Volksbank Bonn Rhein-Sieg

Voba

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis
„Auch 2015 war erneut ein sehr gutes Jahr“, stellt Vorstandsvorsitzender Jürgen Pütz während der Jahrespressekonferenz der Volksbank Bonn Rhein-Sieg im Bonner Volksbank-Haus fest.

Da die Kreditnachfrage sowohl der privaten wie der gewerblichen Kunden (Buchforderungen) auch in 2015 weiterhin ungebrochen ist, florierte das Aktivgeschäft der Volksbank überdurchschnittlich gut. Die Ausleihungen expandierten um 9,4 Prozent oder 117 Millionen Euro auf 1,355  Milliarden Euro. Damit wurde der Rekordzuwachs der Vorjahres, der bei 114 Millionen Euro lag, um 3 Millionen Euro übertroffen.

„Da wir enge Geschäftsverbindungen zum regionalen Mittelstand pflegen, wissen wir, dass die wirtschaftliche Lage der meisten Unternehmen nach wie vor gut ist. Viele Firmen haben volle Auftragsbücher und beurteilen ihre Zukunftsaussichten trotz mancher Negativszenarien in Europa und weltweit positiv “, erklärte Jürgen Pütz bei der Präsentation der Jahreszahlen.
Hauptwachstumsträger im Kreditgeschäft war der Wohnungsbausektor. Mit 224 Millionen Euro (Vorjahr:203,6 Millionen Euro) Neugeschäft lag der Zuwachs bei 10,3 Prozent. „Die lebhafte Nachfrage ist Beleg dafür, dass sich die Region Bonn/Rhein-Sieg einer großen Attraktivität erfreut“, sagt Volksbank-Chef Pütz.

Überproportional hohe Zuwächse verzeichnet die größte Genossenschaftsbank der Region trotz des niedrigen Zinsniveaus auf der Einlagenseite, die ebenfalls kräftig um 6,6 Prozent oder 113 Millionen Euro (2014:130 Millionen Euro) auf 1,83 Milliarden Euro angestiegen ist.

Gemessen am Gesamt-Kundenvolumen ist das Kreditinstitut weiter gewachsen. Die Summe aus Einlagen, Ausleihungen, Vermittlungsgeschäft und Wertpapieren stieg um 7,0 Prozent (Vorjahr plus 5,9 Prozent) oder 313 Millionen Euro auf rund 4,7 Milliarden Euro.

Die Bilanzsumme am Jahresultimo 2015 stieg um 124 Millionen Euro auf 2,352 Milliarden Euro, was einem Plus von 5,6 Prozent entspricht. Damit gehört die Volksbank nach wie vor zu den großen, regional agierenden Genossenschafts-banken in Deutschland.

Aufgrund des starken Kreditwachstums gelang es der Bank, die Zinsspanne (Differenz aus Zinsertrag und Zinsaufwand) mit 45,3 Mio. Euro auf dem Vorjahresniveau stabil zu halten.

Mit einem Zuwachs von 349.000 Euro konnte die Volksbank ihre Provisionsspanne von 18,4 Millionen Euro auf 18,7 Millionen Euro steigern und erreicht damit ein im Vergleich zu Kreditinstituten ähnlicher Größe sehr gutes Ergebnis.

Unter dem Strich erwirtschaftet die Volksbank ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 13,9 Millionen Euro. Es liegt um 260.000 Euro über dem Wert des Vorjahres.

Nach Dotierung der Vorsorgereserven, dem Bewertungsergebnis und den Steuern verbleibt ein Jahresüberschuss von 5 Millionen Euro. Es liegt damit um 99.000 Euro nur leicht unter dem Wert des Jahres 2014. „Das Ergebnis entspricht der im Vorjahr geäußerten Prognose zeigt aber auch den Trend auf, dass in den nächsten Jahren nicht mit steigenden Ergebnissen gerechnet werden kann. Wir können zufrieden sein, wenn es uns im derzeitigen und zu erwartenden gesamtwirtschaftlichen Umfeld gelingt, unser Ergebnis stabil zu halten“, dämpft der Volksbank-Chef die Zukunftsaussichten.

