Zur Eröffnungsveranstaltung der Sommerausstellungen kamen rund 1.000 BesucherInnen. Ein Rekordergebnis das Aufhorchen lässt.
Kaiserwetter, fantastische Performances unterschiedlicher KünstlerInnen sowie vier neue Ausstellungen lockten am Freitag die Gäste zur Eröffnung der Sommerausstellungen vor und in die Kestner Gesellschaft. Erstmals zeigen in diesem Jahr Künstler auch Werke auf dem St. Nicolai Friedhof.
Den Auftakt machte Stephan Meier, Schlagzeuger, Dirigent und Komponist, Artistic Director der Birmingham Contemporary Music Group sowie künstlerischer Leiter von Das Neue Ensemble (Hannover), mit seiner Prélude real abstract, die er eigens für dieses Event komponiert hat.
Gespannte Stille auf dem Goseriedeplatz
Auf dem Goseriedeplatz vor der Kestner Gesellschaft herrschte eine gespannte Stille, auch als eine Welcome Speach von Sophie Küppers, der Ehefrau El Lissitzkys, vorgetragen wurde. Diese hatte die polnische Künstlerin Marysia Lewandowska für die El Lissitzky-Ausstellung als Sound-Installation kreiiert, wo sie auch in der Kuppelhalle der Kestner Gesellschaft zu hören ist.
Fünf slavische Göttinnen und Götter in der St. Nicolai Ruine
Das Highlight der Eröffnungsperformances bot die polnische Künstlerin Paulina Ołowskamit Slavic Goddesses and the Ushers als fünf slavische Göttinen und Götter in musealen Kostümen mit riesisgem Kopfschmuck in der Ruine der St. Nicolai-Kapelle auftraten und sich zu Originalmusik des amerikanischen Künstlers Sergei Tcherepnin bewegten.
Full House auch in der Kestner Gesellschaft
In der Kestner Gesellschaft präsentierten KünstlerInnen Prinz Gholams Appearancesmit fantasievollen Masken zwischen den einzelnen Kunstwerken.
Mit mehr als 100 Werken feiert Kurator Adam Budak in der Gruppenausstellung Der neue Mensch, der Ansager, der Konstrukteur. El Lissitzky: Das Selbstbildnis als Kestner Gesellschaft. Gezeigt werden sowohl historische sowie zeitgenössische Werke in insgesamt drei Hallen auf mehr als 800 Quadratmetern von 1919 bis heute.
Unter den Gästen waren auch Marlena Kudlicka, ebenfalls aus Polen, die mit ihrem Werk one more than 1o, einer 14 Meter langen Wandarbeit im Café Tender Buttons, in den Sommerausstellungen vertreten ist.
Weiter kam Ella Walker aus Großbritannien, die im Projektraum Shifting Present ihre erste institutionelle Einzelausstellung Chorus präsentiert.
An der Fassade der Kestner Geselschaft sowie auf dem Friedhof St. Nicolai sind Werke im Rahmen des Projekts something on the front of a building von den ebenfalls britischen Künstlern John Wood und Paul Harrison zu sehen, der auch nach Hannover gereist war.
Mit der amerikanischen Performance Künstlerin und DJane Vaginal Davis sowie DJane Hyunhye Seo am Turntable feierten die Gäste unter dem Motto Mucic for El im Foyer der Kestner Gesellschaft bis in den frühen Morgen.
Adam Budak über die gelungene Eröffnung: „Wir hätten nie damit gerechnet, dass jetzt, wo gerade die Sommerferien begonnen haben, so viele Menschen zu uns kommen und freuen uns sehr über den riesigen Zuspruch. Das zeigt, dass wir mit unserer diesjährigen Gruppenausstellung, die mit dem Thema El Lissitzky, den 20er-Jahren sowie auch zeitgenössischen Künstler*innen eine gute Wahl getroffen haben. Wir hoffen, dass noch sehr viel mehr Besucher*innen in unsere Ausstellungen kommen! Der Auftakt ist gemacht!”