Nicola Schudy erhält Leo-Breuer-Förderpreis

Nicola Schudy Aufbau Kauri Clouthwerke 2020. Foto: Peter Susewind

Nicola Schudy ist Preisträgerin des 12. Leo-Breuer-Förderpreises: Er ist mit 5.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. Die feierliche Preisvergabe findet am 20. September im Landes Museum Bonn statt. Am 29. September eröffnet dann die Gesellschaft für Kunst und Gestaltung (GKG) Bonn eine Einzelausstellung mit der Kölner Künstlerin.

Erinnerung an Leo Breuer

Der Leo Breuer-Förderpreis erinnert an den Bonner Künstler Leo Breuer (1893–1975), der zu den international einflussreichsten rheinischen Künstlern des 20. Jahrhunderts gehört. Leo Breuer war ein großer Netzwerker. Er engagierte sich über viele Jahre hinweg im Vorstand der französischen Künstlergruppe Réalités Nouvelles und hatte immer ein offenes Ohr für junge Künstlerinnen und Künstler und deren Suche nach neuen Formen des Ausdrucks. Der Preis wird an Künstlerinnen und Künstler verliehen, die – wie Leo Breuer selbst – auf der Basis von konstruktiven gestalterischen Grundsätzen neue Formate entwickeln und in ihrer künstlerischen Präzision kontinuierlich ihren Weg verfolgen, so wie die neue Preisträgerin Nicola Schudy, deren Interventionen in Räumen und an öffentlichen Orten mit ihrer Konsequenz, Präzision und Ausdruckskraft die Jury überzeugten überzeugten. Diese bestand aus Direktor Prof. Dr. Thorsten Valk, Dr. Alexandra Käss (beide Landes-Museum Bonn), Dr. Gabriele Uelsberg und Dirk Ufermann, Vorstandsmitglieder der GKG, sowie Denise Winter, Künstlerin und Leo Breuer-Preisträgerin 2020. Etwa über 150 Bewerbungen aus ganz Deutschland und mehreren europäischen Ländern mussten bewertet werden, bis die Preisträgerin feststand.

Preisträgerin Nicola Schudy. Foto: Bernadette Jansen.

„Eine eigene Erzählung“

Das Expertengremium beurteilt die Arbeit von Nicola Schudy wie folgt: „Schudys Werke gehen immer von der Analyse des Raumes oder Ortes aus, mit dem sie arbeitet. Diese Analyse ist jedoch keineswegs nur als Vermessen von Größen, Formen und Strukturen zu verstehen. Sie zielt vielmehr auf das spezifische Raumerleben, auf das Erspüren räumlicher Gefüge und Situationen, auf die Geschichte und Atmosphäre des Ortes, aber auch auf dessen Irritationen, Störfaktoren und Provisorien. Schudys Arbeiten gelingen besondere Grenzgänge: zwischen Geometrie, Material und Poetischem ebenso wie zwischen Konstruktion und Dekonstruktion. Bisweilen scheinen bauliche Fragmente in den Raum gestürzt, ein anderes Mal verschieben und verformen sich räumliche Elemente zu irritierenden Kulissen, türmen sich in Ecken, manifestieren sich im Zentrum oder schaffen unerwartete Handlungsorte im leeren Raum. Schudy trifft damit Aussagen über den vom Menschen gestalteten und gebauten Raum und unser eigenes Empfinden ihm gegenüber.“ Jede ihrer Installationen sei, so sagt die Künstlerin selbst, „eine eigene Erzählung, in der wir selbst mögliche Protagonisten sind“. pk