Bonner Johanniter unterstützen den Europäischen Katastrophenschutz

Ein vierköpfiges Spezialteam der Johanniter übernimmt die Versorgung des GFFF-V Moduls (v,l.n.r.): Johannes Graspeuntner, Jens Schmelmer, Tim Reilmann und Arnulf Czerwinski. (Foto: Sebastian Scherrer)

Verpflegungseinheit übernimmt die Versorgung des GFFF-V Moduls in Frankreich

In Zusammenarbeit mit der französischen Feuerwehr sowie europäischen Partnern bekämpft das GFFF-V-Modul (Ground Forest Fire Fighting with Vehicles) der Feuerwehren in NRW derzeit Waldbrände in der Region Gironde. Insgesamt sind mehr als 66 Einsatzkräfte der Feuerwehren Bonn, Düsseldorf, Leverkusen, Königswinter, Ratingen, Niedersachsen sowie Waldbrand-Fachberater der Organisation @fire im Einsatz.

Noch am späten Donnerstagabend, dem 11. August 2022, nach mehrstündiger Fahrt mit mehr als zwanzig Fahrzeugen, richtete das Modul ein Camp (auch BoO – Base of Operations genannt) im Dorf Hostens ein. Zeitgleich erfolgte die Einweisung der Kräfte durch örtliche Behörden. Den Kampf gegen das Feuer führen zwei Einsatzschichten, die sich bei der Brandbekämpfung abwechseln. Da die Einsatzstellen abseits der Straßen in unwegsamem Gelände liegen, unterstützen Ortskräfte die Feuerwehrteams.

Mit dabei: ein vierköpfiges Spezialteam der Johanniter. Die Verpflegungseinheit der Johanniter übernimmt die Versorgung des GFFF-V Moduls: „Wir freuen uns, dass wir als Teil des EU- Waldbrandmoduls aus Nordrhein-Westfalen die Löscharbeiten logistisch unterstützen dürfen“, so Jens Schmelmer, Führungskraft der Verpflegungseinheit der Bonner Johanniter. Temperaturen über 40 °C erschweren die Löscharbeiten. Derzeit bekämpfen die Einsatzkräfte vor allem Glutnester. Mit Handwerkzeugen werden sogenannte „Wundstreifen“ angelegt, Schneisen, die ein Ausbreiten des Brandes verhindern.

Aufgrund der für die Einsatzkräfte anstrengenden Tätigkeit sind eine ausreichende Versorgung sowie regelmäßige Erholungspausen äußerst wichtig. Hier spielt die Verpflegungseinheit der Johanniter eine wichtige Rolle. Sie besteht aus einer Führungskraft, einem Koch und zwei LKW- Fahrern. Ihre Aufgaben umfassen nicht nur die Bereitstellung der Einsatzversorgung (zum Beispiel isotonische Getränke, Energieriegel sowie Snacks), sondern auch die Kooperation mit den französischen Kollegen für die Sicherstellung der Versorgung, und reicht bis zur Unterstützung der Logistikkräfte der Feuerwehr. „Unser Team dort packt an, wo wir gebraucht werden“, beschreibt Schmelmer die Tätigkeit.

In Bonn lobt Johanniter-Regionalvorstand und der Leiter der Johanniter-Einsatzeinheit Julian Müller den Einsatzwillen seiner vier ehrenamtlichen Kräfte für diese wichtige Aufgabe: „Ich freue mich, dass wir als Johanniter aus Bonn mit unseren engagierten Kräften auch in der EU unsere Expertise in Logistik und Verpflegung einbringen dürfen. Die Bereitschaft unserer Ehrenamtlichen hierfür auch weite Strecken und viele Tage Arbeit auf sich zu nehmen, möchte ich besonders hervorheben.“

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 29.000 Beschäftigten, mehr als 46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter vom Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Rettungshundestaffel, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Soziale Dienste, Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Senioren, Betreuung von Menschen ohne festen Wohnsitz, Kindertagesstätten und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich.