Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit | RJM-Direktorin Nanette Snoep diskutiert öffentlich mit Staatsministerin Katja Keul

Die Nordbahn in der deutschen Kolonie Kamerun | Lizenz: CCO, Public Domain

Rjm Rautenstrauch

Welche Verantwortung hat die Politik bei der Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit? Und wie kann diese Verantwortung verwirklicht werden? Darüber diskutiert Nanette Snoep, Leiterin des Rautenstrauch-Joest-Museums (RJM) am Freitag, o6. September 2024, um 18.30 Uhr, öffentlich mit Staatsministerin Katja Keul. Sie ist im Auswärtigen Amt unter anderem für die Bereiche „Afrika“ und „Auswärtige Kultur- und Gesellschaftspolitik“ zuständig. Keul besucht erstmals das Rautenstrauch-Joest-Museum, das einzige ethnologische Museum in NRW.

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© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), I miss you – Rautenstrauch-Joest-Museum – Pressekonference-2786-crop, CC BY-SA 4.0

Ich freue mich über den ersten Besuch von Staatsministerin Keul im RJM, einem Museum, das mehr als 15.000 historische Kulturgegenstände aus dem Afrikanischen Kontinent bewahrt. Der Austausch mit der Staatsministerin zu unseren aktuellen Restitutionsanfragen und zu der Frage wie wir die Kooperationen mit PartnerInnen in Afrika intensivieren und das Museum auch zu einem offenen Ort für die wichtige afrikanische Diaspora in NRW machen können, ist für unsere künftige Museumarbeit essentiell“, so Nanette Snoep, künstlerische Direktorin des RJM.

Die Staatsministerin hatte im Dezember 2022 Außenministerin Annalena Baerbock und Kulturstaatsministerin Claudia Roth bei der Rückgabe der ersten 20 Benin-Hofkunstwerke aus deutschen Museen in die nigerianischen Hauptstadt Abuja begleitet, von denen drei aus dem RJM stammten. Seitdem hat sie verschiedene Länder in Afrika und Ozeanien besucht, die früher unter deutscher Kolonialherrschaft standen, und hierzu das Gespräch mit den Regierungen und der Zivilgesellschaft gesucht. Ihre letzte Reise führt sie nach Samoa, Papua-Neuguinea und auf die Salomonen.

Keul Katja
Staatsministerin Katja Keul © Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, Kaminski

Die Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialvergangenheit ist eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Als Staatsministerin im Auswärtigen Amt ist es mir ein besonderes Anliegen, die Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels unserer Geschichte und seiner Folgen voranzubringen. Die Museen spielen dabei auch eine sehr wichtige Rolle. Daher freue ich mich sehr auf meinen Besuch im Rautenstrauch-Joest-Museum, um mir dort ein Bild von der Arbeit des Museums zu machen“, so Katja Keul zum Anlass ihres Besuchs im RJM.

Bei der öffentlichen Veranstaltung am Abend wird die Staatsministerin im Gespräch mit Direktorin Nanette Snoep Fragen der kolonialen Aufarbeitung erörtern: Was können und wollen wir im Rahmen dieser Aufarbeitung tun, als Bundesregierung und als Museum? Was bedeutet die Restitution von Kulturgütern für die Herkunftsstaaten und -gesellschaften und für unsere Museumslandschaft? Was passiert mit den vielen menschlichen Überresten, die während der Kolonialzeit nach Deutschland gebracht wurden und immer noch zu Tausenden in deutschen Museen und Sammlungen lagern? Dabei sind auch die Gäste der Veranstaltung eingeladen, Fragen zu stellen und sich an der Diskussion zu beteiligen.

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