Die Katholisch-Theologische Fakultät verleiht ihm am Dienstag, 6. Juni, öffentlich die Ehrendoktorwürde
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn verleiht die Ehrendoktorwürde an den Antwerpener Bischof Dr. Johan Bonny. Sie würdigt damit seine außerordentlichen Verdienste um die Synodalität der katholischen Kirche und die Erneuerung ihrer Lehre von der Ehe, der Familie sowie anderen Beziehungs- und Lebensformen. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 6. Juni, 18:15 Uhr im Forum Internationale Wissenschaft an der Heussallee 18-24 in Bonn statt. Es sind noch Plätze frei. Um Anmeldung via E-Mail an dekanat.ktf@uni-bonn.de wird gebeten.
Bischof Johan Bonny spricht an der Universität Bonn zum Thema “Von Babylon nach Bonn”. Er steht für ein theologisches und kirchliches Umdenken im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils, wie es von Papst Franziskus gefördert wird. Er kritisiert ausschließende und diskriminierende Engführungen und Fehlentwicklungen der Lehre, die dazu führen, dass sich immer mehr Menschen enttäuscht und verletzt abwenden. Im Zentrum seiner Überlegungen steht der unbedingte Respekt vor dem persönlichen Gewissen und die Forderung nach einer personalen Moral und Seelsorge in der Kirche. Johan Bonny hat sich in wissenschaftlichen Vorträgen, öffentlichen Statements und Interviews zu Wort gemeldet. Im deutschen Kontext wurde er vor allem mit seiner Stellungnahme zur Familiensynode 2014 und als internationaler Beobachter der vierten und fünften Versammlung des Synodalen Wegs wahrgenommen.
Biografie von Johan Bonny
Johan Jozef Bonny wurde 1955 in Ostende, Belgien, geboren und ist in einer großen Familie im ländlichen Umfeld aufgewachsen. Er studierte Theologie und Philosophie am Großen Seminar von Brügge und an der Katholischen Universität Löwen. Der Priesterweihe 1980 folgten Lizentiatsstudium und Promotion an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Danach kehrte er als Professor für Kirchengeschichte, Ekklesiologie, Ökumene und Spiritualität an das Große Seminar von Brügge zurück, wo er später auch als Dekan und Spiritual wirkte. Parallel dazu engagierte er sich über viele Jahre und in verschiedenen Funktionen in den Bereichen Jugendarbeit, Erwachsenenbildung, Ökumene sowie im Priesterrat seines Bistums. 1997 bis 2008 war er Mitarbeiter im Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen mit den Schwerpunkten Orthodoxie, Ostkirchen und ökumenische Gemeinschaften (wie etwa Taizé) und zugleich Rektor des Päpstlichen Belgischen Kollegs. 2009 wurde er zum Bischof von Antwerpen geweiht. Er leitet mehrere Kommissionen der Belgischen Bischofskonferenz und ist ihr Beauftragter gegenüber der belgischen Regierung. Seit 2010 ist er außerdem Mitglied des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen.
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn
Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn zählt zu den renommiertesten Katholisch-Theologischen Fakultäten Deutschlands. Ihre Lehre basiert auf starken Forschungsleistungen in den einzelnen theologischen Disziplinen. Hier studieren künftige Pastoralreferentinnen und -referenten, Priester sowie Religionslehrerinnen und -lehrer für Gymnasien, Gesamt- und Berufsschulen. Ihre neuen Bachelor-Studiengänge eröffnen außerdem das weite Spektrum geisteswissenschaftlicher Studien- und Berufswege.