Entdeckergeister in der Kirche

Typisch limburgisch, offen und engagiert für Neues: Ger Koopmans, Deputierter der Provinz Limburg und Hans Gubbels (rechts), Direktor des Discovery Center Continium. © Frank Fäller

Das liegt an einer Ausstellung für Kinder und die ganze Familie, denn das Museum Continium aus Kerkrade/NL bestreitet ein Auswärtsspiel, die erste grenzüberschreitende „Continium Discovery Experience” in der Kirche St. Elisabeth auf der Ecke Jülicher Straße/Blücherplatz. Grund sind Um- und Neubauarbeiten im Museum selbst, das aber während dieser Zeit teilweise für Schulen – auch aus Deutschland – geöffnet bleibt.  Außenplakate an der Kirche weisen gut sichtbar den Weg auf die ungewöhnliche Aktion, die  von Vertretern auf beiden Seiten der Grenzen wegen ihres unbürokratischen Zustandekommens bei der Eröffnung  gelobt wurden.

Dass dieser sonst eher stille Ort geöffnet wurde,  hat einen Grund. In der Kirche St. Elisabeth findet momentan nur noch einmal in der Woche ein Gottesdienst statt. Der Kirchenvorstand hat sich überlegt, wie man den Raum in der übrigen Zeit nutzen kann. Das Continium wiederum suchte nach einem geeigneten Ort zur Präsentation der Ausstellung  und hat sich wegen des außergewöhnlichen Raumes für diese Kirche entschieden. Ein Teil der Kirche wird parallel weiterhin für Gottesdienste genutzt.


Spielerisch die Welt der Technik entdecken und erfinden. Das will die Ausstellung „Continium Discovery Experience” in Aachen vor allem den jungen Besuchern bieten. © Frank Fäller

Innen angekommen, finden die Besucher verschiedene Stationen vor und können an Workshops (in den Ferien) oder an der Science Show (unterhaltsames Wissenschaftstheater)  teilnehmen. Was zählt ist die Aktion, für Kinder kein Problem.  Sie erstürmen mit ihrem Entdeckergeist die technischen Installationen, die nicht mit dem Finger auf Formeln und Lehrinhalte zeigen. Vielmehr bieten die teilweise skurrilen Exponate viel Raum und Möglichkeiten, spielerisch und mit eigenen Experimenten etwa physikalischen Gesetzen auf die Spur zu kommen.

Kleine Erfinder können sogar mit einer Science Box arbeiten und mit dem enthaltenen Material selbst ein spannendes technisches Objekt herstellen, zum Beispiel eine Nervenspirale oder einen Sonnenpropeller. Das freut die Kleinen, aber auch Continium-Direktor Hans Gubbels: „Unser Konzept ist es, mit den Dingen des Alltags den technischen Wandel darzustellen. Da darf in unserer Ausstellung – wie im richtigen Leben –  schon mal etwas schiefgehen“, schmunzelt der Niederländer, der auch mit dem Kölner Abenteuermuseum Odysseum in Kontakt steht. Allerdings verfolge man im Continium ein anderes Konzept: „Wir wollen die Welt nicht als Disneyland oder Filmkulisse zeigen“, erläutert er. Außer in Aachen eröffnet das Continium in Kürze Discovery Experiences in Maastricht, Sittard und Venlo. Jede Experience hat ein anderes Thema


Nur ausnahmsweise stiller Gast auf der Kanzel: Exponat und Blickfang. © Frank Fäller

Die Continium Discovery Experience Aachen ist an jedem Wochenende, an Feiertagen und während der Schulferien täglich von 11 bis 17 Uhr  (und bis zum 16. August 2015) geöffnet. Tickets à  6 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder von 4 bis 17 Jahren, online erhältlich unter www.discoveryexperience.de sowie an der Kasse in der Kirche St. Elisabeth, Blücherplatz 2 in Aachen.

(Frank Fäller)

Schreibe einen Kommentar