Waldemar Ritter 04.02.2022
Mit einer gemeinsamen Erklärung haben sich mehr als 350 Intellektuelle aus Kultur und Gesellschaft gegen den russischen Aufmarsch an der Grenze zur Ukraine positioniert.
Es kann nicht schweigend hingenommen werden, dass über 80 Jahre nach dem Münchner Abkommen in Europa wieder unverhohlen mit einem Einmarsch in fremdes, souveränes Territorium gedroht wird.
Die Umzingelung der Ukraine mit russischen Truppen ist ein Angriff auf den Frieden in ganz Europa.
Der Dialog mit Russland ist notwendig und wir unterstützen ihn. Wir fordern aber den sofortigen und bedingungslosen Abzug russischer Truppen von den Grenzen der Ukraine
Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem:
Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und Preisträger Wole Soyinka
Künstler Ai Weiwei, Schauspieler
Michael Hannemann und Schauspielerin Jutta Speidel
Die Regisseure Markus Imboden, Oskar Roehler und Jürgen Flimm
Die Schriftsteller Ian McEvan, Liao Lyao Yiwu und Uwe Tellkamp
Lyriker Durs Grünbein
Die frühere Stasi- Unterlagen-Beauftragte Marianne Birthler
Der Schauspieler Burghardt Klaußner und der Kulturmanager Ulrich Schreiber
Das Künstlerehepaar Wolf und Pamela Biermann
Unterzeichnet haben den Appell auch,
der in der Schweiz lebende russische Schriftsteller Mighail Shishkin,
der niederländische Journalist Geert Mak
der polnische Essayist und Journalist Adam Mischnik
der Ex Bundestagspräsident Norbert Lammert und Wolfgang Schäuble
Wir appellieren an die politischen Verantwortlichen, Putins Aggression entschieden entgegen zu treten.
Mit dem Sicherheitsexperten Wolfang Ischinger finde ich es sehr gut, dass Bundeskanzler Scholz jetzt plötzlich zu einem diplomatischen Sprint ansetzt und innerhalb von zehn Tagen das Terrain durch persönliche Gespräche tatsächlich mal genau absteckt.
Der Bundeskanzler hat heute, vor seiner Reise zu Präsident Biden nach Washington auf den Austausch Deutschlands mit wichtigen Partnern hingewiesen: Die enge Abstimmung unter den europäischen Partnern ist sehr wichtig. „Das Ziel ist, eine einheitliche und geschlossene Botschaft in Richtung des Kremls zu transportieren: Eine Verletzung der Souveränität der Ukraine und der territorialen Integrität wird Konsequenzen für Russland mit sich bringen – politisch, wirtschaftlich und geostrategisch. Darin sind sich alle europäischen Verbündeten einig.“
Die Lage ist ernst. Wir müssen vom „Worst Case“ ausgehen.
Es geht um den Frieden in Europa.
Es geht um Diplomatie und Abschreckung zugleich.