Drei Seelen und ein jeckes Herz

Alaaf und Helau: Der Aachener Prinz Tom I. (3. v.re.) begrüßte kürzlich das Düsseldorfer Herrscherpaar, Prinz Martin Meyer und seine Venetia Sabine Ilbertz. AKV-Präsident Dr. Werner Pfeil (re.) freute sich über das närrische Treffen. © Marcel Matthias

In Abwandlung einer Redewendung aus des Meisters Goethe und seinem Faust „Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust“, trafen sich die närrischen Tollitäten aus Düsseldorf und Aachen im Hotel Pullman Aachener Quellenhof. Drei Seelen: Der Öcher Prinz Tom I. lud das Düsseldorfer Herrscherpaar, Prinz Martin Meyer und seine Venetia Sabine Ilbertz, zum geselligen Tête-à-Tête ein. Und ein jeckes Herz schlägt bei allen für den rheinischen Karneval: Alaaf und Helau. Kein Problem.

Nur einen Tag nach seiner Proklamation empfing Prinz Tom I. die prinzlichen Gäste aus der Landeshauptstadt. Zum zweiten Mal sind die Düsseldorfer zu Gast im Quellenhof. Pünktlich und mit Standarten auf den Luxusfahrzeugen ausgestattet traf das Paar in Aachen ein. Prinz Tom I. (im Privatleben Thomas Müller) hat wie die Pendants aus Düsseldorf schon etliche Veranstaltungen absolviert. Aber nach der Proklamation werden es – nunmehr im schmücken Ornat – über 300 weitere Auftritte im Laufe der langen Session werden. „Ohne die Unterstützung des Hofstaates könnte ich das nicht schaffen. Wir sind ein Team“, sagte der Öcher Prinz. Wichtig sei ihm die soziale Verantwortung, Menschen Freude bei allen Auftritten bereiten: ob im Fernsehen, beim Rosenmontagszug oder vor dem Publikum in kleinen Sälen. Schlanke 55 Jahre wird er während der laufenden Session an seinem Geburtstag feiern, seine Allerliebste Constanze Beil dazu in Kürze heiraten. Ein Volltreffer.

„Brauchtum und Tradition mit neuen Ideen verbinden“, dass findet der Präsident des Aachener Karnevalsverein (AKV) Dr. Werner Pfeil spannend – den Austausch zwischen den närrischen NRW-Hochburgen wie Düsseldorf, Köln und Aachen wichtig. 160 Jahre AKV wird in diesem gefeiert. In dieser Spur fühlten sich auch die Düsseldorfer wohl. „Düsseldorf Helau und Oche Alaaf“ gingen bei Ordensverleihungen locker über die Lippen. Prinz Martin und seine Venetia haben sich beim Tanzen kennengelernt, über Jahre platonisch die Freundschaft und die Leidenschaft für den Karneval bewahrt. „Und dann hatten wir die Möglichkeit, Prinzenpaar zu werden“, sagte Venetia Sabine Illbertz, die gemeinsam mit Prinz Martin Meyer mehr als 400 Auftritte absolvieren wird. Für eine trainierte Reiterin sicher kein Problem, über sechs Jahre war sie in der NRW-Landesreiterstaffel aktiv. „Natürlich kenne ich Aachen.“ Der CHIO lässt grüßen. Als Fußnote sei angemerkt, dass in Düsseldorf künftig keine Pferde mehr im Rosenmontagszug laufen werden, in Aachen und Köln zieren sich die Veranstalter dagegen noch mit klaren Ansagen.

Gut behütet wird Prinzessin Venetia durch die Leibgarde „Prinzengarde Blau-Weiss“: Standarten-Offizier Udo Bolz ist erst seit acht Jahren Mitglied: „Mein Kinder haben gesagt, mach da mal mit“, erklärt er schmunzelt. Karneval lohnt sich: Gemeinsamkeit, Tanzen und Turnen bringen Anerkennung. Wer die öffentliche Bühne nicht scheut, der fürchtet sich auch im Alltag nicht.
(Frank Fäller)

Thomas Müller
Wo die Liebe hinfällt: Thomas Müller feiert 5 x 11 Jahre Geburtstag und wird „seine Prinzessin“ Constanze Beil heiraten. Mehr geht fast nicht in einer Session. © Marcel Matthias