Bonn. 29.11.2024. Das Museum August Macke Haus in Bonn zeigt 2025 zwei große Ausstellungen. Die erste Schau „Ulrike Theusner – Schattenseiten“ im Frühjahr eröffnet mit rund 80 Arbeiten der Weimarer Künstlerin Ulrike Theusner (*1982) eine zeitgenössische Perspektive auf das expressionistische Schaffen von August Macke. Für den Herbst ist eine Präsentation ausgewählter Werke aus der Sammlung des Museums geplant, die die umfangreichen Bestände neu in den Blick nimmt und mit Stimmen aus der Stadtgesellschaft verbindet.
Dr. Friederike Voßkamp, die neue Direktorin des Museum August Macke Haus, erklärt dazu programmatisch: „Mit unseren Ausstellungen 2025 möchten wir eine breite Öffentlichkeit ansprechen und gleichzeitig deutlich machen, wie aktuell August Macke und der Rheinische Expressionismus sind und was sie für uns heute bedeuten können. Das Museum August Macke Haus ist ein offener, lebendiger Ort in der Stadt, der zu Begegnungen und zum aktiven Austausch einladen soll.“
Seit Anfang Oktober ist Dr. Friederike Voßkamp als Direktorin des Museum August Macke Haus im Amt. Sie trat die Nachfolge von Dr. Klara Drenker-Nagels an, die die Leitung des Hauses nach 22 Jahren übergeben hat. Zuvor war die promovierte Kunsthistoriker als Sammlungsleiterin und stellvertretende Direktorin im Max Ernst Museum Brühl des LVR tätig und kuratierte dort zuletzt die derzeitige Ausstellung „Alberto Giacometti – Surrealistische Entdeckungen“ in Zusammenarbeit mit der Fondation Giacometti Paris.
Dr. Friederike Voßkamp (*1986) studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Öffentliches Recht an den Universitäten in Heidelberg und Athen sowie Museologie an der École du Louvre Paris. Sie publizierte zahlreiche Katalogbeiträge und Texte zur Kunst der Moderne und der Gegenwart und nahm Lehraufträge an den Universitäten in Bristol (UK) und Bonn wahr. Ihre Dissertation zu einem motivgeschichtlichen Thema der frühen Moderne wurde mit dem August Grisebach Preis der Universität Heidelberg ausgezeichnet. Für die Ausstellung und die Publikation „Ruth Marten – Dream Lover“ erhielt sie zusammen mit Dr. Jürgen Pech den Justus Bier Preis für Kuratoren 2019.
Ulrike Theusner – Schattenseiten
10.04. – 17.08.2025
In ihren farbgewaltigen expressiven Arbeiten behandelt die Künstlerin Ulrike Theusner (*1982) die Großstadterfahrung der Generationen X bis Z, die Welt des Theaters und der nächtlichen Vergnügungen, die Natur fernab des digitalen Rauschens sowie den Menschen selbst. Die spontan wirkenden Motive, die sie in vibrierendem Zeichenstrich einfängt, eröffnen eine kaleidoskopartige Sicht auf unsere moderne Gesellschaft, die sich auf den zweiten Blick als oftmals düstere, trügerische Vision entpuppt. Dabei wählt die Künstlerin Themen, die auch das Werk des expressionistischen Künstlers August Macke kennzeichnen wie Porträts, Landschaften oder Stadtansichten. Gleichzeitig nutzt sie eine vergleichbar intensive, zunächst positiv erscheinende Farbigkeit, die bei näherer Betrachtung jedoch kippt, subversiv unterlaufen und bisweilen ins Groteske verzerrt wird.
Die Ausstellung präsentiert rund 80 Arbeiten, darunter Zeichnungen, Druckgrafiken und Gemälde, und bietet damit eine zeitgenössische Perspektive auf das expressionistische Schaffen von August Macke. Ein direkter Dialog wird in Mackes ehemaligem Atelier im Künstlerhaus hergestellt. Hier ist mit Theusners installativer Arbeit Eden (2017) eine künstlerische Intervention vorgesehen, die neben dem gemeinsam von August Macke und Franz Marc erschaffenen Wandbild Paradies gezeigt wird. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein reich illustrierter zweisprachiger Katalog (dt./engl.).
Macke & Friends – Stimmen zur Sammlung
04.09.2025 – 01.03.2026
Ab Herbst 2025 widmet sich das Museum August Macke Haus nach der zur Eröffnung des Erweiterungsbaus gezeigten Präsentation „Begegnungen in Bildwelten“ 2017/18 erneut der eigenen Sammlung, die Werke von August Macke und zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern des Rheinischen Expressionismus vereint.
Der im Rheinland aufgewachsene August Macke gilt nicht nur als einer der wegweisenden Künstler des Expressionismus, sondern auch als bedeutender Netzwerker und kulturpolitischer Akteur, der es verstand, national wie international KünstlerkollegInnen, Museumsleute, GaleristInnen, KunstkritikerInnen und SammlerInnen zusammenzuführen und ein gewichtiges Zentrum des Expressionismus im Rheinland aufzubauen.
Die Ausstellung versammelt über 60 ausgewählte Arbeiten aus der Sammlung des Museums, darunter neben August Macke wichtige VertreterInnen aus seinem künstlerischen Umfeld wie Hans Thuar, Paul Adolf Seehaus, Marta Worringer, Marie von Malachowski-Nauen oder Max Beckmann. Verbunden werden die Werke mit Stimmen und Meinungsbildern von Bonner Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Wissenschaft und Unternehmen, die in textlicher bzw. audiovisueller Form in der Ausstellung und im Begleitkatalog erscheinen.
Terminübersicht
Ulrike Theusner – Schattenseiten
10.04. – 17.08.2025
Termin der Pressekonferenz: Dienstag, 08.04.2025, 11.00 Uhr
Macke & Friends – Stimmen zur Sammlung
04.09.2025 – 01.03.2026
Termin der Pressekonferenz: Mittwoch, 03.09.2025, 11.00 Uhr
Änderungen vorbehalten!
Sonderausstellung
DER RHEIN – Bilder vom Strom und Fluss des Lebens
26. September 2024 – 23. März 2025