Chinabesuch war ein großer Erfolg

Symbolreiches Gastgeschenk - OB Jürgen Roters bekam von seinem Amtskollegen OB Wang Anshun passend zum chinesischen

Minutenlanger frenetischer Applaus brandete auf, viele aus dem begeisterten Pekinger Publikum sprangen auf, um Markus Stenz und den Kölner Musikerinnen und Musikern stehend Ovationen zu bringen. Mit der klanggewaltigen Alpensinfonie von Richard Strauss und dem Klarinettenkonzert in A-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart, glänzend dargeboten von Solistin Sabine Meyer, sowie zahlreichen umjubelten Zugaben hatte das Kölner Gürzenich-Orchester die chinesischen Musikliebhaberinnen und -liebhaber im wahrsten Sinne des Wortes mitgerissen. Das festliche Konzert im riesigen National Center for the Performing Arts in Chinas Hauptstadt am Sonntagabend war zweifelsohne eines der herausragenden Ereignisse der diesjährigen Pekinger Konzertsaison und ein krönender Abschluss der äußerst erfolgreichen Asien-Tournee des Kölner Orchesters.

Nicht weniger feierlich war es wenige Stunden zuvor im Sitz der Pekinger Stadtregierung zugegangen. Dort hatte der Pekinger Oberbürgermeister Wang Anshun seinen Kölner Amtskollegen Jürgen Roters und dessen hochkarätige Delegation mit Vertretern aus der Kölner Politik, Wirtschaft und Verwaltung empfangen, um gleich drei Abkommen zum Ausbau der gegenseitigen Kooperationen zu unterzeichnen. Durch die Verträge ist die seit 1987 bestehende Städtepartnerschaft nun in eine neue Phase eingetreten, die Bandbreite der gegenseitigen Zusammenarbeit wird deutlich erweitert

Feierliche Unterzeichnung des erweiterten Städtepartnerschaftsvertrags durch die Oberbürgermeister Jürgen Roters und Wang Anshun. Foto: Stadt Köln

Mit dem erneuerten Städtepartnerschaftsvertrag, unterzeichnet von den Oberbürgermeistern Wang und Roters, vereinbaren beide Seiten, „künftig verstärkt auch auf den Gebieten Bildung, Jugend, Sport, Umweltschutz, Gesundheit, kommunale Daseinsvorsorge, Petitionswe- sen und Freiwilligenarbeit zu kooperieren“ und diese Zusammenarbeit „zum geeigneten Zeitpunkt mit konkreten Aktionsplänen zu versehen“, die „von den Verwaltungen der beiden Städte im engen Austausch erstellt und gefördert werden“.

Kölns Beigeordnete für Wirtschaft und Liegenschaften, Ute Berg, und der Generaldirek- tor für Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, Lu Yan, unterzeichneten zudem ein Wirt- schaftsmemorandum, mit dem der Boden für neue wirtschaftliche Kooperationen zwischen deutschen und chinesischen Unternehmen bereitet werden soll. Beide Seiten verpflichten sich außerdem dazu, in naher Zukunft beidseitige Wirtschaftsforen abzuhal- ten und sich bei der Vorbereitung dieser wirtschaftsbezogenen Veranstaltungen zu unterstützen.

Die Kölner Beigeordnete für Bildung, Jugend und Sport, Dr. Agnes Klein, und der Leiter der Pekinger Bildungskommission, Lianping Xian, schlossen eine Bildungsvereinbarung, mit der die Förderung von Kontakten und Partnerschaften zwischen allgemein- und berufsbildenden Schulen beider Städte vorangetrieben und der Schüler- und Lehreraus- tausch ausgebaut werden soll. Außerdem wurde vereinbart, die gegenseitigen Sprach- kompetenzen in Deutsch und Chinesisch durch entsprechenden Unterricht zu verbrei- tern und den Fachaustausch bei internationalen Bildungskonferenzen zu stärken.

Kölns Beigeordnete für Soziales, Integration und Umwelt, Henriette Reker, hatte bereits zwei Tage zuvor mit der chinesischen State Administration for Foreign Experts Affairs (SAFEA) ein umfangreiches Aktionsprogramm zu den Bereichen Umweltschutz, Abfall- wirtschaft und Luftreinhaltung vereinbart. Angesichts der alarmierenden Smog- Problematik in Chinas 21-Millionen-Einwohner-Metropole die Luft ist in diesem Winter immer wieder über Tage von einer beißenden, grauen Abgasglocke vernebelt unter- strich Pekings OB Wang Anshun das massive Interesse an konkreter Unterstützung: „Die Kohleverbrennung und 5,5 Millionen Autos in Peking sorgen für große Probleme im Umweltschutz. Wir wissen, dass Köln über große Erfahrung und gute Techniken in Luft- reinhaltung und Abfallwirtschaft verfügt.

