Musik und Artistik gleich Lebensfreude

Immer topmotiviert und gut gelaunt vor der Premiere: Höhner-Frontmann Henning (Krautmacher) und Hannes (Schöner), links im Bild. © Frank Fäller

Die Premiere ist gelungen: Rund 1500 Besucher bejubelten die neue Show der kölschen Musiker von den Höhnern und der Artisten des Circus Roncalli im Zeltpalast auf dem Aachener Bendplatz. Dort läuft die gleichnamige Höhner Rockin‘ Roncalli Show  unter dem Titel „Sternzeiten — Himmel hoch high in et Levve verknallt“ noch bis zum 8. Mai.

Unverkennbar – wie der Titel zeigt – trägt die neue Inszenierung unter der künstlerischen Leitung von Regisseur Thomas Bruchhäuser die Handschrift der Kölner Urgesteine. Die Live-Musik der Höhner gibt den Ton an für diese Liaison aus Musik und Manege. „Da heißt es proben und gegenseitig abstimmen, um schließlich zwischen unseren Stücken und der artistischen Leistungen eine Runde Nummer zu machen“, erzählt Höhner-Frontmann Henning (Krautmacher). Und Hannes (Schöner) ergänzt: „Für uns ist das jedes Mal aufs Neue ein Vergnügen diese Show mitzumachen. Die Bühne ist Pflicht, der Circus die Kür.“

Die Höhner Rockin‘ Roncalli Show  nimmt das Publikum mit auf eine Reise durch die verschiedenen Jahreszeiten, über die Sternzeichen zu den „Sternzeiten“.  © HöhnerRoncalli

Seit über 13 Jahren schon geht das Konzept der Zusammenarbeit der beiden Kölner Institutionen auf. Heißt das etwa, dass es alles nur noch Routine ist? „Nein“, betont Höhner-Roncalli Pressesprecher Thomas Merz (selbst ein Circuskind). „Höchstens 70 Prozent sind Routine, 30 Prozent bleiben Aufregung. Das ist die Ehrfurcht vor unserem Publikum.“ Dem gefällt die Mischung in der Manege: Höhner-Lieder mit rheinischem Frohsinn reißen während der akrobatischen Höchstleistungen oder den clownesken Einlagen immer wieder mit. Das beschwingt förmlich das ganze Circuszelt, ist bewusst nicht mehr die stille Poesie aus Roncallis Ur-Zeiten, sondern Unterhaltung im besten Sinne. So nimmt die neue Show die großen und die kleinen Besucher mit auf eine Reise durch die verschiedenen Jahreszeiten, über die Sternzeichen zu den „Sternzeiten“.

Leidenschaft, Mut, Sensibilität und Kraft
Dabei stehen die Sternzeichen wie Stier, Löwe, Schütze oder Wassermann symbolisch für Leidenschaft, Mut, Sensibilität oder Kraft. Die Akrobaten des Trio Dac etwa beweisen die Kraft eines Stieres, wenn sie sich meterhoch auf dem Schleuderbrett in die Höhe schrauben. Der Schütze und Jongleur Johan Welton ist in der Manege ungefähr so experimentierfreudig wie die Höhner: er kokettiert ganz nebenbei ebenso frech und wie charmant mit dem Publikum. Meditativer dagegen ist die Sandmalerei von Svetlana Goncharenko, witzig die komischen Nummern von Jigalov. Die schöne Russin Julia Rashivkina zeigt eine künstlerische Hula Hoop Show, die Gunst des Publikums aber erringt noch ein bisschen mehr ihr 12-jähriger Sohn Svyat, der an den sogenannten Strapaten artistisch nach den Sternen greift. Viele weitere Attraktionen und insgesamt 25 Artisten lohnen einen Besuch der Vorstellung, für die es noch einige Restkarten gibt. Und nach dem Ende, schon auf dem Weg nachhause, ist die Show noch immer nicht ganz vorüber: leise klingen einem noch die Höhner-Hits „Echte Fründe“ und „Viva Colonia“ in den Ohren, die überall auf der Welt verstanden werden.

(Frank Fäller)

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