Bonn. Den Menschen das Wort Gottes zu vermitteln, ist der Sinn einer jeden Predigt. Walter Klaiber, Bischof der evangelisch-methodistischen Kirche, überbringt mit seinen Predigten sogar Liebesbotschaften. Für ihn ist die oft totgesagte Predigt unersetzlich und heute lebendiger denn je. Jetzt ist der 72-jährige Klaiber mit dem Predigtpreis 2012 für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden.
Der vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft verliehene Preis soll die Redekultur in den Kirchen fördern. In seiner Festrede in der Schlosskirche der Bonner Universität betonte Klaiber, die Predigt sei das Zentrum seines Wirkens, und er freue sich, dass sie mit diesem besonderen Preis einmal mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werde.
Bischof Klaiber gilt als einer profiliertesten deutschen Theologen. Die Verständigung zwischen der katholischen und der evangelischen Kirche liegt ihm besonders am Herzen. Mit dem Preis für die beste Predigt und zugleich für die beste Pfingstpredigt wurde Reinhard Feiter, Dekan der Katholischen Fakultät der Universität Münster, geehrt.
Die Kraft Gottes, so die ökumenisch besetzte Jury, entfalte stets ihre Wirkung durch Feiters Worte. Der Dialog zwischen Prediger und Gemeinde ist dem Professor für Pastoraltheologie und Religionspädagogik besonders wichtig. Er möchte die Zuhörer mitreißen und öffnen für den Reichtum der Bibel, die ein „unerschöpfliches Bergwerk der Sprache“ sei, erklärte Feiter in seiner Dankesrede vor mehr als 400 geladenen Gästen. Helmut Graf, Vorstand des Verlags für die Deutsche Wirtschaft, überreichte den Geehrten die Preise.