7000 Jahre Schmuck | Ausstellung im Kölner MAKK

Gürtelschnalle aus Elfenbein Nordfrankreich um 1500 | Foto: Klaus Ridder

Datei:Logo makk Koeln.svg – Wikipedia

Schmuck zu tragen oder auch nur zu besitzen, das ist seit Jahrtausenden etwas Besonderes. War es damals, vor 7000 Jahren, ein Siegelring, so sind es heute hochkarätige „Geschmeide“ aus Gold, Silber, Bronze, verfeinert mit Edelsteinen. Aber nicht nur „echter“ Schmuck macht die Träger zufrieden, oft tut es auch sog. Modeschmuck.

Man bewundert Schmuck in den Auslagen von Juwelieren oder auch beim Träger am Körper. Egal, wie, wo, wann – Schmuck hat immer etwas Faszinierendes an sich. Leider ist Schmuck manchmal so wertvoll, dass man ihn im Safe aufbewahrt – das ist schade!

Wer an schönem Schmuck interessiert ist, kann 370 Exponate (aus einer Sammlung von 1700 Exponaten) im Kölner Museum für Angewandte Kunst (kurz MAKK) für einige Monate erleben und wird begeistert sein.

Museum Makk

MAKK fast am Dom

Das MAKK Museum zählt zu den bekanntesten Museen in Köln und liegt nur wenige Meter vom Domplatz entfernt, direkt am Kolpingplatz. Es ist auf Kunst und Design spezialisiert. Ein besonderer Höhepunkt im Foyer ist ein Mercedes 300 SL Flügeltürer – ein luxuriöses Automodell aus den 1950er Jahren, das heute einen Wert von etwa einer Million Euro hat.

Das MAKK hat eine 135-jährige Geschichte und ist im Gebäude des ehemaligen Wallraf-Richartz-Museums untergebracht.

Neben der Dauerausstellung gibt es immer wieder Sonderausstellungen, insbesondere mit Exponaten aus den eigenen Sammlungen. So auch die Sonderausstellung „Faszination Schmuck – 7000 Jahre Schmuckkunst im MAKK“.

Das MAKK beherbergt eine der bedeutendsten Schmucksammlungen, die sich im Bestand deutscher Museen befinden. Sie dokumentiert mit fast 1700 Objekten insgesamt 7000 Jahre Schmuckkunst, wobei das Spektrum von einem Siegelring des 5. Jahrhunderts v. Chr. bis zu zeitgenössischen Schmuckarbeiten reicht. Vertreten sind nicht nur bedeutende Beispiele unterschiedlicher Epochen und Kulturlandschaften, sondern auch der wichtigsten Schmucktypen: Haar-, Stirn-, Ohr-, Hals-, Brust-, Arm-, Körper- und Gewandschmuck von hoher künstlerischer und gestalterischer Qualität, gefertigt aus allen erdenklichen Materialien – von Edelmetall, Kunststoff, menschlichem Haar bis zum Käferpanzer.

Ausstellungsplakat
Auf dem Ausstellungsplakat werden Schmuckstücke gezeigt. Rechts oben ein Drachenfisch – Paris um 1900

Mit der Ausstellung „Faszination Schmuck – 7000 Jahre Schmuckkunst im MAKK wird erstmals in der mehr als 135-jährigen Museumsgeschichte die herausragende Schmucksammlung in einem bisher nicht dagewesenen Umfang von rund 370 Exponaten als zusammenhängender Sammlungskomplex präsentiert.

Das MAKK-Team hat für die Ausstellung ein Konzept entwickelt, das sowohl eine chronologische Abfolge als auch eine thematische Verbindung verschiedener Epochen und Kulturen kombiniert.

3 Siegelring
Das älteste Exponat in der Ausstellung ist ein Siegelring aus der Zeit 5000 v.Chr. Die Einfassung mit Gold erfolgte später.

Ausstellungskatalog für 48,- Euro

Der Ausstellungskatalog ist mit 48,- Euro nicht gerade billig, aber die Ausgabe lohnt sich. Bemerkenswert auch das Vorwort der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Hier ein Auszug daraus, in dem die Grundlagen für die Sammlung des MAKK aufgezeigt werden:

Die bemerkenswerte Schmucksammlung des MAKK ist das Ergebnis einer lebendigen und bis heute ungebrochenen Stiftertradition. So gelangte ein Großteil der Objekte nicht durch Ankauf, sondern vor allem durch großzügige Schenkungen an das Museum. Die ersten Schmuckobjekte, ein Barockcollier sowie Schuh- und Kniebundschnallen, wurden bereits 1888 zusammen mit allen kunstgewerblichen Beständen aus dem ehemaligen WALLRAFIANUM an das damalige Kölner Kunstgewerbemuseum (heute MAKK) übergeben. Wie die beeindruckende Liste der Stifter*innen in diesem Katalog zeigt, sind es vor allem BürgerInnen und Sammler*innen aus Köln und dem Rheinland, aber auch darüber hinaus, die mittlerweile 135 Jahre mit ihren Zuwendungen zur Bereicherung der Schmucksammlung des MAKK beigetragen haben.

Herrenring
Dieser Herrenring ‚Rhöntisch‘ wurde speziell für den Ex Moderator Alfred Biolek angefertigt

Eintritt nur 5,- Euro

Im Gegensatz zum Ausstellungskatalog ist der Eintritt mit 5,- Euro noch günstig. Aber, 5,- Euro, die sich lohnen.

Einzigartig ist die Präsentation der 370 Exponate in gut ausgeleuchteten Vitrinen. Zu jeder Vitrine gibt es eine umfangreiche Beschreibung in Deutsch und Englisch – und jedes Einzelstück wird dann noch besonders beschrieben. Hervorzuheben ist hier die Beschreibung der 55 Fingerringe, da wird über „Knopfdruck“ jeder Ring nochmals anhand eines Dias beschrieben.

Kopf Brosche
Köpfen Brosche mit dem Konterfei des Ex Moderators Alfred Biolek

Resümee

Wer sich für Schmuck begeistert, der „muss“ sich die Sammlung ansehen und seine Begeisterung für Schmuck wird sich weiter steigern.

Kreuze
Ein Schaukasten war nur mit Kreuzen bestückt. Hier ein wunderschönes Kreuz aus dem 18.Jahrhundert

Alle Fotos © Klaus Ridder