Seine Majestät Jean-Claude

In einem rauschenden Krönungsfest Anfang Oktober empfing der luxemburgische Premierminister und Chef der Euro-Gruppe Jean-Claude Juncker die Insignien der Macht über das Bad Honnefer Aalreich. Rund 400 Gäste waren Zeugen der Zeremonie im ausverkauften Kurhaus der Stadt am Rhein.

Staatssekretär Friedhelm Ost, Sprecher des Aalkönigskomitees, eröffnete das traditionelle Fest:  „Heute – und das ist in der Geschichte wirklich erstmalig – werden wir hier einen Luxemburger zum deutschen König, zum Aalkönig des Rheinlandes, krönen!“

Traditionsgemäß hielt der Amtsvorgänger Dr. Rudolf Seiters die Laudatio auf seinen Nachfolger:

Vorbei sind die endlosen Wochen des Wartens,
so kann heute die neue Regentschaft starten.
Ein festlicher Saal, die Stimmung ist toll,
alle herrlich gekleidet, die Gläser sind voll.
Zwar betrübte mich etwas vor diesem Mahl,
dass es gab für mich keine Wiederwahl.
Doch tröstet mich eines, da bin ich zufrieden,
ihr werdet auch meinen Nachfolger lieben.
So grüßen wir heute in unserem Haus
Jean-Claude Juncker
von Herzen mit großem Applaus. 
(Auszug aus der Rede von Dr. Rudolf Seiters)

Der  Premier, der direkt vom EU-Gipfel in Warschau kam, zeigte sich entspannt und bester Laune. Herzlich fiel die Begrüßung mit seinen Vorgängern, Wolfgang Clement und Peer Steinbrück aus. Jean-Claude Juncker gab zwar zu, dass er nicht gewusst habe, „dass es einen Aalkönig gibt“, er habe sich das aber „von Wolfgang und Peer erklären lassen.“

Zur Ehrung sagte er: „Ich kann nicht König von Deutschland werden, aber ich bin mit diesem lokalen Kniefall zufrieden“ und wünschte allen eine „Fröhliche Knechtschaft“. Im Hinblick auf sein neues Aalreich, spielte er immer wieder auf die Größe seiner eigenen Heimat an: „Wir Luxemburger wollen keine militärische Auseinandersetzung mit China. Wir haben keinen Platz, alle Gefangenen unterzubringen“.

Für seine lockere und mit viel Witz gespickte Rede bedankte sich das Aalvolk mit Standing Ovations.

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