Schneller, wirkungsvoller und inklusiver gegen die Klimakrise

Im Juni 2023 steht Bonn wieder ganz im Zeichen des internationalen Kampfes gegen die Klimakrise und ihre Folgen. Rund 5.000 Delegierte aus aller Welt kommen zu den jährlich stattfindenden Klimaverhandlungen des UN-Klimasekretariats (UNFCCC) in Bonn zusammen. Parallel finden in der Bundesstadt die vierte Auflage der Konferenz „Daring Cities“ sowie ein Jugendforum zur Klimaanpassung statt.

Jeden Sommer – also zur „Halbzeit“ zwischen den jeweils im November/Dezember stattfindenden Vertragsstaatenkonferenzen der Klimarahmenkonvention – treffen sich in Bonn als Sitz des Klimasekretariats der Vereinten Nationen die Gremien für Umsetzung (SBI) und für wissenschaftliche und technologische Beratung (SBSTA). In diesem Jahr tagen die Teilnehmenden von Montag, 05., bis Donnerstag, 15. Juni 2023, im World Conference Center Bonn. Von Bestandsaufnahme über Budgets bis Transparenz wird hier vorbereitet, was im Herbst entschieden werden soll. Auswärtiges Amt und die Stadt Bonn laden die Delegierten erstmals nach drei Jahren coronabedingter Unterbrechung am Eröffnungstag der Konferenz (05. Juni) wieder zu einem Begrüßungsempfang in die Kunst- und Ausstellungshalle ein.

Traditionell finden im offiziellen Programm der Bonner Klimaverhandlungen zahlreiche Begleitveranstaltungen statt. Zudem tagen mehrere größere Konferenzen parallel und bringen Inhalte ins Verhandlungsgeschehen ein. Dazu zählt etwa die vom internationalen Städtenetzwerk für Nachhaltigkeit, ICLEI, und der Stadt Bonn gemeinsam mit vielen Partnern ausgerichtete Konferenz „Daring Cities“ zu Städten in der Klimakrise (Sonntag, 11., bis Dienstag, 13. Juni). Außerdem ein Jugendforum zur Klimaanpassung mit dem Global Center on Adaptation, am Donnerstag, 8. Juni, im Alten Rathaus.

Die Aktivitäten der Stadt Bonn für Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 werden dabei gleich zwei Mal vorgestellt – am Montag, 12. Juni, bei der Eröffnungsveranstaltung der „Daring Cities“ und am Dienstag, 13. Juni, bei einer Veranstaltung innerhalb der Klimaverhandlungen.

Die globale Bestandsaufnahme („Global Stocktake“) ist eines der wichtigsten Elemente auf dem Weg zur 28. Klimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten (COP 28). Sie soll dabei helfen, den Kurs rechtzeitig zu korrigieren, damit Klimaschutzmaßnahmen und -unterstützung in diesem kritischen Jahrzehnt noch gestärkt werden können.

Auch in vielen weiteren Bereichen trägt die Arbeit der sogenannten „Nebenorgane“ (Subsidiary Bodies, kurz SB) zum Erfolg der COP 28 und zum Erreichen der Ziele des Pariser Abkommens bei. Die SB-Sitzungen im Juni sind für die Vertragsparteien der erste formale Raum, um die Umsetzung der beim 27. Weltklimagipfel in Sharm el-Sheikh (Ägypten) im Jahr 2022 festgelegten institutionellen Vereinbarungen voranzutreiben.

Auf der Agenda der SB 58 stehen die Themen Wissenschaft und Fortschrittsbewertung (vor allem globale Bestandsaufnahme), Klimaanpassung, der Umgang mit durch den Klimawandel verursachten Schäden und Verlusten, Klimaschutz, Instrumente zur Umsetzung und Unterstützung, Querschnittsthemen, Markt- und sonstige Mechanismen, Transparenz sowie zwischenstaatliche, institutionelle und administrative Angelegenheiten.Weitere Informationen unter https://unfccc.int/.

Daring Cities 2023
Stadt Bonn, Bild von MaxWdhs auf Pixabay, Logos DARING CITIES 2023, ICLEI © KABINETT

Städte in der Klimakrise: „Daring Cities“ mit Fokus auf global gerechte Transformation

Beim vierten „Daring Cities“-Forum geht es ab dem 11. Juni um das Engagement von Städten in der Klimakrise. Oberbürgermeisterin und ICLEI-Klima-Vorständin Katja Dörner freut sich: „Erstmalig seit der Pandemie kommen wieder Amtskolleg*innen aus allen Kontinenten nach Bonn. Und sie haben – ebenso wie Bonn mit dem Klimaneutralitätsziel 2035 – ehrgeizige Konzepte im Gepäck. Jetzt, da auch die Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention das gemeinsame Handeln aller Entscheidungsebenen in den Fokus genommen haben, ist es Zeit, unsere gemeinsamen Beiträge für eine gerechte Klimatransformation auch gemeinsam auf den Weg zu bringen. Die ‚Daring Cities‘ sollen dieser Debatte und diesem Dialog mit den Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention eine Plattform bieten.“

Die Klimawissenschaft zeigt, dass bis 2030 tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen stattgefunden haben müssen, um eine planetarische Katastrophe zu verhindern. Ihren Erkenntnissen zufolge ist es eine Frage des Überlebens – nicht nur für von der Klimakrise bereits jetzt stark betroffene Regionen, sondern überall. Bereits heute ergreifen Städte, Gemeinden und Regionen umfangreiche Klimaschutzmaßnahmen. Aber sie können die Klimakrise nicht allein überwinden. Es ist mehr Unterstützung erforderlich, um die schlimmsten Folgen noch abzuwenden.

Und: Der notwendige Übergang muss sozial gerecht gestaltet sein, um niemanden zurückzulassen. Als die Ebene, die den Bürgerinnen und Bürgern am nächsten ist, kommt den Städten und Gemeinden hier eine besondere Verantwortung zu. Daring Cities schafft hierfür eine Plattform, damit sich Städte aus aller Welt untereinander austauschen und miteinander vernetzen können.

Weitere Informationen zur Konferenz „Daring Cities“ gibt es unter www.daringcities.org.

People caring about the world and the environment
Junge Menschen, die sich um die Welt und die Umwelt kümmern – Bild von rawpixel.com auf Freepik

Junge Menschen für Klimaanpassung

Um Klimaanpassung und die wichtige Rolle junger Menschen im Einsatz dafür

soll es am 8. Juni im Alten Rathaus gehen. Gemeinsam mit dem Global Center on Adaptation und seinem Jugendprogramm treten junge Menschen aus aller Welt in Dialog mit Entscheider*innen und Verhandler*innen. Auch junge Menschen aus Bonn nehmen teil, entsandt von der Model-United-Nations-Gruppe BIMUN/SINUB, der Jugendorganisation „Klimadelegation“ und „Fridays4Future“.

Weitere Informationen: https://gca.org/events/youth-adaptation-forum-bonn/.