„MUSIC! hören – machen – fühlen“ im Landesmuseum Bonn

Stelldichein der Kooperationspartner der Ausstellung „MUSIC! hören –machen -fühlen“ im Landesmuseum Bonn. Foto: Peter Köster

Bonn. Von Beethoven bis Beyoncé, von der Steinzeit bis heute, von Europa aus einmal um die Welt. Dies und mehr bietet die im Landesmuseum Bonn eröffnete Ausstellung „MUSIC! hören –machen -fühlen“. Im Mittelpunkt der Schau, die bis zum 13. September 2020 läuft, stehen das Hören und Machen von Musik sowie die Entwicklung der Instrumente quer durch alle Kulturen und Kontinente. Die Bonner Schau ist als internationales Kooperationsprojekt deklariert. Involviert sind neben dem LVR-LandesMuseum Bonn, das Museon Den Haag, das Braunschweigische Landesmuseum, das Limburgs Museum Venlo, das Beethoven Orchester Bonn, die Ballettschule Zaimovic, Sennheiser und Mobiles Musik Museum. Die Ausstellung wird als Beitrag des umfangreichen Jubiläumsprogramms im Rahmen von BTHVN2020 zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven durch die Beethoven Jubiläums GmbH gefördert.

Wie macht man einen Pop-Song?

„Innovative und klingende Mitmachangebote, verschiedene Aktionsräume machen alle Besucherinnen und Besucher selbst zu Musikerinnen und Musikern Dirigentinnen- und Dirigenten, Komponistinnen und Komponisten, Tänzerinnen und Tänzern“, sagt Lothar Altringer, stellvertretender Direktor des Landesmuseums. „Dazu muss man kein Instrument beherrschen oder Noten lesen können – Neugierde auf neue Klänge und Erlebnisse genügt.“ Seit es Menschen gibt, gibt es Musik. Die Bonner Ausstellung zeigt an unterschiedlichen Stationen die Vielfalt von Musik rund um den Globus. In der Mitmachausstellung werden „Groß und Klein“ selber zu Musikerinnen und Musikern. Wie macht man einen Pop-Song? Welche Töne können wir hören? Diesen und vielen weitere Fragen geht die Ausstellung auf den Grund. Instrumente von der keltischen Kriegstrompete bis zur Schlitztrommel aus Papua-Neuguinea geben einen Einblick in fremde musikalische Welten; Musikabspielgeräte vom Phonographen bis zum MP3-Player machen Musik- und Technikgeschichte sichtbar. Die Ausstellung öffnet eine neue Perspektive auf das persönliche Musikerlebnis und den weltweiten Einfluss von Musik. Viele Originalobjekte und innovative und klingende Mitmachangebote laden Jung und Alt zum Experimentieren und Ausprobieren ein.

Erlebe das Beethoven Orchester Bonn

Rund 30 interaktive und musikalische Mitmachstationen laden in der Ausstellung zum Hören, Experimentieren und Ausprobieren ein. Sie gruppieren sich in fünf Themenbereiche, ergänzt durch fünf interaktive Musiktische des Mobilen Musik Museums, einen Einführungspavillon und einen zentralen Pavillon, der Ludwig van Beethoven und dem Beethovenorchester Bonn gewidmet ist. Ein paar Mitmachaktionen seien hier vorgestellt: „Erlebe das Beethoven Orchester Bonn“: Orchestermitglieder hören die Musik ganz anders als ihre Zuhörerinnen und Zuhörer. Viele Instrumente sind sehr laut, als Musiker hört man häufig nur sich selbst und die benachbarten Instrumente und nicht den kompletten Orchesterklang. Kein Wunder, dass man da einen Dirigenten braucht! Exklusiv für die Ausstellung hat das Beethoven Orchester Bonn und ihr Dirigent Dirk Kaftan den zweiten Satz von Beethovens 9. Symphonie neu eingespielt. Die Aufnahme entstand unter der Verwendung modernster 3D-Aufnahmetechnik und ermöglicht erstmals, den Besucherinnen und Besuchern akustisch mitten im Orchester an sechs unterschiedlichen Positionen Platz zu nehmen. Über Kopfhörer kann man erstmals erleben, wie es ist, ein Teil des Orchesters zu sein, den Dirigenten von vorne zu sehen und wie aufregend Beethovens Musik nicht nur im Publikum, sondern auch mitten im Orchester sein kann.

Musik in unserem Gehirn

Musik macht uns nicht schlauer, aber sie regt das Gehirn in vielfältiger Weise an. Musik löst ganz unterschiedliche Emotionen und Erinnerungen in uns aus. Je nachdem, welche Musik wir hören, reagiert das Gehirn anders. Ein dreidimensionales Modell des Gehirns macht dies sichtbar. Musik aus aller Welt. Über Kopfhörer können die Besucherinnen und Besucher die Musik auf dem ganzen Globus entdecken. Die ausgewählten beispielhaften Musikstücke geben vielfältigen Anlass zur Diskussion über das Trennende und Gemeinsame in den Musikkulturen der Welt.

Let’s dance – Bewegen zur Musik

„Let’s dance – Bewegen zur Musik. Wie fühlt man sich, wenn man tanzt und wie fühlt es sich an, wenn wir vom Rhythmus erfasst werden und die Musik durch unseren gesamten Körper fließt? Scheinbar einfach wirken die Schrittkombinationen, ob im Hip-Hop, beim Spitzentanz einer Primaballerina. Bei der Tanzstation kann man durch die Geschichte tanzen und verschiedene Tänze wie z.B. den mittelalterlichen Saltarello, den Charleston der 1920er oder verschiedene Hip-Hop-Stile selbst ausprobieren. „Carpool Karaoke“ : Gemeinsam singen macht Spaß –und das geht auch in einer Ausstellung. Der geschützte Raum eines Autos erlaubt dies. Er verführt zum gemeinsamen Singen und lässt erleben, wie Musik Menschen verbindet -und fröhlich macht!
Peter Köster