Weg zur Mobilität 4.0: Wirtschaftsminister Pinkwart informiert sich an der RWTH

Professor Lutz Eckstein (rechts) vom Institut für Kraftfahrzeuge (ika) erläutert Wirtschaftsminister Pinkwart (Mitte) den SpeedE

Im Rahmen seiner Sommerreise 2018 besuchte Wirtschaftsminister Professor Dr. Andreas Pinkwart das Future Mobility Lab an der RWTH Aachen. Gastgeber war das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) unter Leitung von Professor Dr.-Ing. Lutz Eckstein.

Das Future Mobility Lab wird vom RWTH-Profilbereich Mobilität & Transport betrieben, einem fakultätsübergreifenden, interdisziplinären Verbund. Dieser erforscht die zukünftige Mobilität im Kontext individueller wie auch gesellschaftlicher Bedürfnisse. Ein besonderer Fokus liegt auf Energie- und Umweltfragen sowie weltweiten Urbanisierungstrends. Pinkwart sagte nach der Besichtigung: „Wir möchten Nordrhein-Westfalen zu einem der führenden Standorte weltweit für die Erforschung und Erprobung der Mobilität 4.0 entwickeln. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die RWTH Aachen mit ihrer einzigartigen Infrastruktur die Themen Elektromobilität und Autonomes Fahren vorantreibt.“

Die zukünftige Gestaltung der Mobilität ist eine der größten globalen Herausforderungen, deren Fragestellungen nur interdisziplinär zu beantworten sind. Im Future Mobility Lab repräsentieren die Professorinnen und Professoren Lutz Eckstein, Dirk Abel, Stefan Kowalewski, Markus Oeser und Martina Ziefle die Lösungskompetenz der RWTH. Eine Kernanforderung lautet: Im Mittelpunkt muss immer der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten stehen.

Minister Pinkwart testet den SpeedE des ika

Das Forschungsfahrzeug des ika, der SpeedE, ist ein gutes Beispiel. Es soll die Vorteile eines elektrischen Antriebs erlebbar machen. Ein begeisterndes Fahrerlebnis schafft eine neuartige Sidestick-Steuerung. Hiervon konnte sich Pinkwart bei einer Fahrt mit dem SpeedE selbst überzeugen. Die Steer-by-Wire-Lenkung ermöglicht einen 90-Grad-Radeinschlag und damit das Wenden um die eigene Achse. Das in Verbindung mit der Sidestick-Steuerung ist ein nachhaltiges Fahrerlebnis.

Bei der Diskussionsrunde des Ministers mit den Mitgliedern des Future Mobility Labs betont Eckstein, dass man sich nicht mit den bisherigen Erfolgen zufriedengeben soll: „Die Herausforderungen bei der Gestaltung der Mobilität von morgen sind trotz großer Fortschritte immer noch gewaltig. Nur durch intensivierte Forschung und Erprobung, zum Beispiel des automatisierten und vernetzten Verkehrs hier in NRW, können wir die zukünftige Mobilität global mitgestalten.“

Einzigartige Infrastruktur für Mobilität der Zukunft

Ein wichtiger Baustein für die Erforschung und vor allem Absicherung der zukünftigen Mobilität ist das Aldenhoven Testing Center der RWTH. Diese einzigartige Umgebung ermöglicht das systematische Testen automatisierter und vernetzter Fahrzeuge in unterschiedlichen Verkehrsszenarien. Die Funktionen müssen in der geschützten Umgebung beweisen, dass sie sicher und zuverlässig funktionieren. Erst dann gelangen sie in den öffentlichen Straßenverkehr.

Derzeit wird das Aldenhoven Testing Center um eine städtische Testumgebung ergänzt, die am 1. Oktober 2018 eröffnet wird. Sie ermöglicht die realistische Erprobung typischer Situationen aus dem Stadtverkehr wie Kreuzungen, Kreisverkehre, Parkplätze, Bushaltestellen und Fußgängerüberwege. Ergänzt wird sie um einen Baukasten von Messeinrichtungen, die auch außerhalb des Testgeländes aufgestellt werden können. Das Projekt „HDV-Mess“ wird durch das Land NRW gefördert und ermöglicht die Erfassung des realen Straßenverkehrs zu Forschungszwecken. Pinkwart und die Mobilitätsexperten der RWTH sind sich einig, dass der Wandel zur Mobilität der Zukunft für NRW vor allem Chancen bietet. Ein Forschungscenter soll die Fachdisziplinen auch räumlich näher zusammenführen, um die Wege zwischen den Disziplinen noch kürzer zu machen.