Im Deutschen Technikmuseum in Berlin können Besuchende jetzt selbst kurze Radio-Sendungen produzieren. Dabei lernen sie, die Medien besser zu verstehen.
Fast alle hören Radio – egal ob klassisch „linear“ über ein Radiogerät oder „on demand“ über OnlinePlattformen und Mediatheken. Aber wie wird Radio gemacht? Diese Frage beantwortet der neue, interaktive Bereich „Radio Gleisdreieck“ in der Dauerausstellung Nachrichtentechnik des Deutschen Technikmuseums in Berlin. Das Modul informiert über den Wandel des Mediums Radio in den letzten hundert Jahren, bietet einen Blick hinter die Kulissen eines Hörfunkstudios – und lädt vor allem ein zum Mitmachen.
Mit den eigenen Nachrichten „On Air“
In einem gläsernen Radiostudio können die Besuchenden eine kurze Live-Sendung produzieren und selbst moderieren. Dabei erleben sie hautnah, wie es sich anfühlt, Radio „zu machen“. Wird ein Song anmoderiert oder ein laufendes Fußballspiel kommentiert, ist die knifflige Frage: Wie sende ich live auf den Punkt? Gestalten die Besuchenden ein kurzes Hörspiel, erfahren sie, wie wichtig Hintergrund-Geräusche und Musik sind, und wie sie mit Hilfe der eigenen Stimme schauspielern können. Produzieren sie die Nachrichten und sprechen sie „On Air“, wird ihnen klar, welche redaktionelle Verantwortung Medienschaffende tragen. All diese Erkenntnisse knüpfen an den Alltag der Museumsgäste an. Sie sollen dabei helfen, die täglich von ihnen konsumierten Medien besser zu verstehen und sie bewusster zu nutzen.
„Radio Gleisdreieck“ ist eingebettet in die Dauerausstellung „Elektropolis Berlin. Eine Geschichte der Nachrichtentechnik“. ‚. Am Beispiel der bewegten Geschichte Berlins in den vergangenen zwei Jahrhunderten können die Museumsgäste dort nacherleben, wie Kommunikationstechnik und elektronische Medien wie Rundfunk und Fernsehen unser Leben geprägt und verändert haben. Finanziert wurde der neue Ausstellungsbereich mit Hilfe des Fördervereins des Deutschen Technikmuseums.
Das Radio im Wandel der Zeit
Obwohl das Radio inzwischen hundert Jahre zählt, ist es für viele Menschen nach wie vor höchst aktuell und im Alltag fest verankert: Beim Frühstück, im Auto und während der Arbeit wird Radio gehört. Es ist eine wichtige Nachrichtenquelle, viele Neuigkeiten erfahren wir zuerst über das Radio. Daneben bietet das Medium vertiefende Informationen und jede Menge Unterhaltung mit Sport, Hörspielen und viel Musik.
„Radio Gleisdreieck“ wirft den Blick auf die Geschichte von hundert Jahren Radio. Dabei steht das Erlebnis, selbst Hörfunk zu machen, im Mittelpunkt. Durch große Infografiken im Comic-Stil erfahren die Besuchenden darüber hinaus, wie sich das Medium und das Hörverhalten im vergangenen Jahrhundert verändert haben. Unterschiedliche Szenarien zeigen, wie aus der zentralen Abendunterhaltung im Familienkreis ein Medium unter vielen geworden ist; oft wird es nebenbei konsumiert. Auch die Wiederentdeckung des bewussten Hörens durch neue Formate wie Podcasts wird hier beleuchtet. Dabei ist Mitmachen gefragt: Die Besuchenden sind dazu aufgefordert, die eigenen Hörgewohnheiten zu vergleichen und ihr ideales Radioprogramm zu gestalten.
Mit „Radio Gleisdreieck“ erfahren die Gäste des Deutschen Technikmuseums auf spielerische Art, wie Medien funktionieren. Indem sie selbst Radio-Sendungen produzieren, bekommen sie ein Gefühl dafür, was es bedeutet, verantwortungsvoll zu berichten und zu unterhalten.
„Radio Gleisdreieck“ wird finanziert aus der Erbschaft des Ehepaars Erika und Karl-Heinz Manz, ehemaliger Professor der Technischen Universität Berlin. Das Deutsche Technikmuseum dankt den Freunden und Förderern des Deutschen Technikmuseums Berlin e.V. für die Bereitstellung der Mittel und die freundliche Unterstützung.