- Ältere Menschen beteiligen sich überdurchschnittlich oft ehrenamtlich. Laut Umfrage üben 42% der Deutschen über 65, also über 7 Millionen Menschen, ein Ehrenamt aus.i
- Es gibt keinen Generationenkonflikt: Von den sechs an der Umfrage beteiligten Ländern steht Deutschland an zweiter Stelle der Länder, in denen junge Menschen die Unterstützung durch ältere Menschen in ihrem Alltag am meisten schätzen.
- Die Studie empfiehlt, durch eine Veränderung der gesellschaftlichen Wahrnehmung der über 65-Jährigen, Unterstützung generationsübergreifender Mentoring-Programme und dem Angebot digitaler Trainings für ältere Menschen den intergenerationellen Zusammenhalt weiter zu stärken
MÜNCHEN, Sept. 21, 2023 – Eine neue Studie, basierend auf einer Umfrage unter 2.139 Deutschen, belegt, dass über 65-Jährige eine zentrale Rolle für eine funktionierende Gesellschaft und im Leben junger Menschen spielen, da sie sich ehrenamtlich engagieren und junge Menschen betreuen, versorgen und finanziell unterstützen. Die Studie „Generationen vereinen: Mehr Solidarität zwischen Jung und Alt“ von Edwards Lifesciences empfiehlt, die Wahrnehmung der Gesellschaft in Hinblick auf ältere Generationen zum Positiven zu verändern und den gesellschaftlichen Beitrag älterer Menschen stärker wertzuschätzen. Im Jahr 2050 werden 22 Millionen Deutsche über 65 Jahre alt sein.i Dieser demografische Wandel wird in öffentlichen Diskussionen oft als Herausforderung dargestellt, was indirekt unterstellt, dass ältere Menschen eine Belastung für die Gesellschaft darstellen. Tatsächlich – wie die ‚Generationen vereinen‘ Studie zeigt – leisten die über 65-Jährigen viel Positives für unsere Gesellschaft. So nehmen ältere Generationen mehrere Aufgaben wahr: Sie sind MentorInnen, PflegerInnen und finanzielle Unterstützerinnen und werden dafür von jungen Menschen geachtet und geschätzt.
Im Gegensatz zur vorherrschenden allgemeinen Wahrnehmung heben die Umfrageergebnisse hervor, dass ältere Menschen einen signifikanten sozialen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Vierundzwanzig Prozent unterstützen ihre Familie durch Einkäufe oder Autofahrten und 23 Prozent kümmern sich um Familienmitglieder. Besonders hervorzuheben: Zweiundvierzig Prozent der über 65-Jährigen Deutschen, also über 7 Millionen, engagieren sich ehrenamtlich.
75 Prozent der über 65-Jährigen unterstützen zusätzlich jüngere Familienmitglieder, indem sie Urlaube und Freizeitaktivitäten (45%) und ihre Bildung (30%) finanziell bezuschussen. Daraus resultiert, dass junge Menschen die Rolle, die ältere Menschen in ihrem Leben spielen, sehr zu schätzen wissen. 78 Prozent der 18-40-Jährigen gaben an, dass sie die Unterstützung der über 65-Jährigen als wichtig oder ziemlich wichtig empfinden, was den zweithöchsten Wert innerhalb der sechs Länder, die in der Umfrage berücksichtigt wurden, darstellt.
