Der Weg ist frei für eine gemeinsame Zukunft

v.l. Dr. Martin Schilling, Ralf Löbach, Andre Schmeis und Holger Hürten freuen sich, dass die Fusion nun beschlossen ist.

Siegburg/Troisdorf: Mit der absoluten Mehrheit von sage und schreibe 100 Prozent hat die Vertreterversammlung der VR-Bank Rhein-Sieg am Montagabend die Fusion mit der Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth beschlossen. Die Vertreter der Genossenschaftsbank bewerteten den Weg in eine gemeinsame Zukunft genauso positiv wie die Vorstände und die Aufsichtsräte beider Häuser. Bereits eine Woche zuvor hatten die Mitglieder der Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth mit 98 Prozent der Stimmen diesem Vorhaben zugestimmt. Nun ist der Weg frei für eine starke Genossenschaftsbank im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Den Mitgliedern und Kunden und denen, die es noch werden wollen, will die VR-Bank Rhein-Sieg damit auch in Zukunft eine wirksame Alternative zum reinen Gewinnstreben der Groß- und Geschäftsbanken bieten.

Zuvor hatte Dr. Martin Schilling, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Rhein-Sieg die guten Zahlen des Geschäftsjahres 2015 vorgestellt. Die Bilanzsumme wuchs von 1,758 Milliarden Euro auf 1,924 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 9,4 Prozent entspricht. Das Kreditgeschäft entwickelte sich mit einer Steigerung um 5,3 Prozent auf Verbandsdurchschnitt. In absoluten Zahlen bedeutet dies ein Wachstum von 1,353 Milliarden Euro auf 1,424 Milliarden Euro. Mit einer Steigerung um 11,2 Prozent von 1,318 Milliarden Euro auf 1,466 Milliarden Euro bei den Kundeneinlagen ist die Bank sehr zufrieden. Das Zinsergebnis bereitet aufgrund der politisch gewollten Niedrigzinsphase nach wie vor Sorgen. Es verringerte sich um 400 T-Euro auf 37 Millionen Euro. Äußerst zufrieden ist die Bank aufgrund des guten Provisionsergebnisses gestimmt, welches von 14 Millionen Euro auf 15,2 Millionen Euro wuchs.

Die hohe Produktivität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfreut den Vorstand der VR-Bank besonders. Bei allen Vergleichswerten schneidet die Bank deutlich besser ab als alle Volksbanken und Raiffeisenbanken im Verbandsvergleich.

Das operative Ergebnis inklusive des außerordentlichen Ergebnisses über insgesamt rund 17 Millionen Euro reicht deutlich aus, um wie jedes Jahr die freiwilligen Reserven ausreichend zu dotieren und Vorsorge zu treffen sowie die erforderlichen Steuern zu bezahlen. Der Jahresüberschuss der VR-Bank Rhein-Sieg beträgt 3,9 Millionen Euro.

Die 40.519 Mitglieder der VR-Bank Rhein-Sieg partizipieren am Erfolg der Bank durch die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 6,75 Prozent, die von der Vertreterversammlung einstimmig beschlossen wurde. Damit können sich die Anteilseigener über eine Verzinsung freuen, die deutlich über dem Geld- und Kapitalmarkt liegt.

Die anhaltende Niedrigzinsphase, der digitale Fortschritt im Gleichklang mit einem spürbar veränderten Kundenverhalten sowie die zunehmende Regulierung durch den Gesetzgeber, die auch vor kleinen und mittleren Banken keinen Halt macht, nannte Vorstandsmitglied Holger Hürten als Herausforderungen, die nur vor dem Hintergrund größer werdender Einheiten zu meistern sein werden.

Dass die Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth der richtige Partner an der Seite der VR-Bank Rhein-Sieg ist, zeigte sich in zahlreichen Gesprächen. So ticken beide Banken in Sachen „Kundengeschäft“ annähernd gleich, denn in beiden Häusern richten sich die Aktivitäten am Kunden aus. Fast alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnen und arbeiten im Geschäftsgebiet und engagieren sich in regionalen Vereinen und Institutionen. Die Geschäftsgebiete beider Häuser ergänzen sich sehr gut, schließlich sind die Banken direkte Nachbarn.

Die nun beschlossene Zukunft der beiden Banken baut darauf in einem prosperierenden wirtschaftlichen Umfeld mit einem idealen Mix aus städtischen und ländlichen Strukturen die hohe regionale Präsenz beizubehalten, die Kreditversorgung der Region sicherzustellen und weiterhin erster Ansprechpartner der Firmen- und Privatkunden in allen Finanzfragen zu bleiben. Da beide Banken betriebswirtschaftlich hervorragend aufgestellt und kerngesund sind, steht einer vielversprechenden Zukunft, in der man sich auch dem digitalen Wandel stellen wird, nichts im Wege.

Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wurden Renate Marenbach, Prof. Dr. Martin Jonas, Willi Over und Heiner Schyns einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Auch die sechs Aufsichtsratsmitglieder der Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth wurden geschlossen in den Aufsichtsrat gewählt, der nun aus 18 Mitgliedern besteht. In einer direkt im Anschluss an die Vertreterversammlung stattgefundenen konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrates wurden Herr Prof. Dr. Martin Jonas zum Aufsichtsratsvorsitzenden sowie die Herren Willi Over und Hans-Peter Hohn zu dessen Stellvertretern ernannt.

Als letzter Schritt fehlt nun noch die Zusammenlegung des Zahlenwerkes, welches mit der technischen Fusion am 20. August 2016 erfolgen wird.

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