Bonn, 28. November 2024 – Der „Tag der Chirurginnen“ 2024 am Universitätsklinikum Bonn (UKB) war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. In einer gut besuchten Veranstaltung mit rund 190 Teilnehmenden, die sowohl vor Ort im Hörsaal des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) als auch digital stattfand, kamen zahlreiche StudentInnen, ÄrztInnen, ProfessorInnen und SchülerInnen zusammen, um sich mit den Herausforderungen und Chancen für Frauen in der Chirurgie auseinanderzusetzen. Diesmal haben auch männliche Kollegen referiert, die eine vielversprechende Trendwende repräsentieren: Frauen gehören in die Chirurgie!
In Anknüpfung an den Erfolg der ersten Veranstaltung im letzten Jahr wurde erneut ein umfangreiches Programm geboten, das sowohl aktuelle Themen der Chirurgie als auch spezifische Aspekte für Frauen in diesem Fachgebiet beleuchtete. Dabei wurde eindrucksvoll aufgezeigt, dass die Chirurgie auch für Frauen zahlreiche Karrierechancen bereithält – trotz weiterhin bestehender Hürden.
„Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die vielfältigen Perspektiven der Chirurgie zu präsentieren und die vielen Vorurteile und Barrieren gegenüber Frauen im OP zu hinterfragen. Der Tag war ein bedeutender Schritt, um zu zeigen, wie Frauen in der Chirurgie nicht nur erfolgreich arbeiten können, sondern auch in Führungspositionen eine zentrale Rolle spielen“, erklärte Dr. Sevgi Sarikaya-Seiwert, Kommissarische Leiterin der Kinderneurochirurgie am UKB.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden unter anderem Fachvorträge zu Themen wie der Vereinbarkeit von Schwangerschaft und Chirurgie sowie der Rolle von Frauen in der Medizin gehalten. Besonders großes Interesse fand die Diskussion über den Einfluss von Vorurteilen auf die Wahrnehmung von Chirurginnen, insbesondere in Bereichen wie körperlicher Stärke und Karrieregestaltung.
„Der Beruf des Chirurgen wird oft mit körperlicher Stärke in Verbindung gebracht, aber wir möchten zeigen, dass Chirurginnen genauso leistungsstark sind. Schwangerschaft und Familie sind mit diesem Beruf sehr gut vereinbar – das war eine der zentralen Botschaften unseres Programms“, erklärte Dr. Sarikaya-Seiwert.
In verschiedenen Formaten, darunter sogenannte „Mini Battles“ und persönliche Erfahrungsberichte von Chirurginnen in leitenden Positionen, erhielten die Teilnehmenden tiefgehende Einblicke in die Vielfalt chirurgischer Fachrichtungen. Die Veranstaltung war nicht nur eine Plattform zur Wissensvermittlung, sondern auch ein wichtiger Raum für Netzwerken und den Austausch persönlicher Erfahrungen.
„Es gibt immer noch eine ganze Reihe von Vorurteilen gegenüber der Möglichkeit als Frau in chirurgischen Fächern Karriere zu machen. Dies hält leider viele junge Kolleginnen davon ab, diesen spannenden Weg einzuschlagen. Wir möchten informieren und Vorbilder zeigen. Dies soll helfen Hürden zu überwinden und Vorurteile abzubauen. Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr schon die zweite Veranstaltung nach der sehr erfolgreichen im letzten Jahr hatten.“, so Prof. Bernd Weber, Kommissarischer Vorstandsvorsitzender am UKB und Dekan der Medizinischen Fakultät.