Udo di Fabio ist neuer Grünkohlkönig – Für die neue Majestät ist das Gemüse Sinnbild für Bodenhaftung

von rechts: Der frisch gekürte Grünkohlkönig Prof. Dr. Dr. Di Fabio, Präsident Jürgen Simmer und Vizepräsident Norbert Küster

Der Wirtschaftspolitische Club Deutschland, 1952 in Bonn gegründet und mittlerweile ebenfalls in Berlin angesiedelt, hat im November den Ex-Verfassungsrichter und Staatsrechtler an der Bonner Universität Udo di Fabio im Restaurant „Zur Lese“ zum Grünkohlkönig erkoren. Der so geehrte Jurist trat die Nachfolge so honoriger Staatsmänner und Politiker wie Walter Scheel, Johannes Rau und Ex-NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers an. Erik Bettermann, Deutsche Welle-Intendant und Laudator der frisch gekürten Majestät, irrte, als er annahm, König Udo sei womöglich kein Kenner des grünen Gemüses.

Grünkohl sei, so der als rhetorisch brillant geltende di Fabio in seiner Dankesrede, für ihn vielmehr „kulinarisches Sinnbild für Alltagsvernunft“, das dem in Duisburg Aufgewachsenen als Kind oft aufgetischt wurde. „Es ist ein Statement für Bodenhaftung, und die hat unsere Gesellschaft dringend nötig“, befand der trotz bemerkenswerter geistiger Höhenflüge bodenständig gebliebene König, der die südeuropäischen Schuldenstaaten im Besonderen und die europäische Finanzpolitik im Allgemeinen aufs sprachlich geschliffene Korn nahm. Wer bei steigenden Steuereinnahmen immer noch über ein Einnahmeproblem klage und Konsum langfristig über Kredite finanziere, der laufe Gefahr, die Bodenhaftung zu verlieren. Dieser Weg führe geradewegs in die Unfreiheit, erklärte Udo di Fabio überzeugend. Wenn es nach ihm geht, dann muss der Westen lernen, endlich wieder wirtschaftlich dicke Bretter zu bohren. Recht hat King Udo, die neue Majestät auf dem so gar nicht abgehobenen Thron.

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