Auf dem Weg zur Dauerausstellung Sophie Taeuber Arp und Hans Arp

Blick in die Ausstellung „Unwesen und Treiben“. Foto: Peter Köster

Arp Museum zeigt als Testlauf die Ausstellung „Unwesen und Treiben“

Remagen. 15 Jahre nach seiner Eröffnung stellt sich das Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen neu auf. Das Haus steht in den Startlöchern zu einer einer neuen Dauerausstellung (Zeitpunkt: 2023) mit der Namenspatronin Sophie Taeuber Arp und dem Namenspatron Hans Arp. Als Testlauf dient die bis zum 16. Oktober gezeigte Ausstellung „Unwesen und Treiben“, die bereits zahlreiche surrealistische Werke von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp zeigt. Bei diesem Probelauf für 2023 kommt dem Publikum dabei eine besondere Rolle zu. Mit Klebepunkten dürfen die Besucherinnen und Besucher ihre Lieblingswerke markieren und auf Heftzetteln ihre Gedanken dazu aufschreiben.

„Wir öffnen das Museum und laden unsere Besucherinnen und Besucher ein zu einem Wagnis mit ungewissem Ausgang. Mit der Ausstellung „Unwesen und Treiben“ legen wir den Grundstein für die 2023 geplante Dauerausstellung, die sich den beiden Pionierinnen und Pionieren der Moderne widmen wird“, so Petra Spielmann, kaufmännische Leiterin des Arp Museums, bei der Vorstellung des neuen Ausstellungskonzepts. Das Künstlerpaar Hans und Sophie Taeuber-Arp gilt als wegweisend für die Kunst der Abstraktion.

Bahnbrechende Werke

Wer war Hans Arp? Wer war Sophie Taeuber-Arp? Und inwiefern ist ihr pionierhaftes künstlerisches Schaffen heute noch relevant? Das sind Fragen, mit denen sich das Museum Bahnhof Rolandseck immer wieder aufs Neue beschäftigt. In unterschiedlichen Formaten wurde in den vergangenen 15 Jahren versucht, darauf eine Antwort zu geben. Erkenntnisse lieferten  Ausstellungen, in denen bahnbrechende Werke der Künstlerin und des Künstlers gezeigt wurden. Hinzu kamen wissenschaftliche Forschungen und umfassende Publikationen. Den großen Fragen rund um die künstlerischen Prinzipien der Kunst Hans Arps und Sophie Taeuber-Arps will sich das Museum in der aktuellen Ausstellung „Unwesen und Treiben“ nicht länger allein stellen,  sondern möchte in einen Austausch treten und damit neue Perspektiven auf das Schaffen Arps und Taeuber-Arps eröffnen. „Wir wollen gemeinsam Unwesen treiben, inspiriert von den beiden Künstlerinnen und Künstlern, die zu Lebzeiten die Kunstwelt gehörig auf den Kopf stellten“, so das Museum.

Sophie Taueber-Arp: „Lignes perdues sur fond chaotique“, 1939. Foto: Peter Köster

Innovative Strahlkraft

Das Künstlerpaar machte Dinge anders, dachte sie neu und schuf dabei Werke, deren Relevanz bis heute ungebrochen ist. Ein Paar der Moderne, das in seiner innovativen Strahlkraft fortwährend zu begeistern versteht. Ihr Œuvre bietet immer wieder neue Ansatzpunkte, frei und kreativ zu denken, zu leben und Kunst zu schaffen. Zur  Unterstützung lud das Remagener Haus drei Gruppen ein,. mit dem Museum gemeinsam nachzudenken, Fragen zu stellen,  auszuprobieren. So wurde ein Raum von Studierenden der „Köln International School of Design“ (KISD), gestaltet. Später gesellen sich auch Schülerinnen und Schüler des Bonner Friedrich-Ebert-Gymnasium und Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines inklusiven Kunstlabors „Nak Nak Kunstlabor“ in Köln dazu. Mit Hilfe von Workshops vor und während der Ausstellung setzen sich die teilnehmenden Gruppen mit der Kunst von Hans und Sophie auseinander. Die so gewonnenen neuen Perspektiven werden im Anschluss in drei sich abwechselnden Ausstellungen im Kabinettraum der oberen Ausstellungsetage zu sehen sein und die Schau fortwährend ergänzen.

Ausstellungsarchitektur

Die Besucherinnen und Besucher erwartet bei „Unwesen und Treiben“ ein  ungewöhnlicher Blick auf Werke der Museumssammlung. Überraschendes und bekannte Highlights aus der Sammlung werden in einer außergewöhnlicher Ausstellungsarchitektur präsentiert. Weiterführendes Recherchematerial und diskursive Formate laden zum Verweilen und zur eigenständigen Beschäftigung mit der Patronin und dem Patron des Museums Arp ein, die uns auf unserem Weg durch eine ganz besondere Ausstellung auf der Suche nach neuen Ideen, Informationen und Austausch begleiten mit dem Ziel einer spannenden Dauerausstellung. Das „neue“ Arp Museum ein lebendiger Ort der Kunst, des Austauschs und der Inspiration? Wir bleiben neugierig.

Peter Köster