Gutes Geschäftsjahr 2018 für Volks- und Raiffeisenbanken in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis

v.l. Martin Schilling, Vorstandschef der VR-Bank Rhein-Sieg und Jürgen Pütz , Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Köln-Bonn © Schrahe, VR-Bank Rhein-Sieg

Die Volks- und Raiffeisenbanken in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis sind mit dem Geschäftsjahr 2018 zufrieden. Das Genossenschaftsmodell erfreut sich unverändert großer Beliebtheit. Dazu haben sicher auch die Feierlichkeiten und Aktionen zum 200. Geburtstag des Genossenschaftsgründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen beigetragen.

Das Gesamtkundenvolumen der fünf Banken, das aus Einlagen und Krediten der Banken sowie Geschäften der Kunden bei Verbundpartnern wie Union Investment und der Bausparkasse Schwäbisch Hall besteht, stieg um 2,17 Prozent auf 20,1 Milliarden Euro. In der Region Bonn/Rhein-Sieg sind die Raiffeisenbanken Rheinbach-Voreifel und Rosbach, die VR-Banken Bonn und Rhein-Sieg sowie die Volksbank Köln-Bonn aktiv. Zusammen kommen die Banken auf 430.000 Kunden. Ihre Einlagen stiegen binnen Jahresfrist um 3,5 Prozent 7,68 Milliarden Euro. Das Kreditgeschäft legt ebenfalls um 3,5 Prozent auf 6,48 Milliarden Euro zu. Damit stieg der Marktanteil der Genossenschaftsbanken in der Region. Zusammen vereinigen die Kreditinstitute auf sich eine Bilanzsumme von 9,64 Milliarden Euro (2017: 9,44 Mrd. Euro), welches einer Steigerung von 2,1 Prozent entspricht. Fast 213.000 Kunden der fünf Genossenschaftsbanken sind gleichzeitig auch Teilhaber ihrer Bank, eine Zunahme um 8531. Sie bekamen auf ihre Einlagen, die in der Regel auf rund 1000 Euro gedeckelt sind, eine Dividende von 5,45 Prozent.

„In den heutigen modernen, aber auch turbulenten Zeiten, besteht die Kunst darin, das Vergangene zu wahren, ohne dabei den Blick in die Zukunft zu versperren“, erklärte Dr. Martin Schilling, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Rhein-Sieg und Sprecher des Bankleiterkreises Bonn Rhein-Sieg.

Das Gesamtkundenvolumen (Summe aus Aktiva und Passiva plus Verbundgeschäft) beläuft sich per Jahresultimo 2018 auf 20,10 Milliarden Euro gegenüber 19,67 Milliarden Euro vor einem Jahr (+ 2,17 %). 2018 war ein Jahr ohne Fusionen. Aktuell plant die VR-Bank Rhein-Sieg die Verschmelzung mit der Volksbank Oberberg, die im Jahr 2020 vollzogen werden soll.
Die Zahl der Geschäftsstellen der fünf Banken ging 2018 um neun Standorte auf 111 Filialen zurück. Der Siegburger-VR-Bank-Chef Dr. Martin Schilling erläuterte: „Wir sind davon überzeugt, dass kein Weg mehr an größeren Einheiten vorbeigeht. Unseren Kundinnen und Kunden dabei das Gefühl zu vermitteln, dass wir weiterhin auf Nähe setzen und unsere Regionalverankerung beibehalten, wird entscheidend zum Erfolg beitragen. Denn die Kunden schätzen es, wenn sie sich mit jemandem unterhalten können, der sich auskennt, nicht nur fachlich, sondern auch in der Heimat.“

„Als Genossenschaftsbanken werden wir dann weiter erfolgreich sein, wenn wir Verantwortung für unsere Region und die Menschen, die hier leben, übernehmen“, sagte Jürgen Pütz, Vorstandschef der Volksbank Köln-Bonn. Bei den immer größer werdenden Bankeinheiten müssten sich die Genossenschaftsbanken durch die Nähe zu Kunden und Mitgliedern abheben.
Die fünf Genossenschaftsbanken beschäftigten Ende vergangenen Jahres 1651 Arbeitnehmer. In Ausbildung befinden sich 134 Mitarbeiter. Die hohe Ausbildungsquote, so Schilling, sei wichtig, um eigenen Nachwuchs zu schaffen. Denn es sei absehbar, dass es in einigen Jahren auch bei den Banken zu Fachkräftemangel kommen werde.

Die Ertragslage in den Instituten ist stabil, wozu auch die entspannte Risikosituation im Kunden-Kreditgeschäft beiträgt. Besonders erfreulich ist der Zuwachs beim Zinsüberschuss um 3,38 Prozent auf 186 Millionen Euro (2017: 180 Mio. Euro). Beim Provisionsüberschuss mussten die Banken leichte Rückgänge um 1,43 Prozent verkraften. Zum Jahresultimo konnten 71,15 Millionen Euro eingenommen werden.

„Die stabilen Kennziffern verdeutlichen die gute Arbeit im Geschäftsjahr 2019. Das Plus beim Zinsüberschuss ist besonders positiv zu bewerten und dokumentiert das gute Zinsmanagement“, erläuterte Jürgen Pütz.
Zur Niedrigszinsphase, die seit Jahren allen Banken zu schaffen macht, kam noch das schlechte Aktienjahr 2018, in dem der Deutsche Aktien-Index 18 Prozent verlor. Vor diesem Hintergrund sei der Rückgang der Wertpapier- und Fondsbestände um 3,3 Prozent auf 3,21 Milliarden Euro als moderat zu bezeichnen, so Pütz.