Beethoven und Dalí im Arp Museum – Kooperation mit Villa Musica

Verstanden sich auf Anhieb: Alexander Hülshoff, Künstlerischer Leiter der Villa Musica (li) und Oliver Kornhoff, Direktor Arp Museum. Foto: Peter Köster

Remagen. Das Arp Museum Bahnhof-Rolandseck stellt sich neu auf. Dies betrifft in erster Linie die Musiksparte. Die rheinland-pfälzische Villa Musica (Engers) wird ab 2020 das Musik-Programm gestalten. Zugleich endet die Aera mit der Wasmuth-Gesellschaft und ihrem künstlerischen Leiter Torsten Schreiber, die das Programm seit 2015 gestaltet haben. Dieser Vertrag wurde bekanntlich gekündigt und läuft zum Ende des Jahres aus.

„Nächster Halt Rolandseck“
Mit dem neuen Kooperationspartner Villa Musica (Laufzeit zunächst fünf Jahre) startet das Arp Museum, wie Museumsdirektor Oliver Kornhoff auf der Pressekonferenz sagte, „in ein spannendes Jahr 2020, in dem Musik und Kunst eine einzigartige und produktive Verbindung eingehen.“ Das gesamte Konzertprogramm werde gemeinsam mit der künstlerischen Leitung der Villa Musica gestaltet, dessen künstlerischer Leiter Alexander Hülshoff wiederum das Arp Museum Arp für sein Haus als „idealen Partner“ bezeichnete. Museumschef Kornhoff machte darüber hinaus deutlich, dass es künftig noch mehr als bisher um inhaltliche Bezüge des musikalischen Programms zu den Ausstellungen des Museums gehen werde. Mit „Nächster Halt Rolandseck“ präsentierte er zudem ein neues Programmformat, das ein breites Publikum ansprechen wird.

Aus Zwei- wird Dreiklang
Der den Medien vorgestellte Flyer weist bereits auf die neue Handschrift hin. Überschrift: „Beethoven und Dalí“. Unterrubrik: „Villa Musica Rheinland-Pfalz und das Arp Museum Bahnhof Rolandseck bauen Brücken zwischen den Künstlergenies Salvador Dalí und Ludwig van Beethoven. Begleitend zur großen Ausstellung „Die Geburt der Erinnerung. Hans Arp und Salvador (16. Februar –16. August 2020) zeigen die beiden rheinland-pfälzischen Kulturinstitutionen in drei Konzerten das radikale Künstlertum des Musikgenies aus Bonn und des Malers aus Katalonien. Für Dalí war Beethoven schon als Kind eine Vision in den Wolken, wie er in seinen ersten Memoiren beschrieben hat. Er hat diese Vision zu Papier gebracht und ist immer wieder auf Beethoven zurückgekommen, auch im Gespräch mit den Komponisten der Halffter-Familie, die zu seinen Freunden zählten. Der Zweiklang Beethoven-Dalí wird in den Konzerten dieser Reihe durch Werke der Halffter-Familie zum Dreiklang erweitert. Alexander Hülshoff, Cellist aus Köln, Professor in Essen und Künstlerischer Leiter der Villa Musica, steht für Beethovens rheinische Heimat, der spanische Dirigent, Pianist und Komponist Pedro Halffter für die Heimat von Dalí. Junge Spitzenkönner aus der Nachwuchsförderung der Villa Musica ergänzen die Besetzungen bis zum Septett und zur Neunten. Das Projekt findet im Rahmen der Feierlichkeiten zu Beethovens 250. Geburtstag und mit Unterstützung von BTHVN 2020 statt.
Stiftung des Landes Rheinland-Pfalz

Über die Villa Musica:
Die in Mainz ansässige Villa Musica ist eine Stiftung des Landes Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunks (SWR), die sich die Förderung junger, hochbegabter Musiker zum Ziel gesetzt hat. Ein zweites Zentrum neben dem Mainzer Stammsitz hat die Villa Musica in der Akademie für Kammermusik im Kurfürstlichen Schloss Engers in Neuwied. Die hier erarbeiteten Programme spielen die Dozenten gemeinsam mit ihren Schülern in etwa 150 Konzerten pro Jahr im gesamten Bundesland. Im Arp Museum Bahnhof Rolandseck gastierten sie bislang regelmäßig im Rahmen des Festivals „RheinVokal“. Dozenten der Villa Musika sind unter anderem der Geiger Pinchas Zukerman, der Pianist Martin Stadtfeld, die Blockflötistin Dorothee Oberlinger, der Geiger Alexander Sitkowetski und der Cellist und Künstlerische Leiter Alexander Hülshoff.
Peter Köster