Spannende Rennen nach fünf Jahren auf dem Nürburgring

Extreme Schräglage in der AMG-Arena des Siegers vom zweiten Sonntagsrennen: Hannes Sommer (EST) auf BMW | Foto: Klaus Ridder

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Endlich mal wieder Motorradrennen auf dem Nürburgring! Dabei haben Motorradrennen auf dem Rennkurs in der Eifel Tradition. So waren es Motorräder, die 1927 beim Eröffnungsrennen des Nürburgrings als Erste starteten und 1947 waren es Motorräder, die nach dem Zweiten Weltkrieg den Motorsport wieder in Gang brachten.

Erstes Motorradrennen nach dem Zweiten Weltkrieg 1947 auf der Südschleife (Archiv Ridder)
Erstes Motorradrennen nach dem Zweiten Weltkrieg 1947 auf der Südschleife (Archiv Ridder)

Doch nach der Wiedervereinigung ließ im westlichen Teil der neuen Bundesrepublik das Interesse an Motorradrennen nach und so wanderte der ‚Große Preis von Deutschland‘ für Motorräder in den Osten zum Sachsenring ab, wo Hunderttausende die internationalen Rennen verfolgten.

Es gab nur noch IDM- Motorradrennen am Ring  und auch die fanden seit der Corona-Pandemie nicht mehr statt. Nun, nach 5 Jahren Pause, kam mit der IDM der Motorradrennsport in die Eifel zurück

Was ist die IDM?

Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) ist die höchste Motorradrennserie in Deutschland und zählt zu den bedeutendsten nationalen Motorradrennserien in Europa. Die IDM wurde erstmals 1924 ausgetragen und hat sich seitdem zu einer internationalen Meisterschaft entwickelt, bei der auch ausländische Fahrer Titel erringen können.

Die IDM umfasst heute verschiedene Klassen, darunter Superbike und Supersport 300. Zusätzlich gibt es die Superstock-Klasse, die nach einer Pause wieder eingeführt wurde. Die Rennserie erstreckt sich über mehrere Wochenenden und findet auf bekannten Rennstrecken in Deutschland und den Nachbarländern statt.

Im Rahmenprogramm finden aber auch Rennen für Junioren statt, hier soll der Nachwuchs gefördert werden.

Motorradrennen auf dem Nürburgring

Die 22,8 km lange Nordschleife des Nürburgrings war anspruchsvoll und sehr gefährlich. Vielleicht sei ein ‚kleiner Vergleich‘ mit dem berühmten und berüchtigten Kurs auf der Isle of Man (früher 60 km, heute 38 km) gestattet. Es gab keine Sturzzonen und die später angebrachten Leitplanken brachten bei Stürzen keinen Schutz – im Gegenteil, sie standen nahe an der Rennstrecke und gaben nicht nach, wenn ein Rennfahrer dagegen flog.

Abbildung 3Motorradrennen 1958 auf der Nordschleife -Surtees vor Hiller und Duke
Motorradrennen 1958 auf der Nordschleife – Surtees vor Hiller und Duke

Aber auch die Südschleife, die für Motorradrennen wegen der kürzeren Streckenlänge später bevorzugt wurde, gab es schwere Stürze. Besonders tragisch war der tödliche Sturz des Weltklasse-Fahrers Dickie Dale, der 1961 die 350er-Klasse gewonnen hatte und beim Rennen der 500er-Klasse tödlich verunglückte.

Sicherer für die Motorradfahrer wurde der 1984 eingeweihte Grand-Prix-Kurs. Hier gab es ausreichend große Sturzzonen.

Der letzte Große Preis für Motorräder fand 1997 statt. Wenig Zuschauer und die Folge war die Abwanderung zum Sachsenring.

Neue IDM mit vielen Rennen

Die IDM 2024 auf dem Nürburgring war eine bunte Mischung von Nachwuchsfahrern und Rennprofis mit schweren Superbike-Maschinen. Das Wetter spielte am Freitag und am Samstag nicht so richtig mit, mal wieder viel Nebel oben in der über 600 m hohen Eifel und so mussten insbesondere Trainings-Sitzungen ausfallen. Der Rennsonntag dagegen war heiß und die zahlreichen Zuschauer erlebten bei schönem Wetter tolle und spannende Rennen.