“Menschen werden älter und bleiben länger fit, deswegen ist es wichtig, dass wir die gesellschaftliche Wahrnehmung der älteren Generationen zum Positiven verändern“, so Dieter Fellner, Geschäftsführer, Edward Lifesciences Germany. „Die Studie ‘Generationen vereinen‘ zeigt auf, welchen maßgeblichen sozialen und wirtschaftlichen Beitrag ältere Generationen leisten und verdeutlicht, wie wichtig der Schutz ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens, für die Gesellschaft ist.“
Die Studie betont außerdem die Vorteile der generationsübergreifenden Zusammenarbeit. Junge Menschen hoben Zuhören und Beraten (48%), das Teilen von geschichtlichem und kulturellem Wissen (38%) und Fürsorge – zum Beispiel in Form von Enkelbetreuung und Kochen (36%) –, als wichtigste Fähigkeiten älterer Menschen hervor.i Zusätzlich gibt fast jeder fünfte der jüngeren Befragten an, dass staatliche oder lokale Mentoring- oder Bildungsprogramme sie motivieren würden, mehr mit älteren Menschen zu unternehmen. Ältere Generationen erkennen an, dass sie ihre digitalen Kenntnisse verbessern sollten, davon sagen 41 Prozent, dass sie sich neue Technologien und digitale Mediennutzung am liebsten gemeinsam mit jungen Menschen erarbeiten würden.
„Neben einem voneinander lernen, ist ein miteinander Lernen junger und alter Menschen wichtig, um generationale Beziehungen zu ermöglichen und zu stärken. Projektwochen mit älteren Menschen in Schule und Ausbildung zu Themen wie KI und Klimawandel, die für beide Altersgruppen relevant aber auch herausfordernd sind, können einen wichtigen Beitrag leisten“, so Dr.in Miranda Leontowitsch, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Interdisziplinären Alternswissenschaft im Fachbereich Erziehungswissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt/Main. Einer der positivsten Aspekte, der aus der Studie hervorgeht, ist die Bereitschaft, generationsübergreifende Beziehungen aufzubauen. Über 49 Prozent der TeilnehmerInnen aller Altersklassen gaben an eine:n FreundIn aus einer anderen Generation zu haben. Weitere 41 Prozent sagten, dass sie offen für eine Freundschaft mit jemandem aus einer anderen Generation wären. “Die Studie zeigt, dass wir mehr praktische Lösungen finden müssen, um Gelegenheiten für das Miteinander und den Austausch zwischen den Generationen zu schaffen und das dieser Punkt in vielen Bereichen der Politik zur Erleichterung der generationsübergreifenden Beziehungen ganz klarmiteinbezogen werden muss. Wir brauchen politisches Generations-Mainstreaming”, so Dr.in Anna Wanka, Fachbereich für Erziehungswissenschaft, Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung, Goethe-Universität Frankfurt/Main.
Die Umfrage zeigt auch, dass COVID-19 generationsübergreifende Beziehungen entscheidend beeinflusst hat. Achtunddreißig Prozent der Befragten glauben, dass jüngere und ältere Menschen sich seit der Pandemie weiter voneinander entfernt haben. Fünfundvierzig Prozent gaben an, seitdem weniger Zeit mit Menschen einer anderen Generation zu verbringen.
Die Studie gibt drei Handlungsempfehlungen, die sicherstellen sollen, dass Deutschlands Gesellschaft weiter zusammenwächst: Die Umsetzung von Kampagnen zur Veränderung der vorherrschenden gesellschaftlichen Wahrnehmung von SeniorInnen und deren Interaktion mit jüngeren Generationen; mehr Mentoring-Programme zum Wissensaustausch zwischen älteren und jüngeren Generationen und bessere Angebote zum Erlernen digitaler Fähigkeiten speziell für ältere Menschen.
Hier können Sie die komplette Studie herunterladen und mehr erfahren.
Über die Umfrage “Generationen vereinen”
Die Umfrage wurde von Censuswide durchgeführt, einem internationalen Marktforschungsinstitut, das Mitglieder der Market Research Society beschäftigt, die auf den ESOMAR-Grundsätzen basiert. Die Umfrage fand zwischen dem 4. April 2022 und dem 14. April 2022 in sechs europäischen Ländern, darunter Deutschland, statt. Befragt wurden insgesamt 2.139 Personen in Deutschland im Alter von 18-40 und 65+, gewichtet nach Alter und Geschlecht (50/50).
Über Edwards Lifesciences
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