„Überlebenskünstler Mensch“ im Weltraum

Modell der ISS in der neuen Ausstellung. Foto: LWL/Steinweg

Münster. Das Museum des Landschaftsverbands Westfalen Lippe (LWL) in Münster zeigt ab dem 21. August 2020 die Sonderausstellung „Überlebenskünstler Mensch“. Auf 1.200 Quadratmetern lernen Besucherinnen- und Besucher den Menschen in seinen Facetten kennen. Dabei wird ein Bogen gespannt von den Anfängen des Homo sapiens als Jäger und Sammler bis hin zur möglichen Besiedlung des Mars durch die Menschheit.

Sitz aus Sojus-Raumschiff

Wie der „Überlebenskünstler Mensch“ im Weltraum zurechtkommt, zeigen unter anderem ein Nachbau der International Space Station (ISS), ein Marsmodell oder ein Sitz aus dem Sojus-Raumschiff. „Wenn man vor der Weltraumstation steht, ist es kaum vorstellbar, dass dort oben wirklich Menschen leben und arbeiten sollen“, sagt Ausstellungsmacherin Dr. Hanna Rüschoff über den bislang größten Außenposten der Menschheit im All. „Die Modellbaufirma, die wir beauftragt haben, hat gut 8.000 Teile hergestellt, verbaut und lackiert, um das 2,70 Meter mal 1,90 Meter große Modell zu bauen“, erklärt Rüschoff. Im Museum wurde die Station zusammengebaut. Sie hängt nun an der Decke eines Ausstellungsraums in der Inszenierung zum Thema „Ausbreitung der Menschen im Weltall“. Rüschoff: „Sogar maßstabgetreue, kleine Astronauten sind bei Außenarbeiten an der Station zu sehen.“

Hinter dem schwebenden Modell der ISS steht ein Sitz aus einem Sojus-Raumschiff. Seit den 1960er Jahren werden russische Raumschiffe bei der Versorgung der Raumstation ISS genutzt. Einen Originalsitz aus einem der Raumschiffe können die Museumsgäste nun in der Ausstellung sehen. Die Astronauten mussten oft mehrere Stunden oder gar Tage mit angezogenen Beinen in diesem Schalensitz verbringen.

Oberfläche des Roten Planeten

Die Ausstellung zeigt nicht nur vergangene Errungenschaften der Raumfahrt, sondern wagt auch einen Blick in die Zukunft: Eine Mission zum Mars zum Beispiel ist der Traum vieler Nationen und privater Raumfahrtunternehmen. Auch ein Marsglobus wurde speziell für das Museum hergestellt. Die handgefertigte Kugel besteht aus Karbon, hat einen Durchmesser von einem Meter und zeigt detailreich die Oberfläche des „Roten Planeten“, gestaltet nach Satellitenaufnahmen der NASA-Raumsonde „Viking-Orbiter“.

Die Ausstellung ist für alle Menschen geeignet. Sie beinhaltet: Brailleschrift, einen speziellen, mehrsprachigen Audioguide (D, EN, NL) und Tastmodelle für Menschen mit Sehbehinderung, Mitmachstationen und untertitelte Filme. Begleitend zur Ausstellung werden museumspädagogische Programme für Schülerinnen, Kinder und Jugendliche sowie Führungen für Erwachsene angeboten. Weitere Infos unter Telefon: 0251 591 6050 (Servicezeiten: Montag bis Freitag, 8.30 bis 12.30 Uhr, Montag bis Donnerstag 14 bis 15.30 Uhr. pk

Der Sitz eines Sojus-Raumschiffs macht deutlich, dass der Weg ins All nicht bequem ist. Foto: LWL/Steinweg