Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring | Nicht nur Rennen

Einführungsrunde mit dem Safety-Car in Richtung AMG-Arena | Logo Nürburgring

Es fing mal damit an, das war Mitte der 80er Jahre, dass man Sattelschlepper absattelte und mit den „nackten“ Zugmaschinen und auf dem damals schneebedeckten Nürburgring auf der Start- und Zielgeraden ordentlich Gas gab. Das war mehr eine Gaudi als ein Rennen. Heute, aber schon seit Jahren, ist das anders. Mit professionell gebauten Trucks (das ist die heute Bezeichnung dieser Rennungetüme) fährt man auf Rennstrecken in ganz Europa sogar um eine Europameisterschaft.

Wohl 100 Trucks aus allen Epochen waren beim Korso dabei.
Wohl 100 Trucks aus allen Epochen waren beim Korso dabei.

Und vom 12. bis 14. Juli gastierte diese Rennserie auf dem Nürburgring. Aber, nicht nur Renntrucks waren zu sehen, sondern auch Rennwagen der Rennserie ADAC GT Masters. Und dann gab es im Fahrerlager noch jede Menge Unterhaltung, angefangen von Hüpfburgen für die Kleinsten bis hin zum Angebot von Lkws und deren Zubehör. Sogar ein Gefahrgut-Tankcontainer, den man innen besteigen konnte, war zu sehen. Und abends gab es sogar noch eine Party mit Musik und Feuerwerk. Wow!

Ein wunderschöner US-Truck mit einem Schützenpanzer als „Ladung“.
Ein wunderschöner US-Truck mit einem Schützenpanzer als „Ladung“.

Veranstaltet wurde alles alles vom ADAC Mittelrhein unter Leitung von Marc Hennerici.

Auch Stephanie Halm siegte

Truck-Rennen sind  knallharter Sport, eigentlich Männersache-sollte man meinen. Doch da mischt auch eine blonde Dame, von Haus aus Verwaltungswirtin, mit und gewann das zweite Samstagrennen sogar vor den  Dauersiegern Jochen Hahn aus Altensteig (6x Europameister) und Norbert Kiss aus Ungarn (5x Europameister).

3.2 Fahrerlager
Im Fahrerlager viele Trucks und viel Abwechslung für die Besucher.

Ansonsten siegte der diesjährige Dauersieger Norbert Kiss 2mal und einmal stand Antonio Albacate aus Spanien  ganz oben auf dem Siegertreppchen. Jochen Hahn wurde bei allen vier Rennen jeweils Zweiter.

Motorsport ist gefährlich, das wissen alle Beteiligten, und beim Start zum Truck-Rennen um den ADAC-Mittelrhein-Cup knallte es ordentlich Beim Beschleunigen  kollidierten mehrere Trucks auf der Startgeraden und das führte zum Rennabbruch, weil 3 verunfallte Renner geborgen werden mussten. Alle 3 Fahrer blieben unverletzt.

Im Rahmenprogramm die Rennserie ADAC GT Masters, hier in der Einführungsrunde hinter einem Renn-Truck.
Im Rahmenprogramm die Rennserie ADAC GT Masters, hier in der Einführungsrunde hinter einem Renn-Truck.

Unfall auch bei den ADAC-GT-Masters

Die verschmutzte Strecke sollte bei dem nachfolgenden ADAC GT Masters-Rennen dem jungen Jay Mo Härtling zum Verhängnis werden. Der 21jährige verlor in der Einführungsrunde auf der Geraden die Kontrolle über seinen Schnitzelalm-Mercedes und rammte diesen auf Höhe der Boxenausfahrt im 90-Grad-Winkel in die Leitplanken. Verletzt wurde niemand, das Fahrzeug konnte sogar bis zum Sonntagsrennen wieder repariert werden. Aber die Reparatur der Leitflanken dauerte fast eine Stunde.

6 Schumacher Ii
Sohn des Ex F1-Fahrers Ralf Schumacher, gewann beide GT-Rennen am Samstag und Sonntag (Nr. 2).

Die Verantwortlichen des ADAC GT Masters hatten auch die grandiose Idee, den Samstagslauf statt über 60 über 80 Minuten auszutragen und einmal nachtanken zu lassen. Auch das ging nicht überall gut. Als der Haupt-Mercedes von Wiebelhaus/Fietje betankt werden sollte, kippte eine Benzinkanne um. Die Flüssigkeit entzündete sich und führte zu einer Feuerwand. Die Jungs mit den Feuerlöschern waren auf der Hut, so dass Schlimmeres verhindert werden und der Mercedes das Rennen sogar fortsetzen konnte. Beide Läufe zum ADAC GT Masters gewannen David Schumacher und Salman Owega. Für den Sohn des ehemaligen Formel 1-Piloten Ralf Schumacher waren es die ersten Siege in dieser Rennserie.

7.2 Unfall
Beim Start zum Truck-Rennen, um den ADAC Mittelrhein-Cup, gab es einen Unfall mit 3 kaputten Renntrucks – sogar Reifen gingen verloren. Rechts im Bild schert ein Truck aus und durchquert die startenden Trucks und knallt dann gegen die Boxenmauer. Auch ein reifen machte sich selbständig

Viel Drumherum

140.000 Besucher waren gekommen – mit Kind und Kegel. Es herrschte im Fahrerlager und rund um die Rennstrecke eine gewisse „Trucker-Mentalität“ – nach amerikanischer Machart.

8 Rennen Halm
Stephanie Halm führt hier das zweite Truck-Rennen vor der Schikane an (Nr. 44) und gewinnt

So waren riesige amerikanische Trucks beim Korso auf der Rennstrecke zu bewundern, einer hatte sogar einen Panzer geladen. Dabei waren auch ein Renntruck mit E-Motor und ein alter UNIMOG aus den 50er Jahren.

Standesgemäß trugen viele Herren einen Cowboy-Hut, auch die kleinen Kinder waren im Western-Look gekleidet.

Einmalig dann der Party-Abend im Bereich Müllenbachschleife – mit Musik und Feuerwerk.

9 Halm Siegerin
Stephanie Halm freut sich über ihren Sieg.

Resümee

Wieder mal eine gelungene Veranstaltung, der Nürburgring machts möglich.

Klaus Ridder | © Alle Fotos