Die Smog-Situation in Peking ist alarmierend. Deshalb drängt die Stadtregierung auf verstärkte Zusammenarbeit mit Köln im Umweltschutz. Foto: Stadt Köln

Davon können wir viel lernen.“ Peking strebe eine Zusammenarbeit mit der Kölner Verwaltung und Kölner Unternehmen „im gegenseiti- gen Nutzen“ an. Für Gespräche über die Ausgestaltung dieser Zusammenarbeit hatten der Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Köln, Dr. Dieter Steinkamp, und der Geschäftsführer der Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesell-schaft Köln, Andreas Freund, die Kölner Delegation begleitet Oberbürgermeister Wang äußerte außerdem den Wunsch nach einer konkreten Zu- sammenarbeit mit der Koelnmesse beim Ausbau des Messestandorts in Peking. Deshalb war auch der Kölner Messechef Gerald Böse mit nach China gereist.

Bei dem Empfang betonte der Pekinger OB die Bedeutung des Kultur- und Bildungsaus- tauschs zwischen beiden Städten und erklärte: „Wir werden die Menschen in Peking ermuntern, nach Köln zu reisen und laden die Kölnerinnen und Kölner ein, auch unsere Stadt kennenzulernen. Deutschland und China haben sich sehr unterschiedlich entwi- ckelt, aber es besteht ein großes Kooperationspotenzial. Der gegenseitige Austausch liegt im Interesse der Menschen unserer beiden Städte.

Beim großen Wirtschaftsempfang vor dem Konzert des Gürzenich-Orchesters, zu dem die Kölner Wirtschaftsförderung mehr als 250 Vertreter chinesischer Unternehmen, Me- dien und Verwaltungsstellen eingeladen hatte, hob der Gesandte der Bundesrepublik Deutschland in China, Dr. Norbert Riedel, die Bedeutung der Städtepartnerschaften zwi- schen beiden Staaten hervor: „Köln steht seit vielen Jahren in einem äußerst intensiven Austausch mit Peking, der schon viel zur gegenseitigen Verständigung beigetragen hat.

Zum Abschluss der Delegationsreise stehen weitere Wirtschaftsgespräche mit Unter- nehmen an, an denen sich auch der Flughafen Köln/Bonn beteiligt. Bereits am Samstag war die Kölner Delegation bei der staatlichen chinesischen Organisation für Experten- austausch SAFEA von Vize-Minister Zhang Jianguo empfangen worden. Dabei wurde die seit Jahren bestehende Zusammenarbeit gefestigt. Köln ist unter anderem Sitz der europäischen Tochter-Niederlassung CAIEP.

Oberbürgermeister Jürgen Roters bilanzierte am Montag: „Das war eine sehr erfolgreiche Reise und eine glänzende Präsentation der Kultur- und Wirtschaftsstadt Köln. Das Gürzenich-Orchester ist der beste Kulturbotschafter, den ich mir wünschen kann, und hat mit seinem grandiosen Erfolg den Rahmen für sehr erfolgreiche politische und wirtschaftliche Gespräche geschaffen. Die Pekinger Stadtregierung ist an konkreten Projek- ten unter anderem im Umweltschutz, der Abfallwirtschaft und dem Messewesen interessiert. Für Köln und seine Unternehmen bietet sich damit die Möglichkeit, vorhan- denes Know-how und Managementleistungen zu vermarkten.”

Auch Wirtschaftsdezernentin Ute Berg sieht hervorragende Kooperationsmöglichkeiten für die Kölner Wirtschaft und möchte die Kontakte intensiv nutzen: „Wir haben verein- bart, dass es im September mit der Pekinger Seite wiederum ein deutsch-chinesisches Wirtschaftsforum geben wird. Ich selbst möchte im nächsten Jahr eine spezielle Wirt- schaftsreise organisieren und dabei branchenspezifische Verbindungen intensivieren.“

 

Quelle:

Stadt Köln – Der Oberbürgermeister Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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