Das Szenario „Basisvariante“ geht von einem mittleren Risiko eines regulären Projektverlaufes aus, das Szenario „Hohes Risiko“ von dem ungünstigsten Projektverlauf und das Szenario „Risikoarm“ von einem günstigen Projektverlauf. In den jeweiligen Szenarien wird mit und ohne Einsatz von Fördermitteln gerechnet, um eine höchstmögliche Transparenz der Kostenentwicklung zu erhalten.
Informationen zur Kosten- und Finanzierungsübersicht sind einsehbar im Ratsinformationssystem unter: Deutzer Hafen: Kosten- und Finanzierungsübersicht zur städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (Stand 31.12.2022)
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