Kunstausstellung im Glaskarree wirklichkeiten Chryssoula Gierlich-Boufidou + Hans-Heinrich Dittrich

Vernissage:
Sonntag 02. Juli 2023, 15.00 Uhr

Ausstellungsdauer:
02. Juli – 30. Juli 2023
Glaskarree des Kunstvereins Bad Godesberg e.V.

Es gibt – künstlerisch gesehen – viele Wirklichkeiten. Auf der einen Seite steht die Vision eines Künstlers, einer Künstlerin. Sie existiert zunächst nur in der Gedanken- und Gefühlswelt des Kunstschaffenden. Beim Schaffensprozess entsteht indes eine andere Wirklichkeit, die von der ursprünglichen abweichen kann. Eine weitere Wirklichkeit ist die der Betrachtenden, die das Kunstwerk auf sich wirken lassen. Wichtig bei der Kunstbetrachtung ist der Begriff der Wirkung. Entspricht sie dem, was der Künstler, die Künstlerin erzielen möchte? Welche Wirkungen werden tatsächlich bei Betrachtern hervorgerufen? Je nach Gemütszustand können dabei weitere unterschiedliche Wirklichkeiten entstehen.

Zentrale Bedeutung bekommt die Interaktion zwischen Künstlern, Werken und Betrachtenden, da diese nicht im luftleeren Raum stattfindet. Deshalb spielt der Raum, in dem die Exponate ausgestellt und zueinander angeordnet sind, eine wichtige Rolle und beeinflusst Wahrnehmung und Wirkung zusätzlich.

Chryssoula Gierlich-Boufidou, geboren in Thessaloniki, lebt und arbeitet in Bonn. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit als Industriekauffrau interessierte sie sich sehr früh für Malerei. Sie lernte das Zeichnen und Bildgestalten bei dem bekannten Künstler Georgios Apotsos, Borgas Art, in Thessaloniki. Viele Jahre später besuchte sie Kunstseminare bei der Freien Kunstakademie artefact in Bonn, der Alanus Sommerakademie in Alfter, in denen sie neben der Farbenlehre, vielfältige Techniken wie Acryl- Mischtechniken, Spachtel- und Collagenarbeiten erlernte. In jüngster Zeit nimmt sie zudem an Seminaren der Bildhauerei bei Erika Kömpler, Künstlergruppe Semikolon teil.

Dittrich
Dittrich © Kunstverein Bad Godesberg

Die in der Ausstellung „wirklichkeiten“ präsentierten Werke sind durch intensive Erlebnisse auf ihren Reisen entstanden. Momente festgehalten, die sie berührten, Landschaften in voller Farbenpracht, regten sie zum Malen an, wobei die gefühlten Farben nicht immer den tatsächlichen entsprechen. Küstenlandschaften, weite Strände, lassen den fernen Horizont nur erahnen, Wüsten, scheinbare Orte der Ödnis und Leere, zeigen in ihrer Fülle ebensolche Unendlichkeiten.

Hans-Heinrich Dittrich, geboren in Köln, ist Dipl.-Psychologe und Gestaltpsychotherapeut. Seit einigen Jahren arbeitet er als freischaffender Künstler in Ateliers in Bonn und Hennef. Er ist Mitglied im Kunstverein Bonn – Bad Godesberg und bei IKH (Initiative Kunst Hennef).

Für seine aktuellen Werke hat er das Kunstkonzept „GestAlT-art“ entwickelt. Dieser Begriff bildet sich aus dem englischen Wortkonstrukt „Gestural Alternative Traces“ und bedeutet in etwa „alternative Spuren/Zeichen gestischer Natur“. Der Begriff „Gestalt“ ist der von F. Perls entwickelten Psychotherapieform entlehnt, hat ihren Ursprung jedoch in der Gestaltpsychologie.

Gegenüber dem Begriff „Figur“ ist „Gestalt“ weitaus dynamischer und entwickelt sich auf einem Hintergrund als ein Zusammenspiel von Figuren im Verhältnis zu anderen Figuren. Erlangt sie Vollkommenheit, tritt sie wieder in den Hintergrund, wobei der Hintergrund selbst zur Gestalt werden kann. Die Spuren, die eine Gestalt bei diesem Prozess hinterlässt, versucht der Künstler in seinen Bildern festzuhalten. Dabei werden seine aktuellen Arbeiten häufig dominiert vonpsychologischen und psychotherapeutischen Themen. Kunstverein Bad Godesberg

Kunstmuseum Bad Godesberg