Katharina Mix leitet Testzentrum im Arp Museum

Katharina Mix leitet das Testzentrum im Arp Museum. Daneben „vermummt“ Manuela Ebenhöh. Foto: Peter Köster

Remagen. Dieser Raum wird in der Regel von der Kunst bespielt: Seit einiger Zeit aber hat sich ein Corona-Testzentrum die Bühne im historischen Bahnhof Rolandseck im Arp Museums erobert. Die Testeinrichtung wird von Katharina Mix betrieben. Gemeinsam mit ihrem Team bietet die aus Oberwinter (Stadt Remagen) stammende Mix kostenfreie Schnelltests für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger an. Davon Gebrauch machte auch KABINETT vor dem Besuch der Ausstellung „Stella Hamberg. Corpus“ . Siehe dazu auch unseren Beitrag.

Ein Testzentrum im Arp Museum Bahnhof-Rolandseck ist in der Tat etwas ungewöhnlich, aber was ist in Corona-Zeiten schon gewöhnlich. „Der Auslöser für diesen Schritt war die Möglichkeit nach Unabhängigkeit“, verrät Katharina Mix ihren Beweggrund für das Testzentrum. Sie stellt es unter die Formel: „Kultur- und Gesundheit“. Für ihre Aufgabe bringt die Jungunternehmerin reichlich berufliche Erfahrung mit. So hat sie unter anderem als Gesundheits- und Krankenpflegerin am Universitätsklinikum Bonn gearbeitet. Ihre positiven Erlebnisse, die sie dort aber auch sonst mit den Menschen mache, habe diesen Schritt hin zur Selbstständigkeit befördert. „Ich will den Menschen helfen“, lautet ihr Credo. „Jetzt während der Pandemie aber auch hinterher.“

Familiäre Unterstützung

Erfahrungen mit einem Testzentrum konnte Katharina Mix bereits in einer Einrichtung in Köln sammeln, wo sie ein mehrwöchiges Praktikum absolvierte. „Da reifte in mir der Plan etwas Ähnliches aufzubauen“. Das ganze sollte aber wenn möglich, in der Nähe ihres Wohnortes Oberwinter sein. Dass es in der Region auf Anhieb klappte, hat sie vor allem dem positiven Echo des Arp Museums zu verdanken. Ihr dortiges Ansinnen stieß auf offene Ohren. „Im historischen Bahnhof des Museums autonom zu arbeiten ist für mich wie ein Ritterschlag“, freut sich Mix. „Ich interessiere mich für Kunst und darum finde ich es mega, hier mit meinem Unternehmen sein zu dürfen.“ Auch über Corona hinaus soll ihr Betrieb weiter laufen. „Ich möchte einen touristischen Mehrwert für Remagen und die Region erzielen.“ Mit ihren in der Gastronomie und Hotellerie gemachten Erfahrungen, nicht zuletzt ihrem Netzwerk, will Katharina Mix ein Zeichen für die Urlaubsregion setzen. Dabei darf sie sich familiärer Unterstützung sicher sein. So von ihrer Mutter, die den Einzug der Tochter ins Arp Museum mit Stolz und Hochachtung begleitet. Katharina Mix wiederum ist nicht minder stolz auf ihre Mutter, die mit Mut und Willenskraft dem Regime in der ehemaligen DDR entgegengetreten ist. „Meine Mutter hat sich aktiv gegen den Kommunismus und das Regime der DDR in den 80er Jahren aufgelehnt. Sie gab bei den Wahlen beispielsweise nicht ihre Stimme ab, sondern schrieb auf den Wahlzettel wir wollen nicht wählen, wir wollen raus. Sie lief zudem bei den Montagsdemonstrationen mit und nahm ein hohes Risiko trotz Familie und Kinder in Kauf für die Möglichkeit auf Freiheit und Gerechtigkeit.“

Mit Gerechtigkeit: („steht bei mir über allem“) aber auch „Dankbarkeit und Demut“ will Katharina Mix ihren Weg als Jungunternehmerin gehen. Dabei könnte das Testzentrum im Arp Bahnhof Rolandseck ein erster entscheidener Karriereschritt sein. Peter Köster