Besonders erwähnt werden soll hier, dass die Zuschauer Zugang zum Fahrerlager hatten und es beim Pitwalk auch Möglichkeiten gab, sich Autogrammen zu holen. Leider hatten sich beim Pitwalk die Profis ‚versteckt‘, aber dafür gab es von den Junioren Autogramme. Aber, ‚Autogramme der Neuzeit‘ kann man nicht mehr lesen, das ist nur noch ein Geschmiere.

Autogramme von den Jungstars beim Pitwalk
Autogramme von den Jungstars beim Pitwalk

Besonders fiel mir die gerade erst 14 Jahre alt gewordene Anina Urlaß auf, die recht unscheinbar neben ihrer Rennmaschine stand. Sie startete aufgrund ihres jungen Alters (Mindestalter 14 Jahre) im sog. Northern Talent Cup und belegte bei ihren ersten beiden Starts zweimal den vierten Platz.

Die erst 14 Jahre alte Anina Urlaß startete erstmals am Nürburgring und belegte 2-mal den vierten Platz
Die erst 14 Jahre alte Anina Urlaß startete erstmals am Nürburgring und belegte 2-mal den vierten Platz

Der junge R Nyland zeigte auf seiner KTM den Boxen-Besuchern, wie schnell man die Position auf der Rennmaschine wechseln muss – zwischen einer geradeaus Strecke (da verkriecht man sich hinter der kleinen Windschutzscheibe) und einer Kurve oder gar Doppelkurve (da hängt man praktisch auf dem Boden neben der Rennmaschine).

R. Nijland demonstriert hier, wie man sich auf der Geraden hinter der Windschutzscheibe ‚platziert'
R. Nijland demonstriert hier, wie man sich auf der Geraden hinter der Windschutzscheibe ‚platziert’

Vielleicht noch die Anmerkung, dass die Jungtalente von ihren Eltern betreut wurden und noch im ‚parc ferme‘ anhand eines Handys eine Rennanalyse vorgenommen wurde.

Rennanalyse mit 'Muttern' nach dem Qualifying im 'parc Ferme' Papa betrachtet die Reifen
Rennanalyse mit ‘Muttern’ nach dem Qualifying im ‘parc Ferme’ Papa betrachtet die Reifen

Superbikes mit über 300 km/h

Höhepunkt aller Rennen waren die 2 Läufe um die IDM-Superbike Meisterschaft.  Das sind Motorräder mit 1000 ccm und etwa 220 PS. Hier gewann der Ukrainer Ilya Mikhalchik auf seiner BMW den ersten Lauf am Sonntagvormittag und wurde Zweiter nachmittags. Er gewann mit diesen beiden sehr guten Ergebnissen haushoch zum vierten Mal die IDM-Meisterschaft.

Harter Kampf zwischen dem neuen IDM-Meister Iiya Mikhalchik (17) und Hannes Soomer (38)
Harter Kampf zwischen dem neuen IDM-Meister Iiya Mikhalchik (17) und Hannes Soomer (38)

Übrigens waren die BMW-Rennmaschinen die erfolgreichste Marke mit 3 Podestplätzen beim ersten Rennen und einem Doppelsieg beim zweiten Rennen.

Anfahrt der Super-Bikes auf die AMG-Arena
Anfahrt der Super-Bikes auf die AMG-Arena

Bleibt noch zu erwähnen, dass die Superbike Renner zweimal während einer Runde über 300 km/h erreichten.

Resümee

Hat Spaß gemacht, mal wieder Rennmaschinen auf dem Nürburgring zu erleben. Bei den spannenden Rennen hätten es aber mehr Zuschauer sein können.

Alle Fotos Ridder – Foto 2 Archiv Ridder

Klaus Ridder

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