Internationales Graduiertenkolleg nimmt Wasserstoff in den Fokus

Prof. Dr.-Ing. Heinz Pitsch, Institut fuer Technische Verbrennung der RWTH Aachen, an einem Versuchsaufbau zum lasergestuetzten Untersuchen von Verbrennungsvorgaengen. Foto: Peter Winandy

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Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Zusammenarbeit des Instituts für Technische Verbrennung der RWTH Aachen mit japanischer Universität.   

Die Bereitstellung des ständig wachsenden Weltenergiebedarfs hat zu schwerwiegenden Auswirkungen auf Klima, biologische Vielfalt und Ökologie geführt und die Dringlichkeit einer Wende zur erneuerbaren und kohlenstoffneutralen Energiewirtschaft ist offensichtlich. Wasserstoff wir zur Speicherung erneuerbarer Energie eine wichtige Rolle in der künftigen Energielandschaft einnehmen. Der schnellen Umsetzung einer Wasserstoffinfrastruktur stehen aber technologische Herausforderungen bei Herstellung, Speicherung, energetischer Nutzung und den Methoden zur Integration unterschiedlicher erneuerbarer Energiequellen, Energiesektoren und geografischer Regionen entgegen. Hier setzt das deutsch-japanische Internationale Graduiertenkolleg „Hy-Potential: Wasserstoff – Grundlagen für Herstellung, Speicherung und Transport, Anwendungen und Wirtschaft“ an, dass nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.

In diesem internationalen Graduiertenkolleg forschen zehn Professorinnen und Professoren der RWTH und elf des Tokyo Institute of Technology gemeinsam an wichtigen Aspekten des Wasserstofflebenszyklus in den Bereichen Produktion, Speicherung und Transport, elektrochemische Umwandlung in Brennstoffzellen, Nutzung in Verbrennungsprozessen, Ökobilanzen und Energiesystemanalysen. Sprecher ist Professor Heinz Pitsch, Leiter des Instituts für Technische Verbrennung. „Im Graduiertenkolleg sind die beteiligten Doktorandinnen, Doktoranden und Postdocs gezwungen über den Tellerrand hinaus zu sehen“, erklärt Pitsch. „Neben der Forschung ist die ganzheitliche Ausbildung der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in all diesen Bereichen ein wichtiges Ziel des Graduiertenkollegs. Nur so können sie das Wasserstoffsystem der Zukunft unter Berücksichtigung aller relevanter Aspekte mitgestalten.“

Das Aachener Graduiertenkolleg ist eines von drei Internationalen Graduiertenkollegs (IGK), die die DFG einrichtet – die beiden anderen sind mit Partnern aus Indien und der Schweiz. Zur weiteren Stärkung der frühen wissenschaftlichen Karrierestufen richtet die DFG insgesamt 17 neue Graduiertenkollegs (GRK) ein. Das hat der zuständige Bewilligungsausschuss in Bonn beschlossen. Die neuen GRK werden ab Herbst 2024 zunächst fünf Jahre mit insgesamt rund 123 Millionen Euro gefördert. Die Themen reichen von erklärbarer KI in der Medizin über Wasserstoff als Energieträger bis zur Erforschung von Mensch-Umwelt-Systemen.