Wirtschaft spielt große Rolle bei der Transformation zum klimaneutralen Bonn

Oberbürgermeisterin Katja Dörner begrüßt die Gäste beim Jahresauftakt "Klimaschutzangebote für die Wirtschaft". Sascha Engst/Bundesstadt Bonn
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Beim Jahresauftakt der „Klimaschutzangebote für die Wirtschaft“ informierte die Stadt Bonn, wie sie Bonner Unternehmen auf dem Weg zum klimaneutralen Wirtschaften unterstützen kann. Mehr als 150 Geschäftsführende und Mitarbeitende aus Bonner Unternehmen sowie Fach- und NetzwerkakteurInnen nahmen an der Veranstaltung teil.
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Die Bonner Klimaschutzangebote für die Wirtschaft sind Teil des Arbeitsprogrammes des Bonner Klimaplans 2035. Die Stadt Bonn hat sich mit dem Bonner Klimaplan 2035 das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei der klimafreundliche Wandel in der Bonner Wirtschaft. Denn es ist klar: Der Wandel zu mehr Nachhaltigkeit ist für Bonner Unternehmen eine Herausforderung. Vom eigenen Leitbild über Investitionen in der Produktion hin zum Wissen von Mitarbeitenden muss der Wandel durch alle Geschäftsbereiche hindurch gelingen.

Um Unternehmen über die Angebote und Möglichkeiten zu informieren, lud die Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn am Donnerstag, 16. Januar 2025, zum Jahresauftakt der „Klimaschutzangebote für die Wirtschaft“ ein. Mehr als 150 Interessierte, viele davon Geschäftsführende und Mitarbeitende aus Bonner Unternehmen aller Branchen und Größen, waren in das Gustav-Stresemann-Institut gekommen, um sich zu informieren. Auch weitere Angebote der Stadt Bonn zum unternehmerischen Klimaschutz stellten sich vor, darunter die Förderprogramme Begrünung und Solar, der Nachhaltigkeits-Hub Region Bonn oder das neu aufgelegte Programm zur betrieblichen Mobilität „MoveBonn“.

Wirtschaftsförderung bietet Leitplanken auf dem Weg zur Transformation

Oberbürgermeisterin Katja Dörner begrüßte die Gäste zu Beginn. „Klimabewusstes Wirtschaftes ist schon heute ein entscheidender Standortfaktor für Bonn und sichert die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Bonner Unternehmen“, so Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Viele Unternehmen haben ihre Emissionen in den letzten Jahren bereits deutlich reduziert, weil mit optimiertem Energie- und Ressourceneinsatz oft große Kostenvorteile einhergehen. Das große Interesse an den Beratungsangeboten der Stadt zeigt, dass viele Unternehmen bereit sind, ihren Beitrag zu leisten und die Unterstützung der Wirtschaftsförderung auf dem weiteren Weg sehr hilfreich sein kann.“ Da die Transformation zu nachhaltigem Wirtschaften auch eine Herausforderung sein kann, bietet die Wirtschaftsförderung Unterstützung, Beratung und Möglichkeiten des Austausches, sodass jedes Unternehmen den Weg selbst gestalten kann.

Unternehmerischer Erfolg nicht trotz, sondern wegen Klimaschutz

Eine Umfrage der IHK Initiative Rheinland zeigte, dass ein Großteil der befragten Unternehmen bereits Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen umgesetzt (67,3 Prozent) oder geplant (11,2 Prozent) haben. „Unternehmerischer Erfolg kann nicht trotz, sondern gerade wegen einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den Herausforderungen hin zu einer postfossilen Wirtschaft gelingen“, betonte Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe in ihrer Einführung. Eine umfassende Strategie zum Klimaschutz zu erstellen und den eigenen unternehmerischen Alltag auf Herz und Nieren zu überprüfen, sei aber auch kein einfaches Unterfangen und benötige Unterstützung, räumte sie ein. „Hierfür möchten wir mit den Klimaschutzangeboten für die Wirtschaft einen Einstieg bieten“, so die Wirtschaftsförderin der Stadt Bonn.

Denn die Möglichkeiten sind groß: die Wirtschaft kann sowohl als Anbieter von Lösungen dazu beitragen, Emissionen zu reduzieren, etwa durch Dienstleistungen und Produkte im Energie-, Mobilitäts- oder Immobilienbereich oder der Landwirtschaft. Sie kann aber auch in Branchen, die erst einmal nicht offensichtlich mit dem Klima zu tun haben, durch eine Umstellung technischer Prozesse und der Energieversorgung und betrieblichen Mobilität einen wichtigen Beitrag leisten und durch eine strategische Berücksichtigung der Klimathematik mitunter auch neue Geschäftsfelder auftun und Jobchancen kreieren.

Klimateam Der Wirtschaftsförderung

Die Klimaschutzangebote umfassen drei Schwerpunkte

Die Klimapartnerschaften Wirtschaft richten sich an Unternehmen, die sich bereits überdurchschnittlich im Klimaschutz engagieren und dieses Engagement noch verstärken möchten. Sie werden mithilfe von vielfältigen Betreuungs- und Vernetzungsleistungen zu effektiven Klimaschutzmaßnahmen befähigt. Zentral sind hierbei Arbeitsgruppen unter Einbezug regionaler und überregionaler FachexpertInnen. Die Unternehmen erhalten zudem durch öffentlichkeitswirksame Aktivitäten Sichtbarkeit in der Stadtgemeinschaft und darüber hinaus. Die ersten Klimapartnerpartnerschaften mit Bonner Unternehmen sollen ab April 2025 beginnen.

Mit der bereits gestarteten Klimaschutzberatung werden auch Unternehmen, die noch am Anfang stehen, mit Einstiegsberatungen, Fachhinweisen und Workshop-Formaten individuell begleitet. Klimaschutz wird dabei entlang des gesamten Prozesses betrachtet: von der Bestandsaufnahme und CO2-Bilanzierung über die strategische Planung und Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen bis zu deren Evaluation. Beratung und Unterstützung gibt es für die Themenfelder:

  • Gebäudeenergie
  • Begrünung und Klimaanpassung
  • Erneuerbare Energien
  • Mobilität
  • Ressourcenschonung und Produktion
  • Fachkräfte

Ein Fokus liegt zudem auf Unternehmen aus Bonner Gewerbegebieten mit ihren spezifischen Herausforderungen, beginnend mit den Gewerbegebieten Beuel-Ost und Bonn-West. Das Gewerbegebietsmanagement schafft hier in Austauschformaten und gemeinsamen Projekten lokale Synergien und gemeinschaftliche Lösungen der ansässigen Unternehmen und fördert die nachhaltige, klimagerechte Entwicklung der Gewerbegebiete.

Die Veranstaltung schloss mit einer Gesprächsrunde mit Julia Herting (SGL Carbon), Juliane Tiemann (DHL Group), Dr. Stefan Hirschmann (VÖB-Service) und Sven Schneider (Amt für Wirtschaftsförderung Bonn), die ihre Erfahrungen zum Klimaschutz teilten.

Angebote sind eingebettet in Programm zum Bonner Klimaplan 2035

Das Projekt „Bonner Klimaschutzangebote für die Wirtschaft“ ist Teil des Arbeitsprogrammes des Bonner Klimaplans 2035. Die Stadt Bonn hat sich mit dem Bonner Klimaplan 2035 das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei der klimafreundliche Wandel in der Bonner Wirtschaft. Der Klimaplan als Fahrplan für eine klimaneutrale und lebenswerte Stadt Bonn war im März 2023 vom Stadtrat beschlossen worden. Als Klimaneutralitätsstrategie definiert der Klimaplan Ziele und Entwicklungspfade für die Zeit bis 2035. Und er enthält ein darauf ausgerichtetes „Arbeitsprogramm Klimaschutz 2023-2025“ für die Stadtverwaltung, das umgesetzt und in den kommenden Jahren kontinuierlich fortgeschrieben werden wird.

Weitere Informationen zu Handlungsfeld Wirtschaft im Bonner Klimaplan hier.