„Unser regionales‚Geschäftsmodell, das auf dem persönlichen Kontakt zu den Kunden und Mitgliedern beruht, punktet weiterhin auch im Vergleich zu unseren Wettbewerbern“, sagte Jürgen Pütz verweist damit auf das aktuell  vom Deutschen Institut für Service-Qualität (DISQ) veröffentlichte Gutachten, das auf einer Befragung von Entscheidern aus mittelständischen Unternehmen beruht.
Die Volksbank Bonn Rhein-Sieg wurde vom BANKMAGAZIN jüngst als „modernste Bank in Bonn“ ausgezeichnet. Die Gesellschaft für Prozessanalyse in der Finanzberatung (GfP) und das Fachblatt BANKMAGAZIN haben in über 30 Städten bundesweit Bankentests zur Frage nach der Zukunftsfähigkeit von Kreditinstituten durchgeführt. Die Volksbank Bonn Rhein-Sieg lag in Bonn unter fünf geprüften Kreditinstituten an der Spitze! Die Tester begutachteten die Serviceorientierung und die Modernität der Banken sowohl in der Offline- wie in der Onlinewelt.

Mit Blick auf die jüngste Leitzinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) fordert der Volksbank-Vorstandsvorsitzende Jürgen Pütz, die EZB auf zur Geldpolitik mit ruhiger Hand zurückzukehren und den geldpolitischen Aktionismus zu beenden: „Kurzfristigen Reflexen nachzugeben, schadet der Glaubwürdigkeit der EZB und der Wirksamkeit ihrer Instrumente“, so Pütz, Die Instrumente der EZB zeigen so gut wie keine Wirkung mehr. Schon das großvolumige Anleihekaufprogramm vom Januar 2015 habe wenig gebracht. Pütz: „Die geldpolitischen Kanäle sind so weit geöffnet, dass die Ankündigung von noch mehr Liquidität die Stimmung an den Finanzmärkten nicht lange bewegen wird.
Die gegenwärtige Nullzinspolitik zeigt zunehmend hässliche Nebenwirkungen, die die Realwirtschaft in immer stärkerem Maße zu spüren bekommt. Vor allem für die private Altersvorsorge ist die extreme Geldpolitik der EZB Gift. Um ihr geplantes Sicherungsniveau zu erreichen, müssten viele Sparer die private Vorsorge aufstocken. Ob die Bürger dies bei den derzeitigen mageren Ertragsaussichten  tun, ist zweifelhaft. Damit droht in den kommenden Jahrzehnten vor allem den Beziehern niedriger Einkommen eine wachsende Vorsorgelücke.

Genauso schädlich wirken sich die niedrigen Zinsen auch auf die betriebliche Altersvorsorge und die Beiträge zur privaten Krankenversicherung aus.
Jürgen Pütz rät Anlegern sich verstärkt nach Alternativen für eine Geldanlage umzuschauen. Innovative Fondskonzepte böten im mittelfristigen Segment interessante Renditechancen.

Für das laufende Jahr 2016 zeigt sich die Volksbank Bonn Rhein-Sieg zurückhaltend optimistisch. Es werden die regulatorischen Anforderungen das Ergebnis ebenso belasten wie das weiterhin sehr niedrige Zinsniveau. Diese Faktoren werden den Konzentrationsprozess unter den Banken aus dem Genossenschaftssektor weiter vorantreiben. Weil insbesondere kleinere Banken überproportional unter der ausufernden Regulatorik leiden, suchen selbst absolut gesunde Banken den Schulterschluss mit größeren Instituten. Deshalb möchte sich die Spar- und Darlehnskasse Aegidienberg (Bilanzsumme 75 Mio. Euro) mit der Volksbank Bonn Rhein-Sieg (Bilanzsumme: 2,352 Milliarden Euro) zusammenschließen. Die Verschmelzung soll zum 1.1.2017 wirksam werden. Voraussetzung ist, dass die General- bzw. Vertreterversammlungen ihre Zustimmung geben.

Vorstandsvorsitzender Pütz erklärt: “Es ist unser Ziel, das erreichte Niveau zu halten. Wir erwarten nach wie vor keine Zinssteigerungen sondern müssen auf Sicht mit den niedrigen Zinsen leben. Wir werden alles daran setzen, wiederum ein gutes Ergebnis auf dem diesjährigen Niveau zu erzielen, um sowohl unseren Mitgliedern eine attraktive Dividende zu zahlen als auch weiterhin Rücklagen aufzubauen. In dem anhaltend schwierigen Umfeld setzen wir weiter auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren traditionellen Zielgruppen – den Mitgliedern und Kunden aus der mittelständischen Wirtschaft sowie den Privatkunden aus der Region Bonn/ Rhein-Sieg.”

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