Kunstverein „MB-Sammlung“

Talkrunde unterm Pavillon: Moderator Theofilos Effraimiadis, Kulturjournalist Peter Köster, Nenad Grzojevic (v.l.) Foto: Kabinett

Ausstellung mit hybriden Werken und KI-Diskussion in der Bonner Altstadt

KABINETT hatte die Veranstaltung angekündigt. Trotz hochsommerlicher Temperaturen ließen es sich einige Besucherinnen und Besucher nicht nehmen die Ausstellung des Kunstvereins „MB-Sammlung Bonn“ in der Bonner Altstadt zu besuchen.

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Einige der Werke aus der MB-Sammlung. Foto: Kabinett

Drei zentrale Fragen

Im Zentrum der Ausstellung stand der von Theofilos Effraimiadis moderierte Talk mit dem Thema: „KI in der Kunst“, hier am Beispiel der Arbeit des Düsseldorfer Künstlers Maximilian Siegenbruk. Darüber diskutierten Maximilian Siegenbruk, der Kulturjournalist Peter Köster und Nenad Grzojevic (EcoFiberTech. Drei zentrale Fragen standen im Raum. Kann künstliche Intelligenz die traditionelle Malerei ablösen? Ist KI nur eine Zeiterscheinung? Oder wird sie sich als neue Kunstform etablieren?

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Arbeiten der Künstlerin Coshima Grassia. | Foto: Kabinett

Hybride Werke

Maximilian Siegenbruk, der wie erwähnt mit seinem Werk Auslöser für diese mit viel Verve geführte Diskussion sowohl in der Talkrunde als auch im Podium war, benutzt KI als begleitendes Werkzeug für seine Arbeiten. KI sei für ihn nur ein Instrument, mit dem er in seinen Hybrid-Werken die traditionelle Malerei mit KI-Komponenten verbindet. „Künstliche Intelligenz wird niemals die Malerei ersetzen können“. Ähnlich die Reaktion von Peter Köster: „Die Kunst verliert durch KI ihre Einzigartigkeit“. Wo ist die Seele in der KI? Wo ist die Leidenschaft? Wo ist die Magie?“

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Hybrides Werk von Maximilian Siegenbruk. | Foto: Kabinett

Bald wieder Geschichte

Weitere Arbeiten die KI-unterstützt in der Ausstellung gezeigt wurden waren die von Theofilos Effraimiadis produzierten 3D-Drucker-Figuren und interaktiven Installationen und nicht zuletzt Werke der jungen Künstlerin Coshima Grassia, die einige Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Grassia verteidigte die KI als neue Kunstform, der man sich nicht entziehen könne. „Ich kann mit KI viel mehr experimentieren“. Für Nenad Grzojevic ist KI eine technolische Innovation, geradezu wegweisend. „In der Medizin, Wissenschaft hat die KI heute ihren festen Platz. Den wird sie auch in der Kunst haben“. Dem widersprach

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Nach dem Talk: Peter Köster, Maximilian Siegenbruk und Gabriela Hain (v.l). | Foto: Kabinett

Peter Köster: „KI ist ein Trendsetter. Sie wird bald wieder Geschichte sein.  Ebenso wie die Postmoderne oder Minimal-Art“.

Quintessenz. Künstliche Intelligenz in der Kunst spaltet. Das zeigte sich auch an einigen Reaktionen aus dem Publikum. Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass  analoge Kunstwerke immer einzigartige Objekte mit physischer Präsenz bleiben, die KI niemals vollständig ersetzen kann